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Laurence Jones / Take Me High – CD-Review

Nachdem "Take Me High" einmal durchgelaufen ist, meint man, der Brite Laurence Jones befindet sich nicht auf einer Erfolgsleiter, sondern im Fahrstuhl, unterwegs in noch höhere Stockwerke. Denn der junge Musiker hat mit den Vorgänger-Alben bereits mehrere Etagen gemeistert.

Berühmte Namen vernebeln bei vorliegender Platte nicht den Blick auf das Wesentliche. Produziert hat die Legende Mike Vernon und The Blues Band-Mann Paul Jones ist auf seinem kleinen Instrument zu hören. Neun der zehn Titel hat der Protagonist geschrieben und der Rausschmeißer "Higher Ground" stammt bekanntlich von Stevie Wonder. Hier ist Soul-Sänger Reuben Richards, der auch auf "Live It Up" aktiv ist, mit von der Partie. Zusammen mit den Backing Vocals von Mike Vernon eine prächtige Ergänzung der Gesangspartien.

Der bei den British Blues Awards 2014 und 2015 als »Young Artist of The Year« ausgezeichnete Laurence Jones zeigt in vielen Facetten, zu welchen Taten er in der Lage ist. Nicht nur auf der Gitarre, sondern auch am Gesangsmikrofon.

Der "Take Me High"-Opener "Got No Place To Go" rockt den Staub von der Tischplatte und schon sein erstes Solo ist eine Art Standortbestimmung und gleichzeitig Fingerzeig auf das, was noch folgen wird. Kraftvoll und dynamisch geht der junge Musiker ans Werk und verpasst seinem Arbeitsgerät einen leicht psychedelischen Touch, der so gut zu dem mit einigen Tempowechseln ausgeschmückten Track passen.

"Something’s Changed" kühlt die Gemüter etwas ab und der Tastenmann Bob Fridzema breitet einen herrlichen Keyboardteppich für Laurence Jones' zeitweise furiose Saitenfahrt aus. Prächtig! Auch hier werden Breaks zu kurzen Phasen der Besinnlichkeit. Klasse! Der Rhythmus, in Aktion gebracht von Phil Wilson, wiegt sich luftig-locker im Reggae-Gewand. Diese Nummer ist einfach toll. Wenn man die Scheibe einmal durchgehört hat, wird dieses Lied gleich nochmal angesteuert.

"Live It Up" untermauert die Klang-Variationen der Gitarre und es ist definitiv keine Schande, wenn ein Stück mal so richtig straight aus den Startlöchern kommt und ohne viel Schnickschnack bis zum Ende mit einem Alarm-Solo im Einklang mit den Keyboards nur geradeaus rockt.
Der Blues Rock geht in eine heftigere Phase. Roger Inniss bildet den melodischen Part zu Laurence Jones' intensiver Härte, die schließlich in ein psychedelisches Karussell übergeht. Hammer, hier überschlagen sich quasi die Ereignisse. Respekt! Eine gewagter Weg, den der Protagonist geht, aber mit Erfolg und so kommt es zu einem Highlight.

Der sanfte Ton steht an und bei "I Will", mit tollen Backing Vocals verziert, ist abermals die Zeit durchzuatmen auch wenn es erst in "Thinking About Tomorrow" zu so etwas wie einem Slow Blues kommt und das Titelstück der Platte "Take Me High" wird quasi mit ganz scharfen Saiten vorgetragen. Herrlich, wie sich der Bandleader, Roger Inniss, Phil Wilson und Bob Fridzema ergänzen. Eine klasse Band. Kompliment!

In "The Price I Pay" ist bereits erwähnter Paul Jones an der Harp dabei. Schön, wie der Mann mit dem kleinen Instrument in einer Art Frage-Antwort-Phase die Gesangslinie von Laurence Jones ausschmückt.
"Higher Ground" ist nicht nur gut interpretiert ins Blues Rock-Beet umgetopft worden, sondern hat aus meiner Sicht auch so etwas wie einen symbolischen Charakter, denn "Take Me High" ist schon eine nächste, höhere Stufe der Ausstrahlung. Mit diesem Album begleitet man Laurence Jones auf dem Weg nach oben.


Line-up Laurence Jones:

Laurence Jones (vocals, guitars)
Roger Inniss (bass)
Phil Wilson (drums, percussion)
Mike Vernon (backing vocals)
Paul Jones (harmonica)
Reuben Richards (vocals – #3,10)

Tracklist "Take Me High":

  1. Got No Place To Go (3:56)
  2. Something’s Changed (4:09)
  3. Live It Up (3:48)
  4. Addicted To Your Love (5:17)
  5. I Will (3:59)
  6. Thinking About Tomorrow (5:27)
  7. Take Me High (4:24)
  8. Down & Blue (4:16)
  9. The Price I Pay (4:20)
  10. Higher Ground (3:51)

Gesamtspielzeit: 43:45, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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