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Layla Zoe – Konzertbericht, 01.11.2017, Café Bar De Comm, Groesbeek (NL)

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Das Konzert der kanadischen Sängerin wurde auf den Plakaten des Blues Moose Café als »Special acoustic session with guitarrist Jan Laacks« angekündigt.
Dafür hatten die Organisatoren den Kneipenraum speziell eingerichtet. Rund um die kleine Bühne wurden Partybänke – mit rund dreißig bis vierzig Sitzplätzen – aufgestellt und schon kam ein äußerlich sehr persönlicher Charakter mit ruhigerer Stimmung für den Auftritt von Layla Zoe sowie ihrem etatmäßigen Gitarristen Jan Laacks zustande. Während des Auftritts lobte Layla Zoe den so entstandenen direkten Kontakt zum Publikum.
Nicht nur den ständigen Besuchern der Blues Moose Café-Konzerte wird bekannt sein, dass die Gigs immer gegen 22:00 Uhr beendet sein müssen. So legt man stets einen besonderen Wert auf einen pünktlichen Beginn. Für die eintrittsfreien Konzerte muss man sich vorher dennoch sozusagen anmelden, damit die Organisatoren einen genaueren Blick auf die Zahl der zu erwartenden Zuschauer haben.
2017 veröffentlichte Layla Zoe mit Songs From The Road einen CD/DVD-Doppeldecker auf dem Label Ruf Records.

Layla Zoe mit dem European Blues Award 2016

Layla Zoe mit dem European Blues Award 2016

Vor dem zweiten Teil des umwerfenden Konzerts im Blues Moose Café hatten die Leute vom Blues Moose Radio in Person von Rob van der Elst noch eine ganz besondere Überraschung für Layla Zoe in der Hinterhand. Sie wusste bereits, dass sie den European Blues Award 2016 als beste Sängerin gewonnen hatte, aber nun bekam die Kanadierin – nach einigen lobenden Worten von Rob van Elst – die entsprechende Urkunde dazu überreicht. Auch von dieser Stelle aus gratuliert RockTimes ganz herzlich.
Schon der Einstieg in ein bemerkenswertes Konzert verursachte Gänsehaut, denn a cappella gesungen war "Glory, Glory, Hallelujah" ein Opener, der die prägnante Stimme von Layla Zoe direkt in den Vordergrund stellte. Jan Laacks griff zum Bottleneck und mit einem hervorragenden Slide-Sound, der auch noch über mächtig viel Groove verfügte, begab sich das Duo auf den Pfad der Blues-Geschichte. Den "Walking Blues" präsentierten beide Künstler mit einem hohen Maß an Eigenständigkeit. Die Sängerin glänzte durch vokale Interpretationen und vom fulminanten Röhrchen-Klang machte Jan Laacks einen wunderschönen Abstecher in die luftig-leichten Zonen des 12-Takters. Klasse!
Ein intensiver Rückblick auf die eigene Geschichte war mit "Someday" vom Album "Shades Of Blue" aus dem Jahr 2006 angesagt. Layla Zoe gab während des Auftritts einige Hintergrundinformationen zu den Songs und so stand das besonders durch B.B. King bekannte Lied "The Thrill Is Gone" ganz im Zeichen der von dem 2015 verstorbenen Über-Blueser beeindruckten Sängerin. Neben dem originalen Text der Komposition webte Layla Zoe eigene, autobiografische Textpassagen in das Lied ein und so wurde auch Jeff Healey erwähnt.
Blues, erstklassige akustische Gitarre, herausragender Gesang und Show fokussierten sich in "Rock And Roll Guitar Man" von der Scheibe Sleep Little Girl, die seinerzeit mit Henrik Freischlader eingespielt wurde. Die Gitarreneinleitung deutet bereits auf einen heavy Blues aus der Chicago-Ecke hin und Layla Zoe schlüpfte während des zeitlich ausladenen Tracks in die Rolle einer Art Femme fatale, umgarnte Jan Laacks auf verführerische Weise, allerdings ohne zum Verhängnis des Gitarristen zu werden. So oder so ein Highlight des Konzerts.

Layla Zoe und Jan Laacks im Blues Moose Café

Layla Zoe und Jan Laacks im Blues Moose Café

"Why Do We Hurt The Ones We Love" war noch ein Höhepunkt und der toll interpretierte "Little Red Rooster" von Howlin' Wolf entwickelte sich unter Mitwirkung des zahlreich erschienenen Publikums zum wahren "Farm der Tiere"-Blues mit muhenden Kühen, bellenden Hunden, heulenden Wölfen sowie miauenden Katzen. Jan Laacks spielte fantasievolle Fretboard-Fahrten um das so bekannte Thema des Klassikers.
Nach einer feinen melodischen Gitarreneinleitung überzeugte "A Good Man" durch Wechsel der Geschwindigkeiten bis hin zu einem dynamischen Intermezzo. Aus der Funk-Abteilung gab es das gemeinsam mit Jan Laacks für Thomas Ruf geschriebene "Work Horse" und um bei den Pferden zu bleiben, war das andächtig-melancholisch arrangierte "Wild Horses" von The Rolling Stones die perfekte Zugabe.
Neben dem Funk im Zwölftakter war auch Platz für den groovend-swingenden Blues und das Top-Highlight war dann wohl der sentimentale Blues "Highway Of Tears", in dem Layla Zoe voll aufging, aber auch mit aller Deutlichkeit den thematischen Schwerpunkt des Songs sang.
Als ’special acoustic session' angekündigt, war dieses Konzert in allen Belangen sehr speziell und die Anwesenden durften sich wohl glücklich schätzen, sich für diesen Gig entschieden zu haben. Hats off, Layla und Jan!
Die Song-Videos zum Groesbeek-Konzert können, wie immer, auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal angeschaut werden.
Am Sonntag, 19. November wird Doug MacLeod im Blues Moose Cafè gastieren. Dabei handelt es sich um eine »[…] special sunday afternoon recording 17:30 – 20:00«

Line-up Layla Zoe:

Layla Zoe (vocals)
Jan Laacks (acoustic guitar, acoustic slide guitar, backing vocals)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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