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Little Brother Eli / Cold Tales – CD-Review

CD-Review-Little Brother Eli-Cold Tales

Das Quintett Little Brother Eli stammt aus dem englischen Oxfordshire und wurde erst Anfang des Jahres 2013 gegründet. Nichtsdestotrotz standen bereits zwei veröffentlichte EPs und über einhundert gespielte Konzerte auf dem 'Erledigt-Zettel', bevor Butter bei die Fische gemacht und das mir nun vorliegende Debütalbum "Cold Tales" auf den Markt gebracht wurde. Konzertreisen lediglich durch die Provinz stehen seit einiger Zeit auch nicht mehr an, denn der Fünfer greift jetzt immer öfter mit Gastspielen in London, Manchester, Bristol, Southampton oder Brighton nach den größeren Früchten.

Die Musik von Little Brother Eli ist eine interessante Mischung aus Rock, Alternative, etwas Grunge und auch einer Prise Pop. Die Gitarren riffen zumeist härter, die Schießbude macht von hinten kräftig Dampf und für den doch ausgeprägteren Alternative Touch sorgt zumeist der ungewöhnliche Gesang von Frontmann Alex Grew. Geboten werden prächtige Abgehnummern wie beispielsweise "Shake Me" oder "Roll Away", während durch "Cold Tales" und "Beautiful People" auch die ruhigere bzw. groovige Variante bedient wird.

Bezüglich Sound und Ausstrahlung schwingt immer auch ein gutes Stückchen Garage mit. Ganz furchtbar ruppig und roh geht es zwar nicht zu, aber glücklicherweise wurden die Ecken und Kanten der Band auch nicht blindlings glattgebügelt. Anfang der neunziger Jahre hätte der Fünfer mit diesen zehn Tracks bestimmt auf ganzer Linie abgeräumt, um die Gangart mal noch etwas enger einzugrenzen. Was aber nicht heißen soll, dass die Stücke antiquiert oder gar plagiativ klingen. Denn das Songwriting klingt doch sehr eigen und die Band hört sich voll im Saft an, was das Zusammenspiel betrifft.

Mögliche Single-Auskopplungen für Radio-Airplay gibt es so einige zu finden. Neben dem bereits veröffentlichten "This Girl" dürften diesbezüglich auch "Who Do You" oder das bereits erwähnte "Roll Away" allerbeste Chancen haben, öfters mal über den Äther zu gehen. Mit einer flotten Akustikgitarre beginnt "Gold", das sich nach noch zurücknehmendem Beginn in einen ausufernden Refrain entlädt. Was wir bei Little Brother Eli kaum finden, sind – natürlich vorhandene, aber nie – ausufernde Soli der Herren Adam Stowe (an der Gitarre) und Tom Williams (Lap Steel). Im Fokus steht jederzeit der jeweilige Song, das große Ganze sozusagen.

Als sehr geglückte Ballade beschließt der Titelsong die Platte. Basierend auf der Akustischen und dem melancholisch-gefühlvollen Gesang Grews also ein sehr intensives Ende. Wobei es an der Intensität sowieso grundsätzlich nichts zu meckern gibt. Als Anspieltipps möchte ich den gerade erwähnten Titelsong, "Roll Away", "Beautiful People" oder auch "Shake Me" empfehlen. Wem diese Nummern gut reingehen, dem wird auch die komplette Scheibe hervorragend gefallen.

Mit knapp 35 Minuten Spielzeit ist "Cold Tales" zwar ein bisschen knapp ausgefallen, aber bei einem Debüt darf man über einen solch kleinen Makel gerne mal hinweg sehen. Insgesamt gesehen ist diese Scheibe also eine saubere Sache geworden, die speziell den Freunden des Grunge und/oder Alternative Rock jede Menge Spaß machen wird. Antesten sollte man auf jeden Fall mal!


Line-up Little Brother Eli:

Alex Grew (vocals)
Josh Rigal (bass)
Adam Stowe (guitars)
Benji Page und (drums)
Tom Williams (lap steel)

Tracklist "Cold Tales":

  1. Oceans
  2. Who Do You
  3. This Girl
  4. Dreams
  5. Roll Away
  6. Gold
  7. Hanging
  8. Shake Me
  9. Beautiful People
  10. Cold Tales

Gesamtspielzeit: 34:57, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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