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Kozmic Blue – Konzertbericht, 12.01.2024, Tanzpalast Bresserberg, Kleve

Über Kozmic Blue schreibt die Klangfabrik e.V. Kleve in der Konzertankündigung unter anderem:
»[…] Sie sind, nicht nur dem Wort nach, wirklich independent. Von Beginn an vertragslos unabhängig, unverfälscht, ungepusht, ungebrochen, unkopierbar und garantiert kein Mainstream. Und sie versuchen immer noch bei jedem Konzert ihr wirklich Bestes zu geben. Herzschmerz, Weltschmerz, kosmischer Blues, Hoffnung, Ausgelassenheit, pure Energie. Deshalb verwundert nicht, dass Kozmic Blue seither mehr als 3000 Konzerte auf kleinen und großen Bühnen gespielt, 153 Songs geschrieben und 10 Alben heraus gebracht hat. […]«
Im Zusammenhang mit der Band muss natürlich auch das 2022 veröffentlichte Buch Kozmic Blues, eine musikalische Odyssee erwähnt werden.
Abschließend heißt es in der Rezension:
»[…] Ja, es darf gelacht werden, auch bis die Tränen kommen. Es gibt auch Anker der Nachdenklichkeit sowie deutliche Worte.
Hut ab, Maggie und Gerhard!
Dieses mit Hingabe geschriebene Buch ist eine dicke Empfehlung. […]«

Kozimc Blue im Januar 2024 im Tanzpalast Bresserberg Kleve

Kozimc Blue im Januar 2024 im Tanzpalast Bresserberg Kleve

Zum weit über zweistündigen Kozmic Blue-Konzert im Tanzpalast Bresserberg, Kleve, lässt sich das Folgende berichten: Fünfundzwanzig Jahre Klangfabrik e.V. Kleve. RockTimes gratuliert ganz herzlich zum Jubiläum.
Maggie Mackenthun und Gerhard Sagemüller starteten das beeindruckende Konzert vor der Bühne, beim zahlreich erschienen Publikum. Der Blues mit Gesang (ohne Mikrofon), Harp und akustischer Gitarre setzte sich dann auf der Bühne mit der gesamten Band fort. Zu Beginn Blues hautnah. Das war schon eine erstklassige Eröffnung.

Maggie Mackenthun aktivierte – nicht nur durch ihre Einsätze auf der Harp sowie Querflöte – sondern insbesondere durch ihren facettenreichen Gesang die Gänsehaut.
Die Mischung aus Eigenkompositionen und Coversongs kam bei den Leuten vor der Bühne bestens an. Die Interpretation der Coversongs befand sich auf einem sehr hohen Niveau. Da trumpfte die Combo mit ihren individuellen Stärken voll auf. Das Quintett wurde mit viel Beifall belohnt und alle in der Formation hatten über die gesamte Konzert-Distanz hinweg ausreichend Gelegenheit, sich durch Soli nachdrücklich in Szene zu setzen.

Primus inter Pares waren bei den Nummern aus eigener Feder die Blues-Balladen "Home" sowie "Diamonds And Glass" und bei den Coversongs das Jimi Hendrix-Tripel "Angel", "Little Wing" sowie "Purple Haze". Klar, hier handelt es sich natürlich um die persönliche Sichtweise des Bericherstatters.

Bei "I Can’t Stand It" zischte ordentlich Dampf aus dem Kessel des Blues und Brahm Heidl, der grundsätzlich einen sehr melodischen Bass zum Blues zupfte, bot ein wunderschönes Intro zu "All For You". Bei "Motherless Child", bestens bekannt durch Richie Havens bei seinem Woodstock-Auftritt, spielte Wulf Hanses-Ketteler eine sehr gefühlvolle E-Gitarre und Maggie Mackenthun glänzte durch klasse Text-Phrasierungen sowie einer von Rauheit geprägten Stimme. Gekonnt sowie virtuos waren ihre Vocal-Improvisationen und eine Frage-Antwort-Einlage mit Wulf Hanses-Ketteler. Tolle!
Keyboarder Pete Haaser zauberte zig wunderschön-farbige Tupfer in die Songs und überzeugte in seinem Solo mit hoher Kunst auf den weißen und schwarzen Tasten.
Nicht nur einmal kam der Tanzpalast Bresserberg-Publikums-Chor zum Einsatz. So zum Beispiel in der Janis Joplin-Hommage "Me And Bobby McGee", das seinerzeit Kris Kristofferson für die Sängerin schrieb.

Vom Blues zum Reggae mag für viele Bands eine große Hürde sein. Nicht für Kozmic Blue, die mit "Bad For Your Soul" einheizte. Sehr gut kam darin Bob Marleys "Get Up, Stand Up"-Intermezzo an. Vor der Bühne füllte sich die Tanzfläche immer mehr und bei der Kozmic Blue-Rock’n’Roll-Nummer "I Can’t Turn You Loose" näherte sich die Stimmung dem Höhepunkt. Ein Song, der quasi nicht enden wollte und mit "Everybody Needs Somebody" aufgeladen wurde. Welche ansteigende Dynamik viele Lieder hatten, verdeutlichten unter anderem die Tracks "I’ll Keep Trying" oder "Slick Avenue". Bei "Tell Mama" richteten sich alle Augen auf Gerhard Sagemüller, der mit einem facettenreichen Drum-Solo begeisterte und Wulf Hanses-Ketteler vernetzte seinen Alleingang mit einem Hauch von Psychedelic. Toll! Für "Waterboy" wechselte der Schlagzeuger zu den Jazzbesen und völlig losgelöst sang Maggie Mackenthun aus den Tiefen ihrer Seele. Highlight! Apropos Wechsel. Für einige Songs legte Gerhard Sagemüller die Drumsticks beiseite und spielte die akustische Gitarre.
In den bereits weiter oben genannten Liedern von Jimi Hendrix konnte Wulf Hanses-Ketteler voll auftrumpfen, hatte freie Bahn und verpasste den Tracks ein hohes Maß an persönlichen Fantasien auf den sechs Saiten seiner E-Gitarre.

Bei dem begeisternden Konzert wurde natürlich lautstark eine Zugabe gefordert und die hob die Stimmung ein letztes Mal über die Decke der Location hinaus, denn das Medley aus "Voodoo Child", "Wild Thing", "Hey Joe" sowie "Mercedes Benz" kombinierte Musik-Geschichte, serviert auf Kozmic Blue-Art.

Dieses Kozmic Blue-Konzert war ein Feuerwerk in Blues, dekoriert mit herrlichen balladesken Momenten.
Der Kozmic Blue-Blues überzeugte voll und ganz.
Hut ab, Brahm, Gerhard, Maggie, Pete und Wulf!

RockTimes bedankt sich bei Michael Dickhoff von der Klangfabrik e.V. Kleve für den Platz auf der Gästeliste.
Am 17.02. präsentiert die Klangfabrik e.V. Kleve die Band Some Girl im Tanzpalast Bresserberg.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Joachim Brookes | RockTimes


Line-up Kozmic Blue:

Maggie Mackenthun (vocals, harmonica, flute)
Gerhard Sagemüller (acoustic guitar, drums)
Wulf Hanses-Ketteler (electric guitars)
Pete Haaser (keyboards)
Brahm Heidl (bass)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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