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John-F. Klaver Band / Organic & Sustainable Sessions Vol. 1 – CD-Review

Das Album-Release-Konzert im De Weijer, Boxmeer war beeindruckend.
Fast alle Songs von "Organic & Sustainable Sessions Vol. 1" wurden bei dem Auftritt präsentiert und nun ist es an der Zeit, das Album unter die Lupe zu nehmen.
Auf der vorliegenden Platte sind fünf Gäste mit von der Partie. Dabei handelt es sich um den Sänger Chris Hordijk, TollakOllestad, den viel beschäftigten Saxofonisten Efraim Trujillo (unter anderem The Ploctones, Fra Fra SoundNew Cool Collective Big Band), Ian Siegal sowie Josh Smith.
Zur John-F. Klaver Band gehören Bassistin Iris Sigtermans, Schlagzeuger Robert-Jan van Schoonacker und Keyboarder Pascal Lanslots.
Aufgenommen in Pier-K. Studio äußert sich der Protagonist im Digipak zur Auswahl der Tracks: »[…] I have chosen songs for this album that in my view can stand the test of time and will showcase my broad musical taste and love for the guitar. […]«

In gewisser Weise ist es schon mutig, ein Album ausschließlich mit Fremdkompositionen zu füllen.
Die Credits für die Lieder gehen beispielsweise an Larry Carlton, Joey Landreth, Curtis Mayfield, Bill Evans, The Meters oder als Gemeinschaft Derek Trucks, Doyle Bramhall II und Matt Mattison.
Mit der Derek Trucks et alii-Nummer "Get What You Deserve" geht die Scheibe auch schon schmissig los. Sänger ist hier Chris Hordijk und den kann man sich schon einmal als rockenden Sänger mit angerauter Stimme merken. Herrlich, wie John-F. Klaver und Pascal Lanslots zwischendrin zum Tasten-Saiten-Twin Sound tendieren und neben einem furiosen Gitarrensolo nimmt der Bandleader zusätzlich das Bottleneck in Betrieb. Wow! Diese Eröffnung haut rein und begeistert.

Vom Southern geprägten Rock geht es auf der "Organic & Sustainable Sessions Vol. 1"-Route weiter mit der The Meters-Nummer "Just Kissed My Baby", die Tollak Ollestad (Vocals, Harmonica, Keyboards) prominent in den Vordergrund setzt. Aus meiner Sicht gibt man diesem Lied noch ein Pfund mehr Funk ins Song-Getriebe und neben seinem souligen Gesang begeistert der Gast auch noch durch ein tolles Harp-Solo. John-F. Klaver setzt gegen Ende noch ein besonders effektvoll klingendes Highlight.
Wenn sich die Qualität – auch vom Sound her – so fortsetzt, wie in den ersten beiden Stücken, dann darf man sich auf weitere Höhepunkte freuen.

Der Rezensent hat jetzt echt keine Geduld mehr und möchte sich eines der Konzert-Highlights anhören, denn "Joey’s Groove" war imposant. Auf der Platte ist es nicht anders. Mit dem Instrumental des Kanadiers Joey Landreth, der mit seinem Bruder Dave auch unter dem Bandnamen The Bros. Landreth firmiert, hat John-F. Klaver eine echte Perle an die Öffentlichkeit befördert.
Zeitlos schön ist dieser Track, den der Frontmann auch mit Slide-Klängen füllt. Nicht erst bei diesem letzten Lied wird klar, dass John-F. Klaver mit Iris Sigtermans und Robert-Jan van Schoonacker zwei hervorragende Musiker an seiner Seite hat. Natürlich muss in diesem Zusammenhang auch Pascal Lanslots genannt werden. Im abschießenden Track serviert er dem angetanen Hörer einen fantasievollen Klangteppich unter dem die Rhythmus-Fraktion einen Groove kreiert, der einen umhaut. Überhaupt ist dieses Stück fantastisch.

Wenn es zu "Cool Eddie" vom Jazzpianisten Bill Evans kommt, dann macht es Sinn, dass sich Saxofonist Efraim Trujillo verwirklicht. Und wie! Er lässt seine Jazz-Ideen-Manufaktur produzieren, was das Zeug hält. Nicht minder aktiv sind der Gitarrist und Keyboarder in der Fusion unterwegs. Super!

Spannend dürfte es sein, wenn Josh Smith und John-F. Klaver auf "The Prince" aus der Feder von Larry Carlton treffen. In den knapp fünf Minuten fusionieren Funk und Rock. Bemerkenswert!
War eigentlich schon vom Blues die Rede? Nein, aber wenn man sich das Album Song für Song anhört, dann ist es bereits bei "Little By Little" von Junior Wells soweit. Mit Ian Siegal, der auch singt, zelebriert man den Zwölftakter, der gemeinsame Sache mit dem Rock macht. Herrlich!

Tja! Wenn man so will, dann war es das auch schon so ziemlich mit dem fundamentalen Blues. In seiner funkigen Spielart hat das Quartett – ohne Gäste – einen swingenden "Move On Up"-Vertreter in seiner Tracklist. Sehr schön!
Genauso überzeugt man bei "Never Make Your Move Too Soon". Brillant, wie John-F. Klaver über die gesamte Album-Distanz alle möglichen Register der Gitarren-Künste zieht.

Wer mehr als nur Blues und hochkarätige andere Musik hören möchte, der legt sich "Organic & Sustainable Sessions Vol. 1" zu. Dieses Album wird uneingeschränkt empfohlen.
Nochmals sei John-F. Klaver aus dem Digipak zitiert: »[…] Enjoy and stay tuned for Vol. 2! […]«


Line-up John-F. Klaver Band:

John-F. Klaver (guitar, vocals)
Iris Sigtermans (bass)
Robert-Jan van Schoonacker (drums)
Pascal Lanslots (Hammond SKX organ, Wurlitzer)

Special Guests:
Josh Smith (guitar – #6)
Ian Siegal (guitar, vocals – #3)
Tollak Ollestad (vocals, harmonica, keyboards – #2)
Efraim Trujillo (saxophone – #4)
Chris Hordijk (vocals – #1)

Tracklist "Organic & Sustainable Sessions Vol. 1":

  1. Get What You Deserve
  2. Just Kissed My Baby
  3. Little By Little
  4. Cool Eddie
  5. Never Make Your Move Too Soon
  6. The Prince
  7. Move On Up
  8. Joey’s Groove

Gesamtspielzeit: 36:55, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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