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Little Steven & The Disciples Of Soul / Summer Of Sorcery Live At The Beacon Theatre – 3CD-Review

Little Steven & The Disciples Of Soul - "Summer Of Sorcery Live At The Beacon Theatre" - 3CD-Review

Nachdem er in den letzten zirka zwanzig Jahren mit anderen Projekten (unter anderem nach wie vor in Bruce Springsteens E-Street Band) beschäftigt war, feierte der Amerikaner 'Little Steven' Van Zandt im Jahr 2017 mit dem Album "Soul Fire" sein Comeback als Solokünstler. Da die Scheibe sehr gut lief und der gute Stevie wieder so großen Spaß daran hatte, kam dann nur zwei Jahre später der Nachfolger "Summer Of Sorcery" in die Läden, gefolgt von einer langen Tour, die ihn und seine Band The Disciples Of Soul zum Abschlusskonzert ins New Yorker Beacon Theatre führte. Die Show fand am 6. November 2019 statt, wurde mitgeschnitten und liegt bereits seit einigen Wochen mit dem Titel "Summer Of Sorcery Live At The Beacon Theatre" auf drei Silberlingen vor. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, fühlte der Verfasser dieser Zeilen sich aufgrund der darauf befindlichen Atmosphäre, der Instrumentierung und der Klasse direkt beim ersten Durchlauf an den Joe Cocker-Klassiker "Mad Dogs & Englishmen" erinnert.

Die Stimmung des Abends wurde tatsächlich ganz hervorragend eingefangen, die Band sprüht direkt vom ersten Track bzw. "Communion" geradezu Funken und lässt auch im weiteren Verlauf keinen Deut nach. Nachgeschoben wird ein sehr starkes "Camouflage Of Righteousness", bevor es mit "Party Mambo" extrem tanzbar wird. Die Reise geht ohne Atempause weiter und findet ihren ersten Höhepunkt mit den drei für die Band Southside Johnny & The Asbury Jukes geschriebenen Stücken "Little Girl So Fine", "Trapped Again" sowie "Love On The Wrong Side Of Town". Und auch wenn es davor schon aufgefallen ist, ist spätestens hier die unverkennbare stilistische Nähe zu dem Werk von Willy DeVille nicht mehr zu überhören. Entweder der gute Willy war selbst großer Fan der Asbury Jukes, oder (wahrscheinlicher) beide Combos waren sehr stark von derselben Musik aus der Vergangenheit geprägt. Nach dem lockeren "A World Of Our Own" geht es dann erstmal in die erste Halbzeit.

Part 2 wird mit dem ruhigen und melancholischen "Suddenly You" eröffnet, gefolg von dem groovigen "Vortex". Little Steven ist unter anderem auch als Aktivist bekannt und vor der Nummer "I Am A Patriot" kommt erstmal eine knapp dreiminütige, so kritische wie auch humorvolle Ansage, bevor er das Stück Greta Thunberg widmet. Musikalisch geht es genauso abwechslungsreich zwischen Rock, Soul, Funk und Reggae weiter. Nach Springsteens "Tucson Train" wird mit dem Gastauftritt von Peter Wolf (Ex-J. Geils Band) bei den Tracks "Freeze Frame" sowie "Sun City" noch einmal so richtig Feuer unter dem Dach entfacht. Eine sehr starke Vorstellung geht schließlich mit den Titeln "Soul Power Twist" und "Out Of The Darkness" zu Ende.

Bei der dritten Scheibe handelt es sich schließlich um aktuellere als auch Live-Songs, die bis ins Jahr 2017 zurückgehen und von denen Little Steven der Meinung war, dass sie zu schade seien, um im Archiv zu verstauben. Recht hatte er! Auf den Touren der letzten paar Jahre wurden immer wieder mal Gäste eingeladen und so finden wir hier unter anderem eine fantastische Version von The Electric Flags "Groovin' Is Easy" mit dem legendären Nick Gravenites. Eine weitere Nummer mit Peter Wolf gibt es in Form von "(Ain’t Nothing But A) Houseparty", während Jimmy Barnes bei "Ride The Night Away" sowie der Solo-Artist und Little Steven-Ersatz bei der E-Street Band, Nils Lofgren, bei "Moon Tears" mit am Start ist. Das große Finale ist dann eine weitere Version von "Sun City" mit einem Großaufgebot an bekannten Namen.

Fazit: "Summer Of Sorcery Live At The Beacon Theatre" von Little Steven & The Disciples Of Soul ist ein abendfüllendes Erlebnis geworden, das fast dreieinhalb Stunden allerbeste Unterhaltung präsentiert, ohne zwischendrin auch nur ansatzweise langweilig zu werden. Sehr starkes Live-Album!


Line-up Little Steven & The Disciples Of Soul:

Little Steven (guitars, lead vocals)
Andy 'Fingers' Burton (keyboards)
Lowell Levinger (Wurlitzer, electric piano, tenor guitar)
Jack Daley (bass)
Richie Mercurio (drums)
Anthony Almonte (percussion)
Stan Harrison (flute, tenor saxophone)
Ron Tooley (trumpet)
Ravi Best (trumpet)
Clark Gayton (trombone)
Sara Devine (background vocals)
Tania Jones (background vocals)
Jessie Wagner (background vocals)

With:

Nick Gravenites (vocals)

Peter Wolf (vocals)
Jimmy Barnes (vocals)
Nils Lofgren (vocals)
Peter Garrett (vocals)
Sam Fender (vocals)
Courtney Hadwin (vocals)
Jake Clemons (vocals)
Garland Jeffreys (vocals)
Bruce Springsteