Frank Us ist der Kopf der Legacy Pilots.
Für die elf Songs hat er einige hochkarätige Musiker ins Boot geholt.
So wirken unter anderem Jordan Rudess (Dream Theater), Todd Suchermann (Styx), Pete Trewavas (Marillion, Transatlantic), Marco Minnemann (unter anderem Steven Wilson, The Aristocrats) oder Steve Morse mit.
»[…] Für jeden Fan von progressiver und anspruchsvoller Rockmusik […]« soll "Aviation" »[…] ein Muss […]« sein.
Mit "Aviation" möchten Frank Us & Co. quasi in die Lüfte entschwinden.
Aber Vorsicht! In der Höhe wird die Luft auch dünner. Da muss man eine gute Kondition haben, um dort zu bestehen.
Zwischen einigen instrumentalen Songs befinden sich Lieder mit Gastsängern und Kompositionen, bei denen Frank Us zum Mikrofon greift.
Wie der Protagonist auf seiner Website schreibt, ist das Legacy Pilots-Projekt eine »[…] dedication to the world of progressive rock, a tribute to the great music and artists of the ’70s. […]«
Dabei nennt er Musiker wie Keith Emerson, Greg Lake, Allan Holdsworth oder David Bowie.
Nach "Con Brio" (2018) ist "Aviation" die zweite Veröffentlichung der Legacy Pilots.
Wie der progressive Musik-Charakter mit »[…] catchy pop pearls and ballads […]« zusammen passen soll, wird zu ergründen sein.
So steht der instrumentale Opener "The Squad Is Back" geradezu als programmatische Ankündigung im Raum. Schön anzuhören sind diese etwas über sechs Minuten schon. Eindringlich schiebt sich die Melodie über die Trommelfelle ins Gehirn. Bei einigen Breaks sowie Rhythmus-Schwankungen fehlen dem Song bei aller Geschmeidigkeit so etwas wie Ecken und Kanten. Das Stück lässt phasenweise eine entfernte Verwandtschaft zu Emerson Lake & Palmer zu. Am Gewinn eines Blumentopfs schrammt diese Nummer so gerade eben vorbei.
"Fear Part One – Proximity And Distance" und "Fear Part Two – Hope And Failure" fast Alleingänge eines Frank Us. Marco Minnemann trommelt und im zuerst genannten Track übernimmt Finally George den Chorgesang.
Man kann es drehen und wenden wie man will … gut, dass Frank Us in vielen Teilen beim Singen Unterstützung bekommt. Gemeinsam mit anderen Vokalisten – zum Beispiel auch Liza – ist die Stimme des Bandvorstehers annehmbar.
Der erste "Fear …"-Teil geht in Ordnung. Ein eingängiger Refrain trifft auf gelungene Einschübe der akustischen Gitarre. Die progressiven Parts hauen einen nicht unbedingt vom Hocker. Was soll denn dieses Platten-Scratchen zwischendrin? Nicht originell, sondern eher ein Fremdkörper.
Die zweite "Fear …"-Auflage (instrumental) gefällt besser.
"To The Stars" ist zuckersüß.
Besagte Liza singt »[…] Additional vocals […]«. Eine ganz feine Sache, wenn Lizas Stimme erklingt. Vom Schlagzeug her erinnert das Ende des Stücks an den Anfang von Phil Collins' "In The Air Tonight".
Bei der großen Erfolgs-Unterschiedlichkeit der Nummern geht man an das fast zehneinhalbminütige "Immortal" mit Ehrfurcht ran. Diese Komposition bekommt den Stempel mit der Aufschrift 'abwechslungsreich'.
Legacy Pilots' "Aviation" ist nett. Was die Gitarren-Fraktion angeht, gute Kost.
Insgesamt fehlt es der Veröffentlichung allerdings an der entscheidenden Durchschlagskraft.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Legacy Pilots:
Marco Minnemann (drums – #1,3,5-10)
Todd Suchermann (drums – #2,4,11)
Pete Trewavas (bass – #1,9)
Lars Slowak (bass – #2,3,4,5,7,8,10)
Frank Us (keyboards – #1-11, guitars – #1-11, vocals – #4,6,8-10, bass – #6,7,11, vocals – #4,6,8,9, backing vocals – #9)
Ricky Garcia (additional guitar – #1)
Steve Morse (guitar solo – #11)
Jake Livgren (vocals – #2,3)
Jordan Rudness (synthesizer solo – #2)
John Mitchell (vocals – #5, guitar solo – #5)
Finally George (background vocals – #4,6,8,9,10, lead vocals – #9)
Liza (background vocals – #8,9, additional vocals – #10, lead vocals – #9)
Tracklist "Aviation":
- The Squad Is Back (6:05)
- A Different League (4:36)
- Dreamers (6:03)
- Innocent (5:06)
- Wide Wide World (5:19)
- Fear Part One – Proximity And Distance (4:25)
- Fear Part Two – Hope And Failure (4:27)
- Saccadian Rhythms (4:38)
- Immortal (10:18)
- To The Stars (4:37)
- An Adventurous Journey (8:35)
Gesamtspielzeit: 64:09, Erscheinungsjahr: 2020
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