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Kaz Hawkins / Live In Brezoi (I) – CD-Review

Kaz Hawkins live. Ein Erlebnis der besonderen Art, wie RockTimes Ende Oktober 2023 bei einem Konzert in Aalten (NL) feststellen konnte.
Ebenfalls im Jahr 2023 erschien Kaz Hawkins' Album Until We Meet Again.
Nicht auf der Bühne, aber dennoch live treffen wir Kaz Hawkins und ihre Band in Form des Albums "Live In Brezoi (I)" wieder.
Beim »[…] Open Air Blues Festival, Brezoi, Valcea, Romania […]« trat sie mit der identischen Band auf wie beim Gig in Aalten (NL), bis auf den Harper Marcian Petrescu.
Aus den Informationen von V2 Promotion erfahren wir unter anderem:
»[…] Hawkins musikalische Odyssee begann vor jahrzehnten, geprägt durch eine tiefe Liebe zu Blues, Soul, Jazz und Folk, die zu ihren künstlerischen Säulen geworden sind. […] Die in Irland geborene, aber in Frankreich lebende Kaz Hawkins ist die lebendige Verkörperung von musikalischer Lebendigkeit und Vielseitigkeit. […]«

Was nach zwölf Songs und gut über zweiundsiebzig Minuten Gesamtspielzeit bleibt, ist Faszination.
Nicht nur wegen Kaz Hawkins und ihrer fulminanten Stimme, sondern auch durch eine herausragende Band macht "Live In Brezoi (I)" zu so etwas wie einem Edelstein des Blues, Blues Rock, Soul und Jazz.
Gespickt mit neun Eigenkompositionen sowie drei handverlesenen Coversongs präsentiert die vorliegende Platte beeindruckende Unterhaltung der besonderen Art.
Die Fremdkompositionen sind "Feeling Good" von Anthony Newley/Leslie Bricusse, "Woman", geschrieben von Etta James sowie Brian Ray und "I Just Want To Make Love To Vou" aus der Feder von Willie Dixon. Mit dem Respekt vor den Originalen machen Kaz Hawkins & Co. diese Nummern zu einer persönlichen Angelegenheit und zeigen, wie gut man mit individuellen Ideen Freude bereiten kann.

Die Leute vor den Lautsprechern sind begeistert.
Genauso wie das Publikum, das von Beginn an sozusagen an den Lippen der Protagonistin sowie der Musik hängen.
Alleine schon der sphärisch beginnende Opener "Don’t Make Mama Cry", der dann in einen kraftvollen Blues Rock übergeht, ist Extraklasse. Ein erstes vorzügliches Solo seitens Stef Paglia (auch The BluesBones) würzt das erste Stück.
Die Stimmung steigt steil an, wenn es zum nächsten Song, einem imposanten "Drink With The Devil" kommt. Ein Break zu einem ruhigeren Part stellt die Stimme der Frontfrau, die so oft eine Gänsehaut erzeugt, in besonderer Weise in den Vordergrund und hier registrieren wir den klasse Chorgesang von Stef Paglia, Cédric Le Goff und Julien Boisseau.
Bei "Feeling Good", einem anfänglich im Balladen-Format dargebotenem Track mit jazzigen Cédric Le Goff-Piano-Läufen sowie einem entsprechenden Tasten-Solo garniert, ist ein weiteres Highlight. In ihrer unterschiedlichen Art und Weise sind alle zwölf Songs Highlights. Die Begeisterung bezüglich der Stimmgewalt und Wandlungsfähigkeit einer Kaz Hawkins, wie in "Feeling Good", lässt die Kinnlade oft Richtung Boden sinken. Die Intensität und die gelebten Emotionen von Kaz Hawkins kann man nur mit dem Edelmetall Gold aufwiegen.
Ganz allgemein lässt Stef Paglia seine Finger gefühlvoll-sinnierend oder mit der Power des Blues Rock über die Saiten gleiten. Nicht nur einmal verweist der Keyboarder auf seine Vorliebe für den Jazz und auch diese Auslage passt perfekt in den Reigen der Songs.

Nach einem "Woman" und Funk-Würzung sind "One More Fight" und "Because You Love Me" (mit einem überirdischen Stef Paglia-Solo) die herzzerreißenden Balladen des Albums.

Bei "Better Days" glänzen Cédric Le Goff und die Bandleaderin inklusive Mitmusiker mit einem tollen Gospel-Ende. Wenn man es nicht selber miterlebt hätte, wie beim dem oben angesprochenen Konzert, würde man es nicht glauben, dass Kaz Hawkins in "I Just Want To Make Love To You" zu den Drumsticks greift und gemeinsam mit Schlagzeuger Amaury Blanchard auf Fellen und Becken trommelt. Super! Super ist auch die Harp-Einlage von Marcian Petrescu, der Publikums-Chor und der Kaz Hawkins-Scat-Gesang, begleitet vom Keyboarder.
Der phasenweise frenetische Beifall von den Leuten vor der Bühne ist Beleg dafür, wie tolle dieser Auftritt war.

"Live In Brezoi (I)" von Kaz Hawkins ist ein Album der Meisterklasse.
"Live In Brezoi (I)" von Kaz Hawkins geht in der Bewertung über eine Empfehlung hinaus.
"Live In Brezoi (I)" von Kaz Hawkins ist ein Must-have.
»[…] 2025 wird Kaz das Publikum mit der Veröffentlichung […] "Live In Brezoi (II)" erneut in seinen Bann ziehen. […]«
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Kaz Hawkins:

Kaz Hawkins (lead vocals, acoustic guitar, additional drums – #12)
Stef Paglia (lead guitar, backing vocals)
Cédric Le Goff (keyboards, backing vocals)
Marcian Petrescu (harmonica – #12)
Julien Boisseau (bass, backing vocals)
Amaury Blanchard (drums)

Tracklist "Live In Brezoi (I)":

  1. Don’t Make Mama Cry (4:59)
  2. Drink With The Devil (6:25)
  3. The River That Sings (4:07)
  4. Lonely Boy (4:40)
  5. Feeling Good (9:00)
  6. One More Fight (5:33)
  7. Hallelujah Happy People (5:34)
  8. Woman (4:02)
  9. Get Up And Go (4:20)
  10. Because You Love Me (9:25)
  11. Better Days (4:26)
  12. I Just Want To Make Love To You (10:16)

Gesamtspielzeit: 72:28, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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