Die Künstlerin Leah Waybright stammt aus Pennsylvania. Sie wuchs innerhalb einer Familie auf, die sich stark mit Landwirtschaft und Gärtnerei beschäftigte, und daraus entwickelte sich ihre Liebe zu Blumen, so dass sie heute auch als Dozentin für Blumendesign tätig ist. So verwundert es nicht, dass das Cover ihrer aktuellen Platte, "Dreamed", entsprechend floral gestaltet ist.
Nebenbei war sie musikalisch auch nicht untätig, wirkte in Rockbands mit, arbeitet als Klavierlehrerin und begann in den Neunzigern mit der Fertigstellung ihres Debüt-Albums "Beauty Gone Wild", dass 1999 das Licht der Welt erblickte.
Und für diesen Nachfolger hat sie sich reichlich Zeit gelassen. Geboten werden zehn Instrumentals, die allesamt eine gewisse Ruhe und Beschaulichkeit aufweisen. Der Eröffnungssong "Candlewink" strahlt eine Stimmung aus, die hinsichtlich der Pianoführung Elemente klassischer Musik beinhaltet. Durch die von Gary Blu gespielte Flöte und den ganzen Aufbau des Stückes strahlt es auch ein wenig aus in Richtung Jethro Tull, zumindest ansatzweise. Blu hatte mit Acts wie Boz Scaggs, Donald Fagen und Steely Dan zusammengearbeitet und nimmt innerhalb der Instrumentierung eine wichtige Stellung ein mit seinen Einsätzen von Flöten, Saxofonen und der Klarinette.
Im Laufe der Platte geht es mir so, dass ich tatsächlich das Empfinden habe, dass die Musik 'blumig' wirkt, so, als habe es die Protagonistin vermocht, ihre Liebe zur Natur und zu Pflanzen durch ihre Kompositionen einzufangen und auszudrücken. Ein wenig erinnert es mich dann an eine LP, die ich noch besitze, "Plant Music" von Baroque Bouquet. Doch hier ist der Rahmen natürlich viel weiter gesteckt. Bereits der Song "Dreamprints" wandert ein wenig in Richtung Fusion und ist dann doch druckvoller, allein durch den Einsatz der E-Gitarre von Stanley Whitaker, Mitstreiter in der Prog Rock-Band Happy The Man.
Aber mit "Awake Spring Beauty" befinden wir uns bereits wieder mitten im verträumten Zauberwald, mit einer verschachtelt-hüpfenden Melodieführung, das erinnert mich wiederum ein wenig an Passagen der Rockfassung zu "Peter und der Wolf" (Sergei Prokofjew). "Moonsparks" nimmt wieder Fahrt auf in Richtung Jethro Tull, und so wechseln sich bis zum Schluss der Platte die Stimmungen ab, mal geht es ein wenig mehr in Richtung Rock, dann wieder hin zur Fusion und oft ist es eben diese verträumt-verspielte Stimmung der Musik, die im Vordergrund steht. Auf "Sunwise" ist es dann, nur auf diesem Song, der Violinist Mark Wood, der einen weiteren Hauch Klassik einbringt. Ein 'blumiges' Werk, sozusagen, nicht bahnbrechend, keine Innovation der Musikgeschichte, aber niveauvoll und angenehm unterhaltend.
Line-up Leah Waybright:
Leah Waybright (ompositions, piano, keyboards and vocal musings)
Gary Blu (saxophones, flutes, clarinet, piccolo)
Rick Kennell (bass, drums, percussion, orchestration)
Stanley Whitaker (guitars – #2,3,5,6,8)
Mark Wood (violin – #9)
Tracklist "Dreamed":
- Candlewink (4:16)
- Enchanter’s Nightshade (4:33)
- Dreamprints (4:12)
- Awake Spring (4:00)
- Earth Rattle (4:43)
- Moonsparks (4:20)
- Stardrift (4:55)
- Venus' Looking Glass (4:12)
- Sunwise (4:05)
- Love-In-A-Mist (3:12)
Gesamtspielzeit: 42:21, Erscheinungsjahr: 2023
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