Am 18. Oktober 2024 gastierten der Musiker Josh Gray & Band in De Brauerij, Kranenburg-Niel.
Aus der Konzertankündigung der Location geht hervor: »[…] Josh Gray (USA) beeindruckte letztes Jahr mit seinem Album "Walk Alone". Obwohl eine kleine Gruppe von Fans ihn bereits von seiner früheren EP aus dem Jahr 2015 und seinem Debütalbum "Songs Of The Highway" (2019) kannte, wurde ein breiteres Publikum erst mit seinem jungsten Werk auf ihn aufmerksam. Grays Songs erinnern an Chris Stapleton, Townes van Zandt, David Olney und Lee Clayton. Gray ist bekannt als meisterhafter Geschichtenerzähler und Texter, der mit seiner Musik Generationen verbindet. Sein Sound ist ein Schmelztiegel aus Folk, Blues, Country und Rock. […]«
Zum knapp neunzigminütigen Josh Gray & Band-Konzert in De Brauerij, Kranenburg-Niel, lässt sich das Folgende berichten: Das Konzert in De Brauerij, Kranenburg-Niel, war der erste Deutschland-Gig des in Nashville, Tennessee, lebenden Singer/Songwriters.
Auf dieser Tour gab es noch weitere drei Auftritte in den niederländischen Orten Utrecht, Beek en Donk sowie Assen.
Für das Jahr 2025 kündigte der Protagonist eine umfangreichere Tournee an.
Josh Gray und seine Band, bestehend aus niederländischen Musikern, bot einen Streifzug durch seine bisherigen Veröffentlichungen "Josh Gray", "Walk Alone" sowie "Songs From The Highway".
An dieser Stelle ein großes Lob an die Band, denn man hatte erst am Mittag vor dem Konzerte alle Songs zum ersten Mal geprobt.
Das sehr gut besuchte Josh Gray & Band-Konzert kam beim Publikum gut an und nach jedem der insgesamt achtzehn Songs und einer Zugabe-Nummer gab es zugewandt-warmherzigen Beifall.
Der Schlagzeuger Mark Eshuis benutzte ausschließlich Jazzbesen beziehungsweise Hotrods und keine der üblichen Drumsticks. Mit seinem akzentuierten Drumming sorgte er für viele verschiedene Grooves und von dem durch einen Pause unterbrochenen Gig führten Lieder dazu, dass Leute dazu tanzten.
Bassist Pieter Douma kreierte bei seinen Fahrten über das Griffbrett seines Tieftöners herrlich melodische Klänge und Johan Jansen sorgte auf der Pedal Steel nicht nur für Country-Fibes.
Neben Songs, die durchaus kraftvoll rockten, lag die Power besonders in der Ruhe, den entspannt groovenden Rhythmen.
Diese Lieder, die bis in den Bereich der vielschichtig ausgeprägten Balladen reichten, verfügten über eine nicht von der Hand zu weisende individuelle Handschrift von Josh Gray.
Der Musiker zeichnete sich über ein besonderes Geschick aus, alltägliche Eindrücke und besondere Ereignisse (zum Beispiel der Pandemie) in aussagekräftige Texte und dazu ab und an in hinreißende Klänge umzusetzen. Als Einstieg in den Gig wählte man die Nummer "Mortality Blues", der kein Blues war, sondern einer Mischung, bei der die Grenze zwischen Country und Folk unsichtbar wurde. Mit seiner Solo-Eröffnung wurden die Anwesenden stante pede der Klasse seiner Stimme sowie bemerkenswertem Fingerpicking gewahr.
"Radio Stations" , "Chayenne" mit seinem Wechselspiel in der Dynamik und "Ease My Pain" waren Highlights des ersten Konzert-Teils. Im letztgenannten Songs verzichtet der Schlagzeuger Mark Eshuis komplett auf Jazzbesen oder Hotrods, denn er trommelte bei dieser ruhigen Nummer nur mit den Händen. Klasse!
Einmalig griff Josh Gray zu einem Coversong. Es war Lee Claytons "A Little Cocaine". Wie der Bandleader selbst sagte, verändere er nicht die Lyrics, aber sehr wohl die Gitarren-Chords. So wurde das Publikum Zeuge einer von persönlichen Elementen geprägten Interpretation. Super!
Einen Schuss Rock’n’Roll verpasste man der Nummer "The Outlaw", in der Bassist Pieter Douma Blitzlichter der hohen Töne setzte. Überhaupt war der Mann auf den dicken Saiten höchst agil unterwegs. Toll! Bei "Money Or Blood" öffnete der Pedal Steel-Musiker Johan Jansen das Tor seiner Emotionen ganz weit und servierte den Anwesenden ein furioses Spiel. Eine sehr zurückhaltend-melancholische Ballade mit Gänsehaut-Effekt war "Tiny Wooden Crosses". Hier ging es um die vielen hölzernen Kreuze, die am Straßenrand der Verkehrsopfer gedenken.
Abermals etwas Besonders bot man, als "Not A Day Goes By" überhaupt zum allersten Mal vor Publikum gespielt wurde. Das Stück sollte auf einer der nächsten Platte enthalten sein. Bei der letzten Nummer ging die Post ab. Es wurde in "Two Hearts" regelrecht rockig.
"Mystic Queen", der Zugaben-Song, hatte ein tolles Blues-Feeling.
Bei der Performance sollte das erste Deutschland-Konzert von Josh Gray & Band wohl nicht der letzte Auftritt des Amerikaners in unseren Breitengraden gewesen sein.
Wir schließen uns dem Dank von Josh Gray an den Soundmann Peter Rutten an. Beide Daumen hoch!
RockTimes bedankt sich bei Jan Janssen für den Platz auf der Gästeliste.
Am 24. November wird Lotte Wanda in De Brauerij, Kranenburg-Niel erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Joachim Brookes | RockTimes
Line-up Josh Gray & Band:
Josh Gray (vocals, acoustic guitar)
Johan Jansen (pedal steel)
Pieter Douma (bass)
Mark Eshuis (drums)
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