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John Wetton / Concentus – The John Wetton Live Collection, Vol. 1 – 10CD-Box-Review

John Wetton - "Concentus - The John Wetton Live Collection, Vol. 1" - 10CD-Box-Review

Selbstverständlich kennen Rock- sowie auch Progressive Rock-Fans, die zumindest ein bisschen tiefer in ihre Platten einsteigen, den Mann, um den es heute gehen soll. Aber obwohl der Engländer John Wetton spätestens ab Anfang der siebziger Jahre, sprich seiner Zeit bei Family und seinem darauf folgenden Einstieg bei King Crimson durchgängig bis zu seinem Tod aktiv und auch Mitglied vieler namhafter Bands wie beispielsweise Uriah Heep, U.K., Wishbone Ash oder Asia war, wurde ihm zeitlebens vielleicht nicht die Ehre und der Respekt entgegen gebracht, den er verdient gehabt hätte.

Was möglicherweise auch an der an Kurzlebigkeit seiner Beteiligung bei vielen Formationen zu tun hatte. Beispiele: Nachdem er Ende 1972 bei King Crimson eingestiegen war, wurde die Band 1974 aufgelöst. Bei Uriah Heep hielt er es zwei Alben, bei Wishbone Ash nur ein Album aus. Selbst die Bands U.K. sowie auch Asia, die neben dem Hit "Heat Of The Moment" und dem Debütwerk überraschend die meistverkaufte Platte des Jahres 1982 veröffentlichte, löste sich nach der zweiten Scheibe wieder auf.

Die jeweiligen Gründe lassen wir jetzt einfach mal dahingestellt und diese wurden von mir auch nicht weiter recherchiert, aber gehen wir einfach mal von dem positivsten Fall aus, dass der Brite unbedingt immer mit aller Macht verhindern wollte, dass er künstlerisch stehen bleibt bzw. auf der Stelle tritt. Ab dem Jahr 1980 veröffentlichte er dann auch Soloalben, die posthum noch einmal in der 8CD-Box "An Extraordinary Life" auf den Markt gebracht wurden. Und nachdem ab etwa Mitte der Neunziger immer wieder Live-Veröffentlichungen mit unterschiedlicher Sound-Qualität erschienen waren, wurde nun im November 2024 ganz offiziell die 10CD-Box "Concentus…" auf die Fans losgelassen. Zu finden sind darauf Aufnahmen aus den Jahren 1994 bis 1997 aus allen Ecken der Welt, sprich aus den USA über Japan bis hin zu Argentinien, den Niederlanden und Deutschland. Und wenn im Untertitel der Box "Vol. 1" aufgeführt ist, kann man schon erahnen, dass in der Zukunft sehr wahrscheinlich noch einiges an zusätzlichem Material kommen wird.

Wie bereits erwähnt, stammen die Aufnahmen aus einem Zeitrahmen von vier Jahren und in dieser Zeit spielte Wetton in erster Linie neueres Material. Allerdings baute er auch immer wieder mal Stücke von King Crimson (beispielsweise "Book Of Saturday" und "Easy Money") und U.K. (unter anderem "In The Dead Of Night" oder "Rendezvous") ein, was natürlich jeden Fan dieser Formationen erfreuen dürfte. Neben den hier enthaltenen Solokonzerten, bei denen er seinen Gesang mit den Keyboards und der Akustik-Gitarre unterstützte, hatte er natürlich auch unterschiedliche Begleitbands an seiner Seite. Für die King Crimson-Fans dürfte CD 5 besonders interessant sein, da der Engländer für dieses Konzert vom 27. Mai 1997 in New York City von dem ebenfalls ehemaligen Crimson-Musiker Ian McDonald (flute, harmony vocals) unterstützt wurde. Leider ist die Sound-Qualität in diesem Fall nicht wirklich berauschend.

Und wenn wir schon beim Sound angelangt sind: Der schwankt dann zwar von Konzert zu Konzert qualitativ, ist jedoch nie schlechter als mit ’noch akzeptabel' zu bewerten. Auch muss angemerkt werden, dass die wahrscheinlich meisten dieser Aufnahmen bereits einmal in anderer Form bzw. auf Einzel- oder Doppel-CDs veröffentlicht wurden. Für den John Wetton-Fan, der bisher keine oder wenige Live-Platten im Schrank stehen hat, ist diese 10CD-Box allerdings eine Art Vollbedienung. Zumindest für die hier dokumentierten Jahre. Freuen darf er sich darüber hinaus auf das noch kommende Material, denn eine "…Vol. 2" sowie "…Vol. 3" wurden wohl bereits vom Wetton Estate angekündigt. Es wird also noch einiges geboten werden, selbst wenn noch nicht klar ist, welche Ära bzw. welche Zeitrahmen in den kommenden Volumes abgedeckt werden werden. Lassen wir uns überraschen!


