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Koch-Marshall Trio – Konzertbericht, 26.09.2023, Buena Ressa Music Club, Rees

Am 26. September 2023 gastierte das Koch-Marshall Trio im Buena Ressa Music Club, Rees.
In seiner Konzertnakündigung schreibt der Club unter anderem: Das »[…] Koch Marshall Trio besteht aus dem US Gitarristen Greg Koch und seinem Sohn Dylan am Schlagzeug, vollendet mit Toby Lee Marshall an den Hammond B3. Das Herz des Trios liegt nahe am Blues doch es wäre nicht Greg Koch wenn nicht  die Einflüsse von Rock, Funk, Jazz, Country gemischt mit einer Menge Dynamik und Humor das Programm würzen würden. Nach 15 Alben bei verschiedenen Labels auf denen Greg alle Varianten des Amerikanischen Gitarrenspiels zusammenmischt tritt nun seine zweite Leidenschaft das Hammond Trio  in den Vordergrund. Greg ist außerdem einer der best verkauften Musikbücher Autoren und Video Lernfilmherausgeber bei Hal Leonard.  Er schreibt diverse Artikel für Musikmagazine, "Guitar Player Magazine". In den letzten Jahren ist er immer wieder auf der "Colorado guitar shop Wildwood Guitars" im Internet vertreten. […]«

Das Koch-Marshall Trio im September 2023 im Buean Ressa Music Club, Rees

Das Koch-Marshall Trio im September 2023 im Buean Ressa Music Club, Rees

Zum knapp zweistündigen Koch-Marshall Trio-Konzert im Buena Ressa Music Club, Rees, lässt sich das Folgende berichten: Das Koch-Marshall Trio sorgte für Staunen und gleichzeitig Begeisterung. Die Band spielte eine musikalische Trumpfkarte nach der anderen aus. Die Mischung aus Eigenkompositionen und Coversongs, die natürlich den Koch-Marshall Trio-Stempel trugen, war sehr gelungen. Da gab es eine Jeff Beck-Würdigung in Form von "Cause We’ve Ended As Lovers". Muddy Waters' "Can’t Be Satisfied", natürlich mit Bottleneck-Einsatz inszeniert, kam genauso gut an wie Johnny Guitar Watsons "A Real Mother For Ya" mit klasse Chorgesang vom Hammond-Irrwisch Toby Lee Marshall.

Die Band wartete auch mit Songs aus den Alben "Orange Roominations" beziehungsweise "Sweet Gristle" auf. So kamen die Instrumentals "Rex Charmer" und "The Ripper" genauso gut beim Publikum an wie zum Beispiel "The Tussle", "Chief’s Blues".
Neue Songs, respektive Lieder, die noch gar keinen Namen hatte, sorgten für Schwärmerei bei den Anwesenden. Eine frische Nummer hatte den Titel "Six Legged Fire Breathing Dog". Mit diesem Track eröffnete die Combo das Konzert sozusagen standesgemäß. Furios trat die Gruppe um den exzellenten Greg Koch schon mächtig auf das Gaspedal. Man vertiefte sich in den beseelt präsentierten Slow Blues, in dem Greg Koch das Publikum mit den großen Tönen des Zwölftakters faszinierte. Flotte Fahrten über das Fretboard seiner pinkfarbenen Gitarre brachten Schwung in die Location und genauso reflektierte der Frontmann auf seinem Arbeitsgerät die Melodie der Traurigkeit.

Der Hammond-Spezialist spielte die unteren Pedale nur mit Socken. Daran angelehnt war man von seinen herrlichen Hammond-Fantasien von den Socken. Mit einer Ausnahme kolorierte er alle Songs durch wunderschöne Hintergründe und mit seinen Soli, die teilweise furios in Szene gesetzt wurden, hatte Toby Lee Marshall das Publikum ganz nah bei sich und für seine Alleingänge erhielt er immer wieder Szenenapplaus. Durch seine Mimik verlieh er den Wanderungen seiner Finger über die schwarzen und weißen Tasten Nachdruck.

Wenn bei diesem Konzert die Rede von Energie, – gebündelt mit Dynamik – war, dann kam im wahrsten Sinn des Wortes Greg Kochs Sohn Dylan Koch ins Spiel. Bei ihm flogen die Drumsticks über die Felle und Becken, er verfügte über eine tolle Differenzierung bei seinen Beats und Grooves. Sehr wohl agierte er beim Slow Blues und in den ruhigeren Phasen mit entsprechender Zurückhaltung. Für den Taktgeber gingen beide Daumen hoch. Bei der Zugabe groovten quasi alle Musiker.
Furios und kurios glänzte Greg Koch bei seinem Spiel auf den sechs Saiten. Leidenschaftlich servierte man den Funk sowie Boogie im Blues. Ab und an lieferte man kunstvolle Ableger aus Jazz sowie Fusion. Ganz gekonnt gab man sich auf dem Country-Terrain.
Melodische Teile wurden zum Teil durch messerscharfe Gitarren-Akzente kontrastiert und bei einem sehr ausgedehnten Greg Koch-Solo entwickelten sich in er Fantasie des Publikums herrliche Landschaften.

Einfach super, wie der Bandleader das Bottleneck über die Saiten gleiten ließ. Dabei kam man zu der Erkenntnis, dass man es mit einem Ausnahme-Gitarristen zu tun hatte. Auch seine entfesselte Action auf dem Fretboard prägte eine gewisse Leichtigkeit im Spiel. Die noch ohne Namen versehenen Songs fügten sich ohne Probleme in das hohe Niveau des Koch-Marshall Trios ein. Die Combo spielte zwar einen Song von Muddy Waters, aber Greg Koch trug ein Howlin' Wolf-T-Shirt.

Wie dem auch sein, das Koch-Marshall Trio war ein Quell der guten Laune, die sich immer wieder auf die Anwesenden übertrug.
Die musikalische Greg Koch-DNA ist speziell.
Unverkennbar war die Handschrift von Greg Koch, nein, auch Toby Lee Marshall sowie Dylan Koch sorgten für einen höchst abwechslungsreichen Gig im Buena Ressa Music Club.
Hats off, Dylan, Greg und Toby Lee!

RockTimes bedankt sich bei Ralf Praest vom Buena Ressa Music Club für den Platz auf der Gästeliste.
Am 13.10. wird Sarah Smith im Buena Ressa Music Club erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.


Line-up Koch-Marshall Trio:

Greg Koch (vocals, guitars)
Toby Lee Marshall (Hammond organ, backing vocals)
Dylan Koch (drums)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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