
Am 07. März gastierte Kris Pohlmann im angesagten blues, Rhede. An diesem Termin stieg gleichzeitig die Release-Show des Albums Relentless.
Dazu heißt es abschließend in der Rezension:
»[…] "Relentless" von Kris Pohlmann ist ein Spielball der Emotionen.
"Relentless" von Kris Pohlmann ist hochklassige Musik mit unzähligen, beachtlichen Facetten.
"Relentless" von Kris Pohlmann gehört in die Reihe der ganz besonderen Empfehlungen. […]«
Aus der Konzertankündigung der Location entnehmen wir beispielsweise:
»[…] Kris wurde 1977 in England geboren und ist im Alter von 22 Jahren nach Deutschland gezogen. Er hat 5 Alben veröffentlicht, darunter New Resolution, sein Debüt in 2009 und One For Sorrow 2012, das mit 6 deutschen Blues Awards ausgezeichnet wurde (darunter 'Bestes Album', 'Bester Song', 'Bester Sänger', 'Beste Band'). Taylor Road im Jahre 2015 erhielt weltweit Anerkennung und war als ein Top 10 Blues-Rock-Album in den deutschen Charts. Das erste Livealbum 10 Years Live veröffentlichte er 2016. […]«
Zu seiner "Relentless"-Tourband gehören Bassist Jonas Bareiter sowie Roman Midleja am Schlagzeug.
Nach der Zugabe mit drei Songs war es schon nach Mitternacht und es standen beim gut besuchten Kris Pohlmann-Konzert fast zweieinhalb Stunden auf der Uhr.
Dieses Konzert bot ein imposantes Kaleidoskop an Eigenkompositionen sowie handverlesenen Coversongs.
Dieser Gig bot prachtvolle Pointierungen, die weit über die Farben eines Regenbogens hinaus gingen.
Bassist Jonas Bareiter und Schlagzeuger Roman Midleja sorgten nicht nur auf ihren Instrumenten für Klasse, sondern glänzten auch durch tollen Chorgesang.
Abwechslung war eine der Trumpfkarten des Auftritts. Nummern mit richtig viel Druck und Stücke der Entspannung zogen das Publikum ein ums andere Mal in ihren Bann.
Unter den Fremdkompositionen befanden sich unter anderem "Cut You Loose" von Otis Rush und bei der Zugabe das Tom Petty-Lied "Breakdown". Die Songs verfügten über ein bemerkenswertes Maß an Eigenanteilen. Blues Rock sowie Rock oder Classic Rock der feinsten Sortierung.
- Kris Pohlmann (lead vocals, electric guitars, slide guitar)
- Jonas Bareiter (bass, backing vocals)
- Roman Midleja (drums, percussion, backing vocals)
Kris Pohlmann begeisterte durch seine raue Stimme, erwies sich als ein wahrer Meister der Gitarren-Riffs und prachtvollen Soli.
So prägte "Fallin' Down" ein heavy Riffing, verortet im Funk und für ein feines Intermezzo spielten Jonas Bareiter sowie Kris Pohlmann ihre Instrumente in unisono Klängen. Darüber hinaus schweißte der Bandleader sein XXL-Solo unter die Decke der Location. Außerdem integrierte das Trio mit Canned Heats "On The Road Again" einen tollen Boogie. Für das Song-Finale aktivierte Drummer Roman Midleja die Double Bass und der Gitarrist servierte durch Jimi Hendrix' "Voodoo Child" eine finale Einlage. Nicht nur dieses Stück zählte zu den vielen Highlights des Konzerts.
Schon im ersten Teil des Gigs aktivierte der Frontmann sein Bottleneck. In "Got To Be The Blues" zauberte Kris Pohlmann ein super Slide-Solo und bei "Unreal" stand nicht nur das Bottleneck, sondern auch das Wah Wah-Pedal im Fokus der vielfältigen Klang-Kreationen. "Tarantula" war dann darüber hinaus ein weiterer Beleg für die Bottleneck-Fertigkeiten eines Kris Pohlmann.
