Mein erstes Konzert in der Kniki nach der Sommerpause wurde von allerfeinstem Blues Rock bestimmt. Die Julian Sas Band machte mit ihrer Electricacoustic-Tour Station in Salzgitter.
Über den Protagonisten braucht man nicht viele Worte zu verlieren, da er bei seinem letzten Auftritt in 2018 ein begeistertes Publikum zurückgelassen hatte.
Der sympathische Niederländer ist heute Abend mit neuen Mitstreitern am Start.
Das letzte Mal noch mit Tastenmann Roland Bakker, ist heute die klassische Dreierbesetzung angesagt, man darf gespannt sein.
Das Rhythmusgespann besteht aus Edwin van Huik an den dicken Saiten und Lars-Erik van Elzakker, der für Becken und Felle zuständig ist.
Sein aktuelles Studioalbum, "Electricacoustic", ist eine Doppel-CD mit zwölf Titeln, jeweils in einer elektrischen und einer akustischen Version.
Nach einer, wie immer, launigen Ansage von Antje Fischer von der Stadt Salzgitter, begann um 20:00 Uhr ein blues-rockiger Abend.
Da der Protagonist auf jahrzehntelange Bühnenpräsenz (dementsprechend zahlreiche Alben) zurückblickt, konnte er dem Publikum einen gelungenen Querschnitt seines Schaffens bieten. Es kamen aber auch, auf hohem Niveau, gecoverte Titel zu Gehör, wie Don Nix’s "Goin Down" oder der Statesboro Blues, an dem sich schon etliche Musiker ausgelassen haben. Einer von Julians Einflüssen (Jimi Hendrix) wurde in einer tollen "Hey Joe"-Version auf die Bühne gebracht.
Die Band wusste durch ihre homogene und dynamische Spielweise zu überzeugen. Sas konnte mit seinen zahlreichen Gitarren in allen Facetten des Blues voll überzeugen. Ob nun die Stratocaster beim Slow Blues oder die Firebird beim Slidespiel, alles optimal eingesetzt, auch bei den Soli, keine unnötigen Frickeleien.
Die Soli waren schlüssig aufgebaut und es wurde auf die guten, alten Trampelkisten wie Wah-Wah, Distortion, Flanger etc. zugegriffen.
Drummer Lars-Erik gefiel durch seine präzise und kraftvolle Arbeit an Fellen und Becken, ein schweißtreibender Job!
Ohne Zugabe wird hier kein Künstler von der Bühne gelassen und die konnte sich hören lassen, eine Klasseversion von Rory Gallaghers "Bullfrog Blues", wirklich
erste Sahne!
Leider bekam die Rhythmusmaschine keine Gelegenheit sich mit Soloeinlegen zu profilieren. Schade!
Kompliment auch an den Mann an den Reglern, vom ersten bis zum letzten Akkord, alles perfekt eingestellt.
Warum keine akustischen Titel (wegen Electricacoustic-Tour) gespielt wurden, hat sich mir nicht erschlossen.
Nach zwei Stunden reiner Spielzeit war der Gig leider schon zu Ende, die Musiker wurden vom Publikum (leider nur ca. 100 Personen) mit viel Applaus verabschiedet.
Ein wirklich ganz tolles Konzert, das allen Beteiligten Riesenspaß bereitet hat. Wenn ihr die Gelegenheit habt die Julian Sas Band zu sehen, den Moment unbedingt nutzen!!
Ich bedanke mich bei Antje Fischer für den Platz auf der Gästeliste.
Line-up:
Julian Sas (vocals, guitar)
Edwin van Huik (bass)
Lars-Erik van Elzakker (drums)
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