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Kardinal Sin / S.A.L.I.G.I.A – Digital-Review

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Auf ihrem zweiten Album "S.A.L.I.G.I.A" begeben sich Kardinal Sin auf eine apokalyptische Reise. Die komplexen Songs mit düsteren Texten über die Weltlage von damals und heute muten wie der Soundtrack einer verrückten Zeit an. Es ist das, was wir über die schwedische Band und ihren aktuellen Longplayer zuerst erfahren. Doch so sehr die musikalische Reise durch die Geschichte vom Mittelalter bis hin zur Gegenwart in unsere Zeit passt, so wenig trostlos ist das Hörerlebnis, das uns während der 48 Minuten Spielzeit begleitet. Zum Glück, möchte man angesichts der täglichen Nachrichtenlage sagen.

Die komplexen Stücke erinnern sofort an ein Konzeptalbum, wofür allein schon die dreiteilige "Wasteland Symphony" steht. Diese gliedert sich in die Teile "The Beginning Of The End", "Lost Imperium" und "The Aftermath". Diese drei Kompositionen geben in der Länge den Ton an, sie greifen ein Thema auf und liefern auf dem Album den roten Faden. Der Daumen geht hier eindeutig nach oben und in diese Richtung gehen eindeutig auch meine Sympathiewerte.

Power Metal trifft auf Heavy Metal, so heißt es bei Kardinal Sin und dennoch ist das zu kurz gegriffen, sind doch Einflüsse des symphonischen Metal unüberhörbar, wie es bereits beim Opener "They Crashed In The Storm" sehr deutlich der Fall ist. Viele Nummern punkten durch den Einsatz des Keyboards. Tastenvirtuose ist Thomas 'Geson' Gustafsson. Auffallend ebenso der starke Background-Gesang bei den Schweden. Ein Brett ist "Reveal The Sinners Soul". Zusammen mit den folgenden Liedern "S.A.L.I.G.I.A", "In The Line Of Fire" und "Devastation" geben die Musiker hier eine Hörempfehlung vom Feinsten ab.

Die Texte jedoch, wie allein "Siege Of Jerusalem" (zu Deutsch: Belagerung Jerusalems), holen uns zurück in die Realität in Vergangenheit und Gegenwart. So ist es von den Interpreten gewollt. Dadurch, dass von der Musik nicht jene Bedrohung ausgeht, darf man den Protagonisten nicht unterstellen, dass sie ihre Botschaft nicht ernst genug nehmen. Das künstlerische Mittel haben sie selbst gewählt. Für Kardinal Sin und "S.A.L.I.G.I.A" spricht, dass sie sich einer aktuellen Thematik verschrieben haben, die nicht lustig ist. Dafür setzen sie zeitlosen Metal als ihre Musik ein. Nach  "Victorious" (2018) liegt erst das zweite Album einer Band aus der Nähe von Stockholm vor, die 2003 als Accept-Tribute begonnen hatte. Unter dem Namen Rough Diamond entschlossen sich die Bandmitglieder schon sehr bald, eigene Lieder zu schreiben. In den frühen Jahren veröffentlichten sie unter diesem Namen drei EPs und 2012 ein Album in voller Länge ("Stories From the Old Days").

Alles in allem darf man sagen: Hut ab. Kreatives Potenzial ist reichlich vorhanden, so dass es sich verbietet, unbedingt nach Vorbildern zu suchen. "S.A.L.I.G.I.A" wurde gemeinsam im Verbund der Band produziert. An den Mixern stand Fredrik Folkare. Ihm assistierte beim Mastering Lawrence Mackrory. Das Cover des Albums entwarf Thomas Geson.
Fazit: Man sollte Kardinal Sin unbedingt im Auge behalten. Schauen wir also, was uns an dieser Stelle in Zukunft aus Schweden erreicht.


Line-up Kardinal Sin:

Daniel 'Danne' Wikerman (vocals)
Sophie Conte (guitars, backing vocals, growls)
Joakim 'Jocke' Vähätalo (guitars)
Hannu Viita (bass)
Thomas 'Geson' Gustafsson (keyboards, backing vocals)
Mikael 'Aspen' Asp (drums, backing vocals)

With:
Ellinor 'Hellinor' Asp (vocals – #3)
Mathias Johansson (backing vocals – #1,9)

Tracklist "S.A.L.I.G.I.A"

  1. They Crashed In The Storm
  2. The Beginning Of The End (Wasteland Symphony Pt: 1)
  3. Siege Of Jerusalem
  4. Lost Imperium (Wasteland Symphony Pt: 2)
  5. Reveal The Sinners Soul
  6. S.A.L.I.G.I.A
  7. In The Line Of Fire
  8. Devastation
  9. The Velvet Lies
  10. The Aftermath (Wasteland Symphony Pt: 3)

Gesamtspielzeit: 47:57, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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