Das Konzert der Leif de Leeuw Band beim Blues in Zyfflich 2018 war überwältigend.
Für den Auftritt im Bibelot, Dordrecht (NL) hat man das Musiker-Personal um einige Leute erweitert. Unter anderem ist Tastenmann Rick Linzel mit von der Partie und Percussionist Martin Verdonk verschärfte den Rhythmussound. Maaike Adegeest und Djoeke Boomsma bilden den Backing-Chor.
Die mit Krachern besetzte Tracklist enthält zum größten Teil Eigenkompositionen. Der prächtige Opener "Fire In The Kitchen" stammt von Warren Haynes, "Whipping Post" kennt man von der Allman Brothers Band und "Little Wing" schrieb bekanntlich Jimi Hendrix.
Die Live-Scheibe kann auch noch mit einem klaren, wuchtigen und gleichzeitig transparenten Klang überzeugen.
"Fire In The Kitchen" verdeutlicht, wie gut die Leif de Leuuw Band drauf ist.
Da gibt es gleich zu Beginn Statements der Fähigkeiten der im Line-up erweiterten Band. Der Bandvorsteher rockt die Riffs und soliert in einem eigenen Kosmos. Sem Jansen bringt sich mit seiner engagierten Stimme ein, Rick Lenzel unterfüttert die Nummer mit fein strukturierten, flächig arrangierten Keyboards und die Rhythmus-Mannschaft mit Bassist Boris Out sowie Tim Koning (Schlagzeug) hält den Blues Rock-Zug auf Betriebstemperatur.
Nach der kraftvoll rockenden Eröffnung schwenkt die super eingespielte Band in Richtung Tanzfläche. Für "Listen Here People" serviert die Bass- und Drum-Abteilung einen mächtigen Groove über dem Leif de Leeuw, Sem Jansen und die Chorsängerinnen richtig fetzig abgehen. Abermals findet der Keyboarder die richtigen Töne für seinen Klang-Teppich. Einfach herrlich ist das relaxte Intermezzo, nach dem es wieder – mit vertrackten Bass- und Schlagzeug-Einlagen rockend endet.
Garniert mit einem Twin-Sound in "Never Giving Up" gibt es einen kleinen Vorgeschmack auf das letzte Stück der vorliegenden Platte "Whipping Post". Ansonsten verfügt der Track über eine Standleitung zur Funk-Quelle und nach diesem illustren Eröffnungs-Trio kommt die Leif de Leeuw Band zu einem – zumindest von der Spielzeit her – zentralen Stück der Scheibe.
"Little Wing" wird mit allen möglichen Facetten ausgelotet und die Individualität – bei allem Respekt vor dem Original – drückt diesem Klassiker ihren eindrucksvollen Stempel auf. Oh, wie hingebungsvoll kann Sem Jansen singen. Mit seinen knapp zwölf Minuten ist dieses Stück eine Visitenkarte der Extraklasse. Neben dem Namensgeber der Band, der in seinem Solo auch jazzige Varianten einfließen lässt, ist es Bassist Boris Oud, der einen fantastischen Alleingang hinlegt. Herausragend, diese Interpretation!
Herausragend ist das gesamte Album.
Die Leif de Leeuw Band ist in Bestform angetreten und hat eine Live-Platte auf den Markt gebracht, für die es sich definitiv lohnt, Geld zu investieren. Die Gruppe hat schon viel erreicht, aber meiner Ansicht nach ist das Quartett noch lange nicht am Ende seiner Fahnenstange angekommen.
Line-up Leif de Leeuw Band:
Leif de Leeuw (guitar)
Sem Jansen (vocals, guitar)
Tim Koning (drums)
Boris Oud (bass, vocals)
Special Guests:
Martin Verdonk (percussion)
Rick Linzel (keyboards)
Maaike Adegeest (backing vocals)
Djoeke Boomsma (backing vocals)
Tracklist "Live In Concert":
- Fire In The Kitchen
- Listen Here People
- Never Giving In
- Little Wing
- Getting Older
- All Coming Back
- Be Loyal
- Once And For All
- Strictly Confidential
- Whipping Post
Gesamtspielzeit: 76:50, Erscheinungsjahr: 2018
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