Auch das blues, Rhede ist wieder mit Konzerten am Start.
Das zarte Pflänzchen begann am 01. Oktober 2021 mit einem Auftritt von Kris Pohlmann zu sprießen.
Nach mehr als eineinhalb Jahren – am 14. Februar 2020 war Hot’n’Nasty zu Gast – sollte es wieder die erste Livemusik im Club sein.
Nach einem Bandscheibenvorfall schrieb Kris Pohlmann in seiner News zum Gig:
»[…] With every set back there’s opportunity to grow, learn something new. As such, Kris has spent the past 6 weeks passionately exploring the early blues of Son House, Muddy Waters & Elmore James. The first part of the concert will see Kris playing solo acoustic slide blues – a celebration of the blues forefathers! This will be the very first time Kris has played solo acoustic blues in a live setting. The band will then join Kris to rip through some well known slide blues songs, before the 2nd part of the show playing highlights of Kris' previous 4 studio album releases – full on, loud electric blues rock! […]«
Um Schlag 21:00 Uhr sagte André Knoch Kris Pohlmann an, nicht ohne zu betonen, dass er und sein blues-Team über den Neustart von Konzerten sehr glücklich sind.
Kris Pohlmann gastierte bereits zum fünften Mal in der tollen Location.
Wie schon in seiner News zum Auftritt angekündigt, begann der begeisternde, über zweistündige Gig mit dem Protagonisten als Solisten. Durch seinen Acoustic Blues im Rückspiegel der Musikgeschichte sorgte Kris Pohlmann schon für beste Stimmung in der sehr gut besuchten blues, Rhede.
Bottleneck-Zwölftakter war angesagt und mit "John The Revelator" von Son House, Muddy Waters' "Can’t Be Satisfied" oder Elmore James' "Talk To Me Baby" hatte der Künstler klasse Songs der Blues-Helden ausgewählt. Die Location wurde zum Juke Joint und Kris Pohlmanns Gig-Eröffnung zeugte von hoher Blues-Kompetenz. Bereits beim ersten Teil des Konzerts war das Publikum sehr angetan, nein der Beifall signalisierte schon Begeisterung.
Dann enterten Bassmann Andreas Reinhard sowie Roman Dönicke (Schlagzeug) die Bühne und der Reigen von Coversongs setzte sich fort. Die Dobro hatte Pause und Kris Pohlmann schulterte eine E-Gitarre ohne auf das Bottleneck zu verzichten. Nun stand Slide-Power-Blues Rock auf der Tagesordnung. Hammer! Lieder wie "Shake Your Money Maker", "Dust My Broom" oder die ZZ Top-Hommage "Just Got Paid" entpuppten sich als individuell arrangierte Stimmungsmacher par excellence. Die Band spielte sichbin die Herzen der der Zuschauer.
Auf Kris Pohlmann war Verlass, denn die Pause nach dem ersten Teil des Gigs war – wie angekündigt – wirklich kurz.
Auch im zweiten Durchgang ließ Kris Pohlmann bei dem einen oder anderen Song aus seinen vier veröffentlichten Alben wie zum Beispiel in "Got To Be The Blues" das Bottleneck über die Saiten gleiten.
Der Kris Pohlmann-Blues Rock driftete phasenweise in die heftige Abteilung des Genres und dann hatte man den Eindruck, der Zwölftakter hatte soviel Druck oder Bums, als wolle das Trio das Dach der Location höher legen.
Hier passte ein herrlich melodischer Refrain perfekt. Dort regierte der Chicago-Shuffle und beim Komponieren von "Taylor Road" ließ sich Kris Pohlmann durch Status Quo inspirieren. Hinhörer! Mit "April, Spring, Summer & Wednesdays" servierte das Trio eine sehr gelungene Interpretation des Status Quo-Titels.
Die Rhythmus-Fraktion war das hervorragende Rückgrat der Band. Andreas Reinhard sowie Roman Dönicke konnten sich allerdings auch solierend in Szene setzen. Bei dezenter Drum-Begleitung sorgte der Bassist nach seinem variantenreichen Alleingang auf den fünf dicken Saiten seines Tieftöners für Beifall und später kam Roman Dönicke ausgiebig zu Wort. Er bot den Anwesenden ein Solo mit vielen unterschiedlichen Rhythmus-Facetten. Feinste Becken-Arrangements boten sich sozusagen einen Wettstreit mit höllisch schnellen Double Bass-Einsätzen.
Als der Bandleader dann den letzten Song ankündigte, war schon lange klar, dass "Tarantula" eben nicht das letzte Lied des Gigs sein sollte. Phasenweise ein wenig geheimnisvoll war abermals das Bottleneck gefragt.
Letztendlich konnte das Publikum durch seinen frenetischen Beifall gleich zwei Zugaben erreichen. Einerseits war es der ZZ Top/Freddie King-Doppelpack "La Grange" sowie "I’m Tore Down". Spitze! Andererseits kam es zum krönenden Abschluss zur "Going Down"-Mitsing-Nummer. Die Zuschauer machten sich als lautstarker blues-Rhede-Chor bemerkbar. Klasse! So schloss sich der musikalische Kreis des Auftritts.
In seiner Drittelung beinhaltete der erste Kris Pohlmann-Gig nach einer gefühlten Ewigkeit von Pause etwas ganz Besonderes. Acoustic Blues auf der Dobro, Blues-Geschichte mit Band und dann der energetische Blues Rock im Trio-Format ergaben unter dem Strich ein Konzert mit Nachhaltigkeit.
Hats off, Andreas, Kris und Roman!
Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 01. November 2021 wird Ben Granfelt im blues, Rhede spielen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für sehr gute Live-Musik.
Line-up Kris Pohlmann:
Kris Pohlmann (vocals, Dobro, electric guitars, electric slide guitar)
Andreas Reinhard (bass)
Roman Dönicke (drums, percussion, backing vocals)
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