Einen weiteren Knaller installierte man mit "Wishing Well" von Free. Bei klasse Backing Vocals lieferte das Trio eine echte Powerversion dieses Songs ab. Allerdings glänzte die Combo nicht nur durch variantenreiche Blues Rock-Stücke oder Classic Rock-Lieder wie "It’s Only Love", sondern auch durch den Slow Blues. "Feel Like Going Home" sowie "Never Said Goodbye" offenbarten ein besonderes Feeling, das Gänsehaut erzeugte.
In der Vergangenheit musste Kris Pohlmann viele Rückschläge verarbeiten. Besonders hob er den Tod seines Vaters hervor und teilte dem Publikum mit, dass auch Musik dabei helfen kann, traurige Anlässe zu verarbeiten. Daraus entstand der Text zu "Don’t Leave", garniert mit einem Primus inter Pares-Gitarren-Solo der Extraklasse.
Das Publikum ging auch bei dem Konzert-Hit "Taylor Road" richtig mit. Gebührend gefeiert wurde in seinem langen Alleingang auch der Schlagzeuger Roman Midleja. Sein Solo war ein Rhythmus-Festival auf Trommeln und den vielen Becken. Gespickt mit unzähligen Variationen von ruhigeren, ja langsamen Einsätzen, bis hin zum Drumming in Hochgeschwindigkeit, bei dem man die Sticks fast gar nicht mehr wahrnahm, sorgte der Schlagzeuger für Hochstimmung. Seine Double Bass-Attacken wirkten bis in die Magengrube und er erhielt mächtig viel Beifall für sein Solo. Wow! Beide Daumen hoch, für Roman Midleja, der einerseits bei den rockigen Stücken der treibende Motor war und andererseits bei den langsamen Lieder ein dezentes Fundament kreierte.
Im Zusammenhang mit den Soli durfte natürlich Jonas Bareiter nicht fehlen. Im an Freddie King orientierten "One Day Blues" hatte der Mann an den dicken Saiten seinen großen Auftritt. Für sein virtuoses, melodisches und phasenweise jazziges Spiel nutzte er fast den gesamten zur Verfügung stehenden Fretboard-Bereich seines schwarzen Tieftöners aus. Den Szenenapplaus hatte er verdient und gemeinsam mit Roman Midleja bildete er eine Rhythmus-Abteilung, auf die sich Kris Pohlmann sozusagen blind verlassen konnte. Auch hier beide Daumen hoch für Jonas Bareiter.
Man konnte es schon während des Gigs ahnen. Es musste eine Zugabe her und die enthielt gleich drei Nummern. Im wunderschön entspannten "Breakdown" unternahm Kris Pohlmann einen Besuch im Publikum und beim Instrumental "Serenity" spielte der Gitarrist sein Arbeitsgerät auch in den höchsten Tönen und auf engstem Raum. Super! Einen letzten Stimmungs-Kracher hatte sich das Trio bis ganz zum Schluss aufgehoben. Schon bei den ersten Tönen von "Going Down" von Don Nix kristallisierte sich Kris Pohlmanns Individualität bei Coversongs heraus und mit dem Einbinden des blues-Publikums-Chors krönte man den Auftritt in Rhede.
Die Einordnung dieses Konzert fällt einfach aus. Brillant!
Diese Band ist eine Erfolgs-Schmiede und nicht nur die tollen Vibes werden noch lange für Gesprächsstoff sorgen.
Hats off, Jonas, Kris und Roman!
Klanglich bestens in Szene gesetzt wurde das Konzert vom Soundmann Jan Tervooren.
Dieser Bericht entstand auch in Erinnerung an den leider viel zu früh verstorbenen Jürgen Bauerochse, war er doch der erste RockTimes-Kollege, der Anfang Juli 2013 über ein Kris Pohlmann-Konzert berichtete sowie einige Plattenrezensionen zum Musiker verfasste.
Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 04. April wird Sean Athens feat. Thomas Blug im blues, Rhede erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Line-up Kris Pohlmann:
Kris Pohlmann (vocals, guitars)
Jonas Bareiter (bass, backing vocals)
Roman Midleja (drums, percussion, backing vocals)
Neueste Kommentare