Gleich drei der fünf Lee Ainley’s Blues Storm-Mitglieder kommen aus einer Familie.
Die singende Frontfrau Lee Ainley ist die Mutter von Tori Mai (lead vocals, rhythm guitar, backing vocals). Dazu gesellt sich Vater Nat Ainley (bass, diverse Tasteninstrumente, backing vocals).
Dieses Familien-Trio wird durch Gitarrist Elliot Young sowie Dave Atkin (Schlagzeug) zum Quartett.
EPs wie "Shoot Me Down" beziehungsweise "Bankruptcy" sind bereits in der Diskografie enthalten.
Anfang 2020 kam der Longplayer "Evolution" hinzu.
Für 2020 werden einige Festival-Auftritte in Aussicht gestellt. Das Cleethorpes Blues, Rhythm and Rock, The Great British Rhythm & Blues- und später im Jahr das Hard Rock Hell Blues-Festival stehen in der Band-Agenda.
Schaut man sich die Namen der Events an, dann werden auch die musikalischen Genre-Standorte umschrieben.
Die in West Sussex beheimatete Formation kann, was Musiker und Instrumente angeht, quasi aus dem Vollen schöpfen. Die Song-Credits teilen sich in unterschiedlicher Zusammensetzung Lee Ainley, Tori Mai, Elliot Young sowie Nat Ainley.
Elliot Young wird auf der Lee Ainley’s Blues Storm-Facebook-Seite als »[…] the band’s genius […]« bezeichnet. Sind wir da eventuell einer Entdeckung auf der Spur? Die einundvierzig Minuten werden es zeigen. Die Songs auf "Evolution" sollten die Frage beantworten können.
Mit "Train Wreck" kommt die Scheibe aus den Startlöchern.
Richtet man im Opener sein Augenmerk auf den Gitarristen, dann darf man ihm hier einen durchaus guten Einsatz attestieren. Gut eben, ohne Wow-Effekt. Bei schwergewichtigem Bass & Drums-Rhythmus freundet man sich mit dem weiblichen Gesang an. Der gefällt besonders gut und passt zum "Train Wreck"-Hard Rock.
Schauen wir, ob bei "I Got Mine (Now Pull The Trigger)" der Gitarren-Abzug betätigt wird. Ja, hier wirft Elliot Young erfolgreich schon mehr Masse in die Waagschale des Gefallens. Funky geht es zu und abermals kommen die Stimmen der beiden Frauen – anfangs mit Effekten versehen – gut an.
Dann wendet man sich in "Pins & Needles" dem balladesken Bereich zu.
Die Emotionalität schlägt durch bis unter die Haut des Hörers. Eine klasse Ballade im bluesigen Outfit. Toll!
Wow! Der "Lonely Hunter" bringt es auf den Band-Fokus. Das Rauf und Runter der Dynamik macht zunächst den Song-Mehrwert aus. Dann wird das Lied hier sozusagen durch Gitarren-Riffs filetiert und plötzlich wechselt die Combo komplett in eine andere Richtung. Die Überraschung hat gesessen und Elliot Young setzt dem rockigen Treiben seine Saiten-Krone auf.
Als eine gewisse Zwischenbilanz kann man einerseits Lee Ainley’s Blues Storm höheres musikalisches Niveau attestieren und andererseits wird der Gitarrist von Track zu Track zu einer Art Gewinner.
Der "Winter Coat", im gediegenen Tempo mit einigen energischen Spitzen dargeboten, wärmt das Herz und locker eingeschobene gesanglich-jazzige Variationen zeigen Wirkung.
Am Album-Schluss gibt es noch das zeitraubende "Emotionally Compromised". Ganz knapp unter neun Minuten dauert diese Nummer. Den vom Quartett im Teamwork komponierten Track darf man – neben einem abermals hervorragenden Gesang – dem Gitarristen zuschreiben. Es ist seine Spielwiese, der er mit bunten Saiten-Blüten prächtige Farben verleiht. Klasse!
In "Fools" schaltet sich der Lee Ainley’s Blues Storm-Turbo zu. Hammer! Da wird gerockt, bis die Fußwippe unter Ermüdungserscheinungen quasi ihren Geist aufgibt. Daran ändern auch das ruhigere Intermezzo beziehungsweise das nur von Handclaps begleitete a cappella-Ende nichts. Volltreffer!
Bei "Evolution" wundert es einen nicht, dass Lee Ainley’s Blues Storm von angesagten Festivals gebucht wird.
Auch wenn Nat Ainley sowie Dave Atkin in dieser Besprechung nicht explizit erwähnt wurden, haben sie doch einen entsprechend großen Anteil am Gesamt-Sound der Band. Toll!
Natürlich ist der Blues bei den Balladen kein Sturm, aber ansonsten geht hier die Post ab.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Lee Ainley’s Blues Storm:
Lee Ainley (lead vocals, backing vocals)
Tori Mai (lead vocals, rhythm guitar, backing vocals)
Elliot Young (lead guitar, acoustic guitar, strings, piano)
Nat Ainley (bass, piano, keyboards, Hammond, backing vocals)
Dave Atkin (drums, percussion, backing vocals)
Tracklist "Evolution":
- Train Wreck
- I’ve Got Mine (Now Pull The Trigger)
- Pins & Needles
- Fool
- Hell Yeah
- Lonely Hunter
- Winter Coat
- Emotionally Compromised
Gesamtspielzeit: 40:58, Erscheinungsjahr: 2020
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