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Kings Of Leon / Youth & Young Manhood – LP-Review

Kings Of Leon / Youth & Young Manhood

Drei Brüder und deren Cousin gründen 2000 in Nashville, Tennessee eine Band und werden in relativ kurzer Zeit zu Megastars. So kann man mit wenigen Worten die Geschichte um das Familienunternehmen Followill beschreiben. Die Rede ist von den Kings Of Leon, die mit ihrem Debütalbum "Youth & Young Manhood", im Jahr 2003, durchstarteten. Sie wurden Support-Band von The Strokes, U2 und später auch von Pearl Jam und Bob Dylan, was ihren Bekanntheitsgrad stetig steigerte. Mittlerweile haben die vier Jungs etliche Preise abgeräumt und sind selbst die Headliner. Ihre erste Platte liegt heute als 180gr. Vinyl auf meinem Plattenteller. Möglich ist dies, weil Sony Music die neue Reihe MyVinylLove aufgelegt hat, um LPs wieder zu veröffentlichen, die schon lange nicht mehr im Handel erhältlich sind.

Die noch halbwüchsigen Jungs lassen es auf "Youth and Young Manhood" ordentlich krachen. Ungeschliffen und dreckig kommen die 12 Songs aus den Boxen. Leider geht das ein wenig zu Lasten des Sounds, der für meinen Geschmack etwas besser sein könnte. Aber das war es auch schon, was ich zu bemängeln habe. Die Kompositionen machen gute Laune und kommen locker rüber. Da wirkt nichts verkrampft oder konstruiert. Ich glaube, Caleb, Jared, Nathan und Matthew hatten bei den Aufnahmen richtig Spaß und das hört man.

Die Gitarrenriffs sind meist einfach gehalten, aber immer auf den Punkt. Das macht die Platte sehr eingängig und verleitet die Füße oft zum Mitwippen. Auch der Bass von Jared Followill zieht seine Linien gerade durch und verzichtet weitestgehend auf verschnörkelte Läufe. Lediglich Drummer Nathan bricht da manchmal etwas aus, was den Nummern insgesamt aber sehr gut tut.
Kommen wir zu dem Highlight der Songs, den Gesang von Caleb Followill. Da ist so viel Dreck, Schmerz, Frechheit, Trauer und Zerissenheit drin, dass es einem oft die Gänsehaut über den Rücken treibt. Ein absolutes Ausnahmetalent. Der Junge weiß, wie man mit seinen Stimmbändern umzugehen hat.

Als Anspieltipps empfehle ich das rockige "California Waiting", das ruhige "Dusty" und den entspannten Bonustrack "Talihina Sky".

Hört man sich heute die Alben aus der jüngeren Zeit der Kings Of Leon an, stellt man fest, dass sich in 13 Jahren so einiges getan hat. Da ist von dem unbekümmerten, einfachen Rock, wie er auf dem ersten Longplayer zu hören ist, nicht mehr all zu viel übrig. Mir gefällt "Youth and Young Manhood" sehr gut, auch wenn mein Lieblingsalbum von den Kings Of Leon "Only By The Night" ist und bleiben wird. Trotzdem, eine gute Platte, die man sich ins Regal stellen sollte.


Line-up Kings Of Leon:

Caleb Followill (vocals, guitar)
Matthew Followill (guitar)
Jared Followill (bass)
Nathan Followill (drums)

Tracklist "Youth & Young Manhood":

Side A:

  1. Red Morning Light (2:59)
  2. Happy Alone (3:59)
  3. Wasted Time (2:45)

Side B:

  1. Joe’s Head (3:21)
  2. Trani (5:01)
  3. California Waiting (3:29)

Side C:

  1. Spiral Staircase (2:54)
  2. Molly’s Chambers (2:15)
  3. Genius (2:49)

Side D:

  1. Dusty (4:20)
  2. Holy Roller Novocaine (4:01)
  3. Talihina Sky [Bonus Track] (3:47)

Gesamtspielzeit: 09:43 (Side A), 11:51 (Side B), 7:58 (Side C), 12:08 (Side D), Erscheinungsjahr: 2016 (2003)

Über den Autor

Michael 'Mike' Schröder

Hauptgenres: Rockmusik in all seinen Farben
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