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King Mountain / Kingdom Of Shadows – CD-Review

King Mountain / Kingdom Of Shadows – CD-Review

Sonne, Akropolis, weißer Strand, Wein, Ouzo und Sirtaki, so hat man Griechenland in Erinnerung.
Auch dort, wie überall auf der Welt, gibt es Grüppchen, die anders sind. Und da kommt eine Band ins Rennen, die genau diese Grüppchen mit gutem Hard Rock beglückt. Dieses Trio möchte jetzt auch außerhalb Griechenlands ein Ausrufezeichen setzen und ich muss sagen, sie sind auf dem besten Weg dorthin. King Mountain, diesen Namen sollte man sich merken! Mit ihrem neusten Streich, "Kingdom Of Shadows", rufen sie ihre Mission 'Keep the Rock alive' laut heraus. Da ist gewiss Potenzial dahinter, wenn man innerhalb von zwei Jahren vier Alben veröffentlicht.

Der Mastermind, Gitarrist, Sänger und Produzent Stavros Papadopoulos hatte anscheinend viel Zeit und Muse, um Songs zu schreiben, die vor Qualität nur so strotzen. Ein Blues Rock-Gewitter im Stoner-Gewand.
Gleich "Back On The Ground" zeigt, wo es lang geht und so weiß der geneigte Hörer sofort, auf was er sich hier einlässt. Dreckige Riffs und harte Drums läuten diesen Opener ein, er nimmt ganz schön Geschwindigkeit auf und so rollt eine gewaltige Blues Rock-Lawine auf einen zu.
Als Höhepunkt, ein Solo, das seinesgleichen sucht "Sister Freedom" schlägt in die gleich Kerbe.

Schwarz getränkt und rau, prescht es heraus: "She’s In My Blood". Vom Titel her könnte man ein Liebeslied erwarten, aber die Härte und das vorantreibende Tempo, verursacht durch die Rhythmussektion um Bassist John Christopoulus und Drummer Chris Lagios, geben dem Frontmann alle Freiheiten, die Angebetene mit seinen Gitarrenkünsten zu verzücken. Wenn Stavros es bei Ihr nicht geschafft haben sollte, mich hat es vollkommen überzeugt.

Ein ruhiges und entspanntes Gitarrenintro leitet "Ruined In Flames" ein und da musste ich wirklich nachschauen, ob ich ein neueres Whitesnake-Album anhöre oder ob noch King Mountain läuft. Stimmung sowie Stimme sind verblüffend ähnlich. Obwohl im Laufe des Songs die härtere Bluesgangart gewählt wird, die Entspanntheit des Stückes wird nie aus den Augen gelassen.
So rockt, bluest und stoned es hin und her; von "Out In The Cold" bis hin zu "Into The Night". King Mountain versteht es sehr gut, diese Mixtur in ein Ganzes zu verwandeln. Obwohl sie sich in Gefahr bringen – wegen der wenigen Abwechslung die sie reinbringen und da dadurch die anfängliche Begeisterung etwas nachlässt.

Zum Schluss hin wird nur ein wenig Wind aus den Segeln genommen und der "Winter" eingeläutet. So kriegt die Band gerade noch die Kurve.
Diese 'Halbballade' lädt zu einem Gläschen Rotwein am Kaminfeuer ein und dort sollte man diesen Song am besten alleine über sich ergehen lassen und neben dem Wein ein sehr anregendes Gitarrensolo genießen. Pure Energie und Geschlossenheit. Denn Schlusspunkt setzt "Slaves Of The New World" – wie der Vorgänger einen Tick 'ruhiger' und intimer.

"Kingdom Of Shadows" ist ein gutes, durchgehendes Album mit wenigen Ecken und Kanten. Hier die stonergetränkten Riffs, die mit einem Hardrock-Gerippe unterlegt werden, auf welches wiederum bluesgetränkte schnelle Griffbrett-Läufe gelegt werden; und dann diese harmonische Stimme, die dem Ganzen das I-Tüpfelchen aufsetzt.
Ich habe lang überlegt, wo ich diese Musik ansiedeln kann, bzw. mit wem sie vergleichbar ist. Am ehesten fielen mir Black Country Communion oder Blues Traveler ein, die mit dem Endsiebziger Rory Gallagher, den neunziger Whitesnake sowie Alice In Chains in einem Topf geworfen werden.

Und Stavros Papadopoulos kann es locker mit Joe Bonamasa aufnehmen.
Aufgenommen in Griechenland und fertig gestellt in den USA, weist das Album keine landesüblichen Züge auf und bleibt neutral in der Frage, aus welchem Land die Musik stammt. Der CD-Sound ist gut und kraftvoll, ohne dass zu viel Bass daraufgelegt ist.
In diesem Sinne »Still alive and kickin' ass and playing loud«!


Line-up King Mountain:

Stavros Papadopoulos (guitar & vocals)
John Christopoulos (bass)
Chris Lagios (drums)

Tracklis Kingdom Of Shadows:

  1. Back On The Ground
  2. Sister Freedom
  3. She’s In My Blood
  4. Ruined In Flames
  5. Out In The Cold
  6. Hidden In The Shadows
  7. Into the Night
  8. Winter
  9. Slaves Of The New World

Gesamtspielzeit: 42:36, Erscheinungsjahr: 2021

 

 

 

 

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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