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L’Ira del Baccano / Si Non Sedes iS – LIVE MMVII -CD-Review

L' Ira del Baccano- Si Non Sedes iS Live MMVII

L’Ira del Baccano – da klingelt was. Ja, das waren die Douglas Adams-Fans, die 2014 die CD Terra 42 herausbrachten. Diese ist sogar noch über die Bandcamp-Seite der Italiener in verschiedenen Ausführungen erhältlich. 2017 erschien der Nachfolger "Paradox Hourglass".
Seit November 2018 gibt es "Si Non Sedes iS – LIVE MMVII", bei dem es sich um das verschollene erste Album handeln soll, das erstmals als physischer Tonträger erscheint.

Um das näher zu erklären, blicken wir zurück. 1995 wurde die Band Dark Awake gegründet, die bis 1998 existierte. Von 1998 bis 2006 nannten sie sich Loosin 'O' Frequencies. 2000 erschien die EP "Regeneration", die von Paul Chain produziert wurde, worauf sie sehr stolz sind. Dann gab es noch ein Promo-Demo im Jahr 2002 und 2007 schließlich das Album "Si Non Sedes iS – LIVE MMVII".
Dieses wurde live eingespielt wurde, daher der Zusatz "Live MMVII" (die römischen Ziffern bedeuten nichts anderes als 2007) und entstand in der Phase als die Band beschlossen hatte, sich umzubenennen in L’Ira del Baccano, bevor sie dann ihre MySpace Seite (unter dem neuen Namen) anlegte. Dort war das Werk digital zu hören … und nur in dieser Form als kostenloser Download erhältlich…

Für elf Jahre blieb das so. Bis es 2018 nun doch eine Veröffentlichung 'zum Anfassen' erfuhr und daher darf ich dieses Teil nun in meinen Händen halten bzw. in meinen CD Player legen. Darauf sind fünf Songs in ca. 55 Minuten, das Vinyl (Double Gatefold in verschiedenen Farben) und die digitale Fassung enthalten zwei Stücke mehr, sind dadurch 16 Minuten länger.  Es handelt sich dabei um "Live Jam On Sussurri Theme" und "Doomdance Apocalypse ’80 mix".

Die Musik ist – wie erwartet – instrumental (außer einer Ansage) und bewegt sich in spacig-rockigen Gefilden. Kein Stück ist unter fünf Minuten, "Tempus Inane Flago Requiem Spatiumque Furori" dauert gar 18. Es wird vor sich hingejammt irgendwo zwischen Psychedelic, Stoner Rock, Metal und Space Rock. L’Ira del Baccano (oder sollte ich schreiben Loosin 'O' Frequencies?) verlieren sich dabei jedoch nicht in total abgehobenen Gewaber in den unendlichen Weiten des Raums, sondern wirken recht irdisch. Sie bleiben stets mit Terra verbunden, ja sogar irgendwie bodenständig.

Oft zumindest, dennoch gibt es auch spacige Töne, beispielsweise im Opener der CD ("Doomdance" – der Titel ist sympathisch) oder im Mittelteil des bereits erwähnten finalen Longtracks. Hier hebt dann das Raumschiff (ist es schon die "Heart Of Gold" wie auf "Terra42"?) ab und ist unterwegs zu fernen Galaxien. Dennoch ist auch hier immer noch die stoner-doomige Seite in der Musik zu hören, die heavy Gitarren sorgen für gewisse Bodenhaftung, setzen erdig-kantige Kontraste zu den psychedelischen Elementen.
Das macht "Si Non Sedes iS – LIVE MMVII" einerseits wuchtig, andererseits kommt das Kosmische auch nicht zu kurz – das ist gut so und es gibt unterschiedliche Facetten und Feinheiten zu entdecken. Fans dürfen also die Zeitmaschine anwerfen und zu den Anfängen der Bandgeschichte bzw. zur Phase des Namenswechsels reisen, werden dabei nicht enttäuscht.


Line-up Loosin 'O' Frequencies / L’Ira del Baccano:

Alessandro 'Drughito' Santori (guitars, sound eng, themes, structures)
Roberto 'Malerba' (all FX guitars, leads, noises, synths)
Alessandro 'Fred' Salvi (drums)
Massimo 'Miss' Siravo (bass, synth)

Tracklist "Si Non Sedes iS – LIVE MMVII":

  1. Doomdance (9:19)
  2. Sussurri Di Nascita Celeste/Grateful To Jerry (8:24)
  3. 875 (10:45)
  4. Don Bastiano (7:37)
  5. Tempus Inane Flago Requiem Spatiumque Furori (18:34)

Gesamtspielzeit: 54:49, Erscheinungsjahr: 2018 (2007)

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
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