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King Of The World – Konzertbericht, 12.06.2022, Café Bar De Comm, Groesbeek (NL)

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Die niederländische Band King Of The World (KOTW) feiert ihr zehnjähriges Jubiläum.
Anlässlich der Feierlichkeiten gibt es eine bis in den Winter hineinreichende Tour.

Da wird bestimmt auch am Verkaufsstand viel los sein, denn zum Band-Geburtstag kam das Album "Royal Ten" auf den Markt.
Mittlerweile ist die Gruppe schon lange ein feststehender Begriff in der Blues-Szene und darüber hinaus hat King Of The World »[…] also received many Blues Awards (including best keyboardist, best drummer, best bassist (3x), best guitarist and best band) […]«.
Im Jahr 2018 hat man das Band-Projekt King’s Rhythm Crew ins Leben gerufen.

Das Trio besteht aus Bassist Ruud Weber, Schlagzeuger Marlon Pichel und Tastenmann Govert van der Kolm.
Die King’s Rhythm Crew spielt gemeinsam mit Künstlern wie zum Beispiel Matt Schofield, Kid Ramos, Jon Amor oder JB Meijers.

King Of The World im Juni 2022 im Zaal der Café Bar De Comm

King Of The World im Juni 2022 im Zaal der Café Bar De Comm

Zum etwas über eineinhalbstündigen King Of The World-Konzert im Saal der Café Bar De Comm, Groesbeek (NL) lässt sich das Folgende berichten:
Die Auswahl der präsentierten Songs konzentrierte sich eindeutig auf das Jubiläums-Album "Royal Ten". Der zweifach verschobene Gig wurde seinerzeit als CD-Präsentation angekündigt und so blieb es bei einem "Royal Ten"-Song-Schwerpunkt. Darüber hinaus spielte das Quartett Lieder von Can’t Go Home beziehungsweise King Of The World, "Connected" oder "Cincinnati".

Einen perfekten Start in einen großartigen Auftritt legte die Band mit dem Track "Unsung Heroes" hin. King Of The World rockte die Location und machte von Beginn an klar, dass es am Ruud Weber– sowie Chorgesang vom Keyboarder Govert van der Kolm und Schlagzeuger Marlon Pichel nichts, aber auch gar nichts zu deuteln gab. Wie toll der Tastenmann, der Drummer und Gitarrist Stef Delbaere bei Stimme waren, zeigten sie in der "Don’t Let Nobody Drag Your Spirit Down"-Zugabe. Da machten die Lead Vocals plötzlich die Musiker-Runde und alle Bandmitglieder brachten sich mit ihrem Gesang ein. Wow! Marlon Pichel hatte eine große Portion Soul auf den Stimmbändern.

Bis zur Zugabe gab es aber noch sehr viele weitere Highlights. Stets im fokussierten Blick auf die Songs zupfte Ruud Weber die vier Saiten seines Tieftöners fast jederzeit entspannt und gleichzeitig spannend. Ob Rock, Slow Blues oder Funk, Marlon Pichels pointiertes Drumming war der groovende Motor der Combo. Wunderschöne Keyboard-Teppiche knüpfte Govert van der Kolm und faszinierte bei seinen zahlreichen Soli. Bei einem Alleingang war bei ihm Oberschenkel-Action auf den Tasten angesagt. Besondere Bewunderung vom Publikum erhielt der Saiten-Zauberer sowie -Hexer Stef Delbaere. Was er den anwesenden Zuschauern bot, war so etwas wie eine Klasse für sich. Hammer!

Ruud Weber (vocals, bass)

Ruud Weber (vocals, bass)

Bei den Variationen des Blues brachte KOTW den Zeiger eines Stimmungs-Barometers weit in den Hochdruck-Bereich, als es zum Boogie kam. "Same Old Trouble" machte die Runde im Saal und infizierte auch die Zuschauer im hinteren Bereich der Location. Nahtlos ging es bei der Combo in die musikalische Latin-Richtung. Für seine Virtuosität standen Govert van der Kolm insgesamt vier Manuale bei der über fünfzig Jahre alten Hammond inklusive Leslie-Lautsprecher, der sich hinter dem Bühnenvorhang befand, einem Wurlitzer E-Piano sowie einer Hohner Clavinet D6 zur Verfügung. Verträumt-perlende Tastenklänge machten "Love Motel" zu einer abwechslungsvollen Reise in richtig warme Gegenden. Super!

Ob Slow Blues oder Zwölftakter-Rock, Stef Delbaere verband großes Feeling mit gigantisch-genialen Freboard-Fahrten auf seinen Arbeitsgeräten, unter anderem einer Fender Telecaster. Er sorgte für eine Vielzahl an Wow-Effekten und bekam vom Publikum verdienten Szenenapplaus. "Eyes Of A Child" entpuppte sich als chillige Ballade. Beim swingenden "Evil Thing" klaschte das Publikum den Rhythmus und das Quartett sang einen Song-Teil a cappella. Brillant!

Mit einem fantastischen Trip vom Slow Blues zum Blues Rock und zurück faszinierte "Let It Roll", bei dem Ruud Weber all seine Emotionalität in seinen Gesang legte. Govert van der Kolms Modifikationen auf den weißen und schwarzen Tasten sorgten für Gänsehaut-Momente und mit einem Honky-Piano-Einsatz ging in "Run Run Run" die Post ab. Gitarrist sowie Keyboarder hatten ihre ganz speziellen Spielwiesen. Bei Stef Delbaere war es der Slow Blues "Time To Say Bye Bye" und bezogen auf Govert van der Kolm, der in früherer Zeit bei diversen Blues Caravan-Besetzungen spielte, handelte es sich um "On My Way Back Home".

Mitte 2022 gehört der King Of The World-Auftritt zu den besten bisher besuchten Konzerten dieses Jahres.
Hats off, Govert, Marlon, Ruud und Stef!
RockTimes bedankt sich bei Rob van Elst für den Platz auf der Gästeliste.
Am 03. Juli 2022 werden Robert Jon & The Wreck im Zaal der Café Bar De Comm erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.


Line-up King Of The World:

Ruud Weber (vocals, bass)
Stef Delbaere (guitar)
Govert van der Kolm (keyboards, vocals)
Marlon Pichel (drums, percussion, vocals)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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