Line-up John Wetton:

John Wetton (bass, acoustic guitars, Yamaha grand piano, lead vocals)
Billy Liesegang (guitars)
Andy Skelton (guitars, harmony vocals)
John Beck (keyboards, acoustic guitar, harmony vocals)
Martin Orford (keyboards, harmony vocals)
John Young (keyboards, harmony vocals)
Ian McDonald (flute, harmony vocals)
Bob Dalton (drums, harmony vocals)
Thomas Lang (drums)

Tracklist "Concentus…":

CD 1 – "Chasing The Dragon", 1994:

  1. Heat Of The Moment
  2. Don’t Cry
  3. Rendezvous 6:02
  4. Crime Of Passion
  5. Caught In The Crossfire
  6. Easy Money
  7. In The Dead Of Night
  8. Thirty Years
  9. Only Time Will Tell
  10. Hold Me Now
  11. Starless
  12. Book Of Saturday
  13. Battle Lines
  14. Open Your Eyes
  15. The Smile Has Left Your Eyes

CD 2 – "Akustika – Live In America", 1995:

  1. Voice Of America
  2. Hold Me Now
  3. Rendezvous 6:02
  4. Christina
  5. Thirty Years
  6. Only Time Will Tell
  7. Book Of Saturday
  8. Don’t Cry
  9. Battle Lines
  10. The Smile Has Left Your Eyes
  11. Heat Of The Moment
  12. You’re Not The Only One

CD 3 – "Live In Argentina", 1996:

  1. In The Dead Of Night
  2. Sole Survivor
  3. Only Time Will Tell
  4. Voice Of America
  5. Book Of Saturday
  6. The Smile Has Left Your Eyes
  7. Thirty Years
  8. Hold Me Now
  9. Martin Orford piano solo – Ode To Quilmes
  10. Rendezvous 6:02

CD 4 – "Live In Argentina", 1996:

  1. Thomas Lang’s drum solo
  2. Caught In The Crossfire
  3. Easy Money
  4. Battle Lines
  5. Heat Of The Moment
  6. Starless
  7. Don’t Cry

CD 5 – "Hazy Monet – Live In New York City", 1997:

  1. The Circle Of St. Giles
  2. Heat Of The Moment
  3. Book Of Saturday
  4. Sole Survivor
  5. The Smile Has Left Your Eyes
  6. Thirty Years
  7. Hold Me Now
  8. Rendezvous 6:02
  9. Martin Orford piano solo – Ode To Quilmes
  10. The Night Watch
  11. Arkangel
  12. Battle Lines
  13. Starless
  14. Easy Money

CD 6 – "Live In Osaka", 1996):

  1. Intro
  2. The Last Thing On My Mind
  3. Sole Survivor
  4. I Can’t Lie Anymore
  5. Battle Lines
  6. John Young’s keyboard solo
  7. Arkangel
  8. Emma
  9. The Smile Has Left Your Eyes
  10. The Night Watch
  11. Thirty Years
  12. Hold Me Now
  13. Only Time Will Tell

CD 7 – "Live In Osaka", 1996:

  1. Rendezvous 6:02
  2. Thomas Lang’s drum solo
  3. Easy Money
  4. In The Dead Of Night
  5. After All
  6. Heat Of The Moment
  7. Starless
  8. Don’t Cry

CD 8 – "Adama – Live In Amsterdam", 1997:

  1. The Circle Of St. Giles
  2. In The Dead Of Night
  3. Sole Survivor
  4. Voice Of America
  5. Billy Liesegang’s guitar solo
  6. Battle Lines
  7. Arkangel
  8. The Night Watch
  9. The Smile Has Left Your Eyes
  10. Thirty Years
  11. Hold Me Now
  12. Only Time Will Tell
  13. Martin Orford’s piano solo – Ode To Quilmes

CD 9 – "Adama – Live In Amsterdam", 1997:

  1. Rendezvous 6:02
  2. Thomas Lang’s drum solo
  3. Caught In The Crossfire
  4. Easy Money
  5. Starless
  6. Heat Of The Moment
  7. Don’t Cry
  8. Short Jam (soundcheck)
  9. All Along The Watchtower (soundcheck)
  10. Starless (soundcheck)

CD 10 – "Akustischa & Progfest", 1997:

  1. Heat Of The Moment
  2. The Smile Has Left Your Eyes
  3. Hold Me Now
  4. Don’t Cry
  5. Open Your Eyes
  6. Battle Lines
  7. Rendezvous 6:02
  8. Book Of Saturday (rehearsal)
  9. Lament (rehearsal)
  10. You’re Not The Only One (rehearsal)
  11. Starless (rehearsal)
  12. Thirty Years (rehearsal)
  13. In The Dead Of Night (Progfest)
  14. Rendezvous 6:02
  15. Soul Survivor
  16. Battle Lines
  17. Starless

Gesamtspielzeit: 68:56 (CD 1), 49:01 (CD 2), 44:38 (CD 3), 46:21 (CD 4), 69:59 (CD 5), 54:43 (CD 6), 51:05 (CD 7), 57:20 (CD 8), 57:22 (CD 9), 79:50 (CD 10), Erscheinungsjahr: 2024 (1994-1997)

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
Meine Beiträge im RockTimes-Archiv
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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