Der vierfach mit dem Dutch Blues Award ausgezeichnete John-F. Klaver lud zur "Organic & Sustainable Sessions Vol. 1"-Releaseparty im stimmungsvollen De Weijer, Boxmeer ein.
Man kündigte »[…] een avond vol Blues, Funk, Jazz en Soul met Energielabel A […]« an.
Für die, die der niederländischen Sprache nicht so mächtig sind, wurde ein Abend voller Blues, Funk, Jazz und Soul mit dem Engergieetikett A vorhergesagt.
Nach Live At Blues Baltica (2016) sowie Catch The Morning Sun (2017) ist "Organic & Sustainable Sessions Vol. 1" bereits das siebte Album des niederländischen Künstlers.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass jeder zahlende Konzertbesucher das neue Album sozusagen gratis bekam. Eine großartige Geste, wenn man bedenkt, dass der Eintritt 15 € betrug.
RockTimes wird über die Veröffentlichung "Organic & Sustainable Sessions Vol. 1" berichten.
Vom Blues zum Jazz und zurück. John-F. Klaver begann den von vielen Highlights geprägten Auftritt mit einer Gitarren-Improvisation. Verträumt, melancholisch und nachdenklich läutete der Protagonist das Konzert ein. Alleine schon diese Expertise zwischen Blues und Jazz war Gitarren-Kunst auf hohem Niveau.
Danach nahm Iris Sigtermans mit einem akustischen Bass auf einem Barhocker Platz und Robert-Jan van Schoonacker setzte sich auf seinen Schlagzeugsitz. Die insgesamt sechs präsentierten Lieder von "Organic & Sustainable Sessions Vol. 1" waren umringt von einigen handverlesenen Songs, die ihren Anfang im instrumentalen "Cannonball Shuffle" (Robben Ford) hatten. Oh, welch einen Groove entfalteten die Bassistin und der Drummer für John-F. Klavers sanften Gitarrenton und herrliche Fretboard-Fahrt. Hammer!
Beim Frontmann verschmolzen Blues sowie Jazz zu einer bewundernswerten Eintracht. In der ersten Abteilung des Konzertes brachte Robert-Jan van Schoonacker ausschließlich Jazzbesen beziehungsweise Hot Rods – oder eine Kombination aus beiden – zum Einsatz. Einen Ausflug in die Anfänge des Blues machte das Trio mit Robert Johnsons "32/20 Blues". Das Original war quasi nur das Fundament einer Interpretation, die Aufsehen, oder besser Aufhorchen, erregte, denn man bettete das hinlänglich bekannte Lied in eine umwerfende Jazz-Dimension. John-F. Klaver schmückte den Klassiker mit einer langen Saiten-Fantasiereise in Moll und Dur. Großer Beifall war der Lohn für diese Visitenkarte. Highlight! Junior Wells' "Little By Little", bei dem in der Album-Version Ian Siegal mitwirkt, glänzte beim Gig durch besondere vokale Variationen des Bandleaders sowie einem herrlichen Basssolo.
Vor der Pause machte der in Boxmeer geborene Blueser nach der "Worried Life Blues"-Lesung mit "Joey’s Groove" (von Joey Landreth) seine Aufwartung. Groove, Groove und nochmals Groove. Dieses Stück entpuppte sich als der tonale Wahnsinn. Musikalisches Relaxen transformierten John-F. Klaver, Iris Sigtermans und Robert-Jan van Schoonmaker in eine neue Dimension.
Für den zweiten Teil des Gigs wechselte Iris Sigtermans zum fünfsaitigen E-Bass. John F. Klaver schulterte eine andere Gitarre. Natürlich stellte die Band noch weitere "Organic & Sustainable Sessions Vol. 1"-Songs vor. "Never Make Your Move Too Soon" rief in infizierender Weise den Blues Rock auf den Plan und bei "The Prince" von Larry Carlton inszenierte das Trio – mit phasenweisem Einklang von Tieftöner und Sechssaiter – ein Fusion-Spezial. In der The Meters-Nummer "Just Kissed My Baby" regierte der Funk und die Sprache von Bill Evans' "Cool Eddie" war der Jazz in seiner rockigen Edition. Die John-F- Klaver-Eigenkomposition "Wrong Or Right" ließ keine Zweifel über die kompositorischen Fähigkeiten des Niederländers aufkommen. Klasse riffender Zwölftakter-Rock gab Anlass zur Freude. Bei "Peace Of Mind" schnippte das Publikum den Rhythmus zu einem grandiosen Gitarren-Solo. In Derek Trucks "Get What You Deserve" ging die Post ab. Als Zugabe warf die Formation durch "Devil Woman", ebenfalls eine Eigenkomposition, einen weiteren rockigen Blick zurück auf das Album Wheels In Motion. Aus den Kartons heraus verschenkte der Musiker anschließend das neue Album. Dieses Konzert glänzte durch einen höchst ausdrucksstarken Gitarristen und Sänger John-F. Klaver sowie einer Rhythmus-Fraktion, die für den Künstler so etwas wie einen Edelstein darstellte.
Hats off, John-F., Iris und Robert-Jan!
RockTimes bedankt sich bei John-F. Klaver für den Platz auf der Gästeliste.
Line-up John-F. Klaver Band:
John F. Klaver (vocals, guitar)
Iris Sigtermans (bass)
Robert-Jan van Schoonacker (drums)
1 Kommentar
andré wittebroek
13. Dezember 2019 um 20:30 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Tloller Musiker und Band. Gut geschrieben Herr Brookes, wie immer!! Sie spielen am 20sten Februar in De Cactus in Hengelo (O) Niederlanden, nur 10 km von Deutschland entfernt.