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Katie Melua / Acoustic Album No. 8 – Digital-Review

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Ihr vor einem Jahr erschienenes "Album No. 8" klingt noch ganz frisch, da überrascht uns Katie Melua mit der Akustikversion des gleichnamigen Werkes. Wobei überraschend bei "Acoustic Album No. 8" nur eingeschränkt zutreffen kann. Die Tracks sind prädestiniert für eine solche Präsentation, die intimer gar nicht sein kann. Vorgetragen fast nur mit Gitarre, rücken diese reduzierten Aufnahmen einmal mehr den Fokus auf die Songs selbst. Noch mehr lenkt das Geschehen die Aufmerksamkeit auf die wunderschöne, reine Stimme der Sängerin, die über beide Produktionen sagt: »Ich bin stolz auf die Songs und es hat mir wirklich gefehlt, mit diesem Album auf Tour gehen zu können. Die Songs in den puristischen Versionen zu zeigen, hat noch einmal etwas ganz Neues in ihnen hervorgebracht. Dank Zurab und seines brillanten Verstandes konnten wir alles, abgesehen vom Mastering, zu Hause in einem wunderschönen Teil von London machen. Ich glaube, die Ruhe und der grüne Park in der Umgebung sind dabei zu einem Teil der Atmosphäre auf der Platte geworden.«

Waren auf dem Originalalbum, neben einer Vielzahl Solomusiker, ein Orchester und ein Chor präsent, so reduziert sich der Kreis der beteiligten Künstler diesmal auf die Sängerin, auf ihren Bruder und Gitarristen Zurab Melua, auf den Streicher Simon Goff, der auf zwei Stücken Violine spielt, und auf Keyboarder Mark Edwards. Katie Melua ist in musikalischer Hinsicht nahezu auf sich allein gestellt. Mehr darf man sich im Fall der georgisch-britischen Sängerin, Songwriterin und Musikerin gewiss nicht wünschen, um ihr großes Talent herauszuhören. Katie Melua hatte sich einen Wunsch erfüllt und alle Texte für das "Album No. 8" selbst verfasst. Die Kompositionen tragen jeweils zu einer guten Hälfte ebenfalls ihre Handschrift.

Zwischen ihrem Originalalbum und der Akustik-Version gibt es nur kleine Veränderungen in der Anordnung der Lieder. Der frühere Opener, "A Love Like That", ist in der aktuellen Version der krönende Abschluss. Fast möchte man der Sängerin zurufen: "Bitte weitermachen"! "Heading Home" hatte ich vor Jahresfrist zu meinem Lieblingsstück auserkoren und auch dieses Mal ist es Hörvergnügen pur. Es ist zugleich ein Beleg dafür, dass sich beide Alben nicht grundsätzlich voneinander unterschieden. Allerdings ist die Instrumentierung eine andere. Das ist schließlich in der Wirkung der Songs auszumachen.

Einerseits ist es die große Zahl ihrer Auszeichnungen, die die Künstlerin umgeben. Legt man aber ihren eigenen Anspruch als Musikerin zugrunde, ist es vielmehr ihr Wirken, sind es ihre gefühlvollen Lieder, die ganz sicher im Verbund mit einer Rockband eine ebenso faszinierende Seite zeigen würden. Für mich lag am Anfang ein besonderer Klang in ihrem Namen. Fast schon wie eine Melodie. Doch in ihre sanft und gefühlvoll vorgetragenen Kompositionen kann man sich nur verlieben. In diese Klangwelt reiht sich das Album würdig ein und irgendwie ist die Weihnachtszeit zum Greifen nah, wenn es noch so etwas wie Stille und Besinnlichkeit geben sollte.

Bruder Zurab Melua war auf dem Originalalbum auf "Maybe I Dreamt It" zu hören. Jetzt spielt er auf allen Titel Gitarre. Er mischte und produzierte darüber hinaus das neue Album. Was für eine außergewöhnliche Familiengeschichte! Besondere Hörerlebnisse sind die beiden Veröffentlichungen mit Simon Goff. Der in Berlin wohnhafte britische Violinist, Musiker und Komponist verwandelt "Maybe I Dreamt It" und "Remind Me To Forget" fast schon in Klassik-Stücke.

Alle Titel sind für dieses Akustik-Album wie geschaffen. Die Markenzeichen in Katie Meluas Stimme, Klarheit, emotionale Tiefe und Klangfülle, kommen hier in großartiger Weise zur Geltung.


Line-up Katie Melua:

Katie Melua (vocals)
Zurab Melua (guitar)
Mark Edwards (keyboard – #1,3,4,6,7,8)
Simon Goff (violin)

Tracklist "Acoustic Album No. 8":

  1. Joy
  2. English Manner
  3. Leaving The Mountain
  4. Voices in the Night
  5. Maybe I Dreamt It (feat. Simon Goff)
  6. Heading Home
  7. Your Longing Is Gone
  8. Airtime
  9. Remind Me To Forget (feat. Simon Goff)
  10. No Better Magic
  11. A Love Like That

Gesamtspielzeit: 40:41, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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