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Kati von Schwerin / Remedy – CD-Review

Eigentlich ist die 1983 in Hohenlimburg geborene Kati von Schwerin darstellende Künstlerin, mit verschiedenen Studienaufenthalten in Essen und Düsseldorf. Im Jahre 2010 erhielt sie den Akademiebrief der Kunstakademie Düsseldorf. Darüber hinaus besitzt sie einen Abschluss in Philosophie und betätigt sich mit diesem Debüt-Album nun auch noch als Musikerin.

Den Angaben im Booklet zufolge wurden alle Songs in den Jahren 2012 und 2013 aufgenommen und gemischt, als Copyright ist auf der Platte das Jahr 2014 angegeben.
In der Presse las man von Pop im Breitwandformat. Es ist gar von einem homogenen Pop-Meisterwerk die Rede. So werden also bereits reichliche Vorschusslorbeeren verbreitet.

Ich sehe jedoch Licht und Schatten gleichermaßen, zugegeben – ihre Stimme ist recht gut, sie besitzt Ausdruck und verfügt über verschiedene Facetten der Gestaltung von Emotionen, doch die musikalische Umsetzung kann mich nicht durchgehend überzeugen. Manchmal klingt es recht künstlich, leicht steif und als wäre das Schlagzeug programmiert, und das steht kontraproduktiv zum Ausdruck der Stimme der Künstlerin.
Somit fehlt letztendlich diese gewisse Art von Geschmeidigkeit, die so etwas wie Groove und auch Gänsehaut erzeugen kann.

Man nehme einmal ein Beispiel aus der hohen Schule der Kochkunst. Will man eine gute Soße herstellen, benötigt man bestenfalls gute und frische Zutaten, die man mittels Fertigkeit zu einem stimmigen Gesamtergebnis zusammenrührt, noch ein wenig abschmeckt und genießt.
Und genau diese frischen Zutaten sind es, die mir bei der Musik durchweg fehlen, die einzelnen Elemente gehen nicht durchgehend eine Allianz ein, die mir das Ergebnis schmackhaft machen. Da schwebt noch immer der leichte Hauch von Tütensuppe im Raum.

Aber ganz so unzufrieden gehe ich nicht aus meinem Hörerlebnis heraus. Denn "To The Edge", "I Need A Remedy", "This Is A Fable" und "Please Sing About Us" sind jene Vorzeigesongs, die in meinem Solarplexus dann doch angenehme Warmströmung auslösen können. Diese Stücke scheinen ideal und wie geschaffen für Kati zu sein, diese Richtung, mit dieser leichten Dramatik und schönen Melancholie versehen, sollte bevorzugt weiter beschritten werden.

Hinzu kommen die durchweg interessanten Texte, die kunst-und gedankenvoll wirken.

Im Übrigen finden wir Fotos der handgeschriebenen Texte im Booklet, das erwartungsgemäß kunstvoll gestaltet ist, und einen Brückenschlag zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen der Künstlerin darstellt. Wie auch immer, man kann durchaus gespannt sein auf eine nächste, sicher bessere Platte…


 

Line-up Kati von Schwerin:

Kati von Schwerin (vocals)
Daniel Hilpert (all instruments, except guitars played by Matthias Nowak and Daniel Hilpert)

 

Tracklist Remedy:

  1. Welcome
  2. No Rules But Mine
  3. To The Edge
  4. I Need A Remedy
  5. Carnival
  6. Saying No
  7. Under The Lampshades
  8. Gunfights
  9. This Is A Fable
  10. The Final Act
  11. Two Edged Love
  12. Wordless
  13. Please Sing About Us

(all songs written by Kati von Schwerin, except #7, 8, 9, 11, 12 by Kati von Schwerin and Matthias Nowak, #2 by Kati von Schwerin and Nick Coler, all lyrics by Kati von Schwerin)

Gesamtspielzeit: 47:27, Erscheinungsjahr: 2016

 

 

 

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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