The Who-Gitarrist Pete Townshend sagte über Link Wray: »Er ist der König; wären Link Wray und 'Rumble' nicht gewesen, hätte ich nie eine Gitarre in die Hand genommen.«
Ein gewisser Neil Young wäre gerne bei einem Konzert gewesen.
Link Wray rockte den instrumentalen Rock’n’Roll. Wobei es auch bei ihm Ausnahmen von der Regel gibt, denn wie aus den Informationen zu "Rocks" hervor geht, beinhaltet die Scheibe »[…] seine seltenen Gesangstitel Ain’t That Lovin' You Baby und Mary Ann. […]«
Darüber hinaus hören wir Songs von Link Wrays Bruder Vernon Ray aka Ray Vernon.
Eine Bear Family Records-Veröffentlichung unter historischen Gesichtspunkten wäre keine Bear Family Records-Veröffentlichung, wenn es zur Scheibe nicht ausführliche Booklet-Informationen gäbe. Sechsunddreißig Seiten sind angegeben und bis zum vierundzwanzigsten Blatt widmet sich Bill Dahl sehr ausführlich dem Künstler.
Dann folgt eine »[…] Link Wray Discography by Nico Feuerbach […]«.
Die Auflistung, unter anderem mit Line-up, Location, Datum und Produzent, bezieht sich auf alle vierunddreißig Songs der vorliegenden Platte in chronologischer Reihenfolge von 1958 bis 1965. Sehr wohl ist die Tracklist nicht chronologisch. Außerdem hat Nico Feuerbach als »[…] Re-issue Producer […]« erfolgreich Hand an den Sound gelegt. Das Mastering übernahm Marlon Klein.
Die Jimmy Reed-Nummer "Ain’t That Lovin' You Baby" ist nicht nur eins der Gesangsstücke von Link Wray, sondern auch eine der wenigen im Blues verwurzelten Tracks. Ja, den 12-Takter konnte der 1929 in Dunn, North Carolina, geborene Musiker auch. Stimmlich attestieren wir ihm eine gewisse persönliche Note.
Ray Charles komponierte "Mary Ann". Im rhythmisch-perkussiven Latin-Gewand bewegt sich auch Link Wray. Allerdings – wie könnte es anders sein – macht dieses Lied die R’n’R-E-Gitarre richtig scharf. Toll!
Fred Lincoln 'Link' Wrays Bruder Ray Vernon spielte bei Link Wray und dieser setzte sein Arbeitsgerät bei Ray Vernon beziehungsweise der Band Ray Vernon & Raymen ein. Diese Formation ruft in "I’m Countin' On You" eher den Piano-Boogie/-Rock’n’Roll auf den Plan. Ray Vernon verfügt über eine souveränere Stimme. "Big City After Dark" reicht fast schon an die Psychedelic heran und beim gleich darauf folgenden "Danger One Way Love" darf man sich an Elvis Presley erinnert fühlen.
Zig Künstler/Bands haben sich schon dem "Batman Theme" angenommen. 1966 auch Link Wray.
Wenn zu diesem Stück Vocals aufgeführt werden, sind es viel eher eingeschobene Sprechphasen. Dennoch, die Version des Ende 2005 in Kopenhagen verstorbenen Rock’n’Rollers hat ebenfalls den Blues.
Die Nummer "Tijuana" weist bereits darauf ihn, in welche musikalische Richtung man sich bewegt. Geschickt trägt die Combo zum treibenden Beat und Querflöte mexikanische Sombreros. Hasta la vista, Baby! Nein nicht ganz, denn das musikalische Navigationsgerät führt nochmals in diese Region. Mit "El Toro" überquert man – jetzt mit tönenden Bläserklängen – abermals die Grenze nach Mexiko. Klasse!
An einigen Stellen bereichert das Saxofon den Rock’n’Roll eines Link Ray.
So kreisen in "Hand Clapper" die solierenden Klappen-Klänge des Holzblasinstruments von einem gewissen 'Switchy'. Sein Solo ist definitiv keine heiße Luft und luftig gibt man sich beim "Studio Blues".
Der Songtitel "Comanche" geht zurück auf Link Wrays Stammbaum, denn wie man aus dem Internet erfährt, hatte der Musiker indianische Vorfahren. Entsprechend kommt die gerade erwähnte Nummer mit einem besonderen Rhythmus und Twang im Gitarrensound rüber.
Am Schluss der höchst interessanten CD kommt es dann zu Link Wrays wohl größtem Hit: "Rumble". Eine klasse Nummer, die den Rock’n’Roll – nicht nur durch sein verlangsamtes Tempo – in einer besonderen Art positioniert.
Mit der Link Wray-"Rocks"-Ausgabe von Bear Family Records hält man ein Kleinod der Rock’n’Roll-Geschichte in der Hand. In diesem Sinn …
Line-up Link Wray:
Link Wray (vocals – #13,25, lead guitar – #1,2,4-11,13-34, guitar – #3,12, bass – #12)
Vernon 'Lucky' Wray (vocals – #6,20, guitar – #1,3,5,6,9,12,13,18,25,26,31,34, piano – #1,4,5,8,14,18,20,23,24,29,33, Farfisa organ – #12, [poss.] drums – #11)
Brantley Moses 'Shorty' Horton (bass – #1-34)
Doug Wray (drums – #1-34)
'Switchy' (saxophone – #8,14)
Chuck Bennett (piano – #22,30, organ – #17,28, [poss.] organ – #2,15)
Unknown Artist (flute – #3)
Unknown Artist (saxophone – #28,33)
Unknown Artist (harmonica – #32)
Tracklist "Rocks":
- Raw Hide (2:04)
- Batman Theme (1:58)
- Tijuana (2:34)
- Slinky (2:39)
- Right Turn (1:43)
- I’m Counting On You – Ray Vernon (2:09)
- I’m Branded (2:02)
- Hand Clapper (2:19)
- The Swag (2:19)
- Comanche (2:02)
- Deuces Wild (2:22)
- El Toro (2:31)
- Ain’t That Lovin' You Baby (2:45)
- Studio Blues (2:01)
- Hang On (2:25)
- Jack The Ripper (2:21)
- Turnpike USA (2:22)
- The Black Widow (1:50)
- Big City After Dark – Ray Vernon & Raymen (2:50)
- Danger One Way Love – Ray Vernon
- Dance Contest (1:53)
- Run Chicken, Run (1:56)
- Pancho Villa (1:59)
- Radar (2:12)
- Mary Ann (2:20)
- The Outlaw (2:09)
- Hold It – Ray Vernon & Raymen (2:14)
- Dinosaur (2:12)
- Big City Stomp (2:17)
- The Shadow Knows (2:21)
- Dixie Doodle (2:06)
- Ace Of Spades (2:32)
- Mr. Guitar (2:35)
- Rumble (2:25)
Gesamtspielzeit: 77:17, Erscheinungsjahr: 2019 (1958 -1965)
Neueste Kommentare