Griechenland calling …
Und ich freute mich total, als ich die neue CD von King Mountain in den Händen hielt. Seit ich die Band hier auf RockTimes zum ersten Mal besprechen durfte, mag ich diese Truppe sehr – allen voran Mastermind und Tausendsassa Stavros Papadopoulos.
Nach dem ’seichteren', Hardrock-getränkten Vorgänger "Tempest At The Gate" hat er den Zorn der Götter auf sich gezogen und die Band versucht nun, mit kräftigen Blues-Hard-Stoner-Rock dagegen zu halten. "Tears Of The Earth" tut dies erstmal mit einem ruhigeren, bluesigen Gespräch in dem die Schärfe des Gitarrensolo ein Ausrufezeichen setzt. "Firebringer" legt schon einiges an Geschwindigkeit und Härte zu. Stavros und sein langjähriger Wegbegleiter John Christopoulos am Bass sowie Chris Lagios an den Drums geben hier mächtig Gas.
Ein erstes richtige Highlight setzt das Sabbath geweihte "Evil Deadly Nights". Das schwerlastige Intro versehen King Mountain mit einem sehr winzigen, aber unüberhörbaren "War Pigs"- Sidekick. Den Background verfeinert die neue griechische Metal-Queen Tania Kikidi mit ihren kraftvollen »Uuuuhhs« und »Aaaahs«, was sich harmonisch aus der Stoner-Härte heraushebt. In die tiefe gehenden Riffs und Stakkato-Läufe wechseln sich ab mit melodiösen Songstrukturen und einem harmonisierenden, kurzen Gesangpart.
Tania ist übrigens nicht zufällig dabei! Ihre beiden Soloalben wurden begleitet, geschrieben und produziert von keinem Geringeren als Stavros Papadopoulos. Ihr aktuelles (gutes) Album "Wings Of Freedom" wurde gerade im August veröffentlicht.
Es gibt wenig ruhige Momente auf "Wrath Of The Gods" – einer davon findet sich auf "Midas Touch" In sich gekehrt, kommt Stavros starke Stimme hier richtig gut zur Geltung; ein schönes Timbre, ähnlich dem von David Coverdale. Dieses vermittelte Gefühl dringt tief in die musikalische Seele und unterstreicht mit einem innigen Gitarrensolo diesen tollen Song. Das instrumentale "Axecalibur" könnte die Götter begeistern; was er in den zwei Minuten abliefert ist schon allerhöchste Gitarrenkunst! Respekt vor dem Herren.
Zum Schluss folgt der Titeltrack "Wrath Of The Gods", den Tanita wieder mit ihren Backing Vocals verfeinert. Das Stück greift tief in die Doomer-Ecke und die Schwere der Musik zieht sich hin wie ein dampfender Metalkolos, elektrifiziert über die ganze Länge und mit schönen DIO-Anleihen.
Auch bei der sechsten Produktion innerhalb von vier Jahren ist es ein gewohnt gutes gitarrenversiertes King Mountain-Album, das eigentlich nichts neues hervorbringt, wobei es diesmal allerdings schwerer und teilweise metallastiger erscheint. Der Hauptakteur zieht hier wieder seine ganze Gitarrenkunst in den Mittelpunkt und strotzt vor Frische und Arbeitseifer, wie auch bei seinen zahlreichen Nebenprojekten. Seine Mitmusiker agieren gewohnt wie ein solides Brett, das ihrem Frontmann den nötigen Freiraum lässt. Dies macht deren Musik aus und außerdem unheimlich viel Spaß.
Line-up Mountain King:
Stavros Papapoulos (guitar, vocals)
John Christopoulos (bass)
Chris Lagios (drums)
Guest:
Tania Kikidi (background vocals)
Tracklist "Wrath Of The Gods":
- Tears Of The Earth (5:57)
- Firebringer (4:20)
- Revolution Rising (4:00)
- Evil Deadly Night (5:56)
- Midas Touch (5:20)
- Until The Day I’m Come (4:46)
- Axecalibur (2:01)
- Sons Of The Storm (4:11)
- Retribution (4:38)
- Wrath Of The Gods (5:56)
Gesamtspielzeit: 47:05, Erscheinungsjahr: 2023
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