Jetzt hat auch Layla Zoe ihre "Songs From The Road", ein CD/DVD-Doppelalbum mit zehn beziehungsweise elf Liedern bestückt. Die DVD enthält das von Janis Joplin bekannte "Me And Bobby McGee" als Mehrwert und dafür nicht "The Wind Cries Mary".
Ein ordentlicher Teil der Lieder stammt von Breaking Free und dann gibt es noch weitere Songs zum Beispiel von The Lily oder Sleep Little Girl. 2015 gab es bereits ein Konzert-Vermächtnis mit dem Titel Live At Spirit Of 66.
Die singende Kanadierin hat mit dem Gitarristen und Songschreiber Jan Laacks schon seit geraumer Zeit einen Top-Musiker an ihrer Seite. Wie zu lesen ist, ist er ein Fan von Jimi Hendrix, Prince und den Beatles. Der Bad Godesberger Saitenhexer und –zauberer spielte bei Elli Erl und hatte damals mit den Kamikaze Kid seine eigene Band. Er griff für Anne Haigis in die Saiten und spricht davon, dass einen die Musik, die man in seiner Jugend gehört hat, prägt.
»Für mich gibt es nichts Befriedigenderes als mit meiner Band auf der Bühne zu stehen, durch die Musik schenke ich meinen Fans mein Herz. […]« So äußert sich die Protagonistin im Informationsblatt zur vorliegenden Platte.
Die Freude wächst, weil es jetzt auch eine Konzert-DVD eines Auftritts der energiegeladenen Sängerin gibt. Natürlich setzen Bild und Ton die Band in besonderer Weise in Szene und folglich hat die zweite Scheibe des Doppelpacks ihre uneingeschränkte Berechtigung, »[…] vor allem weil […]« die Fans »[…] so lange danach gefragt haben. […]«
"Songs From The Road" bringt alle Vorzüge der Kanadierin und ihrer Formation zum Vorschein. Ganz gleich, welche Nummer man sich zu Gemüte führt, hier findet der Hörer keine Weichspüler und an dieser Stelle muss betont werden, welch einen hervorragenden Gitarristen sie mit Jan Laacks an ihrer Seite hat. Mit einer formidablen Rhythmusfraktion, bestehend aus dem Bassisten Christoph Hübner und Schlagzeuger Claus Schulte (auch Jürgen Dietz Bigband) kommen die Tracks so richtig in Schwung.
Ganz unabhängig vom Text der "Backstage Queen" macht sie schon der erste Song zu einer Stage-Queen. Der 12-Takter wird gerockt, Christoph Hübner pumpt den Sound mit seinen tiefen Tönen auf und der Gitarrist löst sich im Laufe der Nummer vom songdienlichen Riffing zum ersten Solo der gehobenen Genussklasse. Der Opener steht als eine Art Pate für weitere Lieder im Blues Rock-Outfit. Man darf sich auf exzellente Klang-Exkurse freuen.
Ob mit gedrosseltem Tempo oder im balladesken Bereich … die gute Laune des Blues-Fans wird bestens bedient. Vom Songwriting über Feeling bis hin zur Dynamik lässt das Doppelalbum keine Wünsche offen.
Wenn dann auf der DVD das abschließende "Me And Bobby McGee" von Layla Zoe auch noch a cappella gesungen wird und die Gänsehaut außergewöhnliche Ausmaße annimmt, dann wird "Songs From The Road" zu einem besonderen Vergnügen.
Lieder wie "Sweet Angel" – gewidmet ihrer verstorbenen Freundin Marsha – "Never Met A Man Like You" oder "Highway Of Tears" – die erste Zugabe – stehen ganz allgemein im Fokus der ausgedehnten Spielzeiten und bieten so natürlich ausgiebig Gelegenheit für umfangreiche Improvisationen.
Das im Nürnberger Hirsch Club aufgenommene Konzert gibt den Gig auf der DVD livehaftig wieder. Die Kameraführung sowie Schnitte sind von den Totalen bis hin zu den Nahaufnahmen gut gewählt. So kommt Layla Zoes "Songs From The Road" sehr abwechslungsreich daher und kann uneingeschränkt empfohlen werden.
Line-up Layla Zoe:
Layla Zoe (lead vocals)
Jan Laacks (guitar, talk box, backing vocals)
Christoph Hübner (bass, backing vocals)
Claus Schulte (drums, backing vocals)
Tracklist "Songs From The Road":
CD:
- Backstage Queen
- Run Away
- A Good Man
- Sweet Angel
- Pull Yourself Together
- Why Do We Hurt The Ones We Love
- Why You So Afraid
- Never Met A Man Like You
- Highway Of Tears
- The Wind Cries Mary
DVD:
- Backstage Queen
- Run Away
- A Good Man
- Sweet Angel
- Pull Yourself Together
- Work Horse
- Why Do We Hurt The Ones We Love
- Why You So Afraid
- Never Met A Man Like You
- Highway Of Tears
- Me And Bobby McGee
Gesamtspielzeit: 73:09 (CD), 87:00 (DVD), Erscheinungsjahr: 2017
2 Kommentare
Layla Zoe
1. August 2017 um 20:13 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Nice review Joachim, thank you! 🙂 But the song title for the song about Layla’s bestfriend Marsha, is called "Sweet Angel". Thank you.
Ulli Heiser
6. August 2017 um 16:45 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Thanks for the hint 🙂