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Kaurna Cronin – Konzertbericht, 16.08.2018, Zur scharfen Ecke, Sande

Kaurna Cronin in Sande

Alle Jahre wieder … In diesem Falle ist es für alle Fans tatsächlich wie die Freude auf Weihnachten, wenn sich Kaurna Cronin aus Australien wiederholt auf Europatournee begibt. Und umso schöner ist es, Kaurna nun bereits zum vierten Mal in Sande, Zur Scharfen Ecke, begrüßen zu dürfen. Im Gegensatz zum Konzert im letzten Jahr musste der Musiker dieses Mal auf seine australische Band verzichten, weil diese aufgrund anderer Verpflichtungen vor Beendigung der Tournee vorzeitig abreiste. Doch ein Ersatz war schnell gefunden. Der Bremer Gitarrist Kai Kampf und Kaurna kennen sich bereits seit vielen Jahren und so kümmerte sich Kai um die Besetzung an Bass und Schlagzeug, und mit Melissa Nitschke am Bass und Alex Petratos am Schlagzeug war die Band komplett. Nach ausreichender Vorlaufzeit konnten sie sich rasch auf die Musik des Australiers einstellen und so funktionierte das Zusammenspiel einwandfrei.

Kaurna Cronin in Sande

Kaurna Cronin in Sande

Die Playlist bestand dieses Mal ausschließlich aus Eigenkompositionen und erneut war es das wohl mittlerweile zu einem Hit avancierte Stück "Run Boy", das sofort Aufmerksamkeit beim Publikum auf sich zog. Das Repertoire bestand gut gemischt aus Songs aller bisher veröffentlichter Alben. So gab die Band unter anderem "Fearless", "Stockholm", über Eindrücke von der ersten Europatournee, "Goodbye To You" mit einem Feature für den Gitarristen Kai Kampf, der sich hier ein wenig austoben konnte, "Leave A Letter", ein ganz früher, dramatischer Song über eine krebskranke Freundin, der das Thema Sterben einfühlsam berührt, "Still I Fall", "Passion Parade", und neue Titel von der aktuellen Platte wie "Blood And Wine","Stuck In Amsterdam", den Kaurna mit tieferer Stimmlage als üblich präsentierte, oder Kaurna’s persönliches, selbst verfasstes Weihnachtslied, "Pavlova", nachdem ihm typische amerikanische Weihnachtslieder über Rentiere, Schlittenfahrten und Schnee nicht mehr zusagten angesichts der Temperaturen in Australien. Den Kontakt zum Publikum stellte Kaurna stets offen her und erläuterte jeweils den Inhalt der einzelnen Stücke. So konnte man nachvollziehen, dass es sich hierbei um autobiografische Songs handelt, die auf vielen Erlebnissen beruhen. Dieses qualifiziert den Musiker als ernsthaften Singer/Songwriter und wir haben ihn erneut als sehr sympathischen, freundlichen sowie offenherzigen Menschen kennengelernt und freuen uns bereits auf das für das nächste Jahr zugesagte Konzert.

Kaurna Cronin

Kaurna Cronin

Einen Vergleich herzustellen, ob sich der Wechsel der Bandmitglieder nun als positiv oder negativ herausstellte, fällt schwer, dennoch war es spürbar, dass sich auch dieses Mal vier individuell geprägte Musiker vorstellten und ihren eigenen und anderen Background einbrachten: Kai Kampf als stark vom guten alten Blues der Fünfziger und Sechziger beeinflussten Gitarristen, der außerdem ein wenig Mark Knopfler durchscheinen ließ, die Bassistin Melissa Nitschke mit Pop- und Rock-Einfluss sowie Alex Petratos, der seine Vorliebe für den Jazz und Jazzdrummer nicht verleugnen konnte, mit swingendem Ausdruck, wobei diese fließenden Elemente generell den Sound der Band im Zusammenspiel bestimmten. Zwar mag sich die Formation noch nicht perfekt eingespielt haben, doch angesichts der kurzen Zeit, sich auf Kaurnas Songs einzustellen, war die Synthese gelungen. Und im Rahmen der noch ausstehenden Gigs in Schweden wird man sicher weiter zusammenwachsen. Kaurnas Musik hat sich mittlerweile noch weiter gefestigt im Sinne eines stark individuellen Ausdrucks hinsichtlich der Kompositionen und seiner besonderen Stimme, verstärkte Präsenz in europäischen Radioprogrammen dürfte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

Erneut geht ein besonderer Dank an Mozart, den Betreiber der Scharfen Ecke, für seine Mühe und seinen Einsatz, was wiederum zum Gelingen dieses schönen Konzertabends im Sommergarten beitrug.


Line-up Kaurna Cronin:

Kaurna Cronin (vocals, harmonica, guitar)
Kai Kampf (electric guitar, background vocals)
Melissa Nitschke (electric bass, background vocals)
Alex Petratos (drums, glockenspiel)


Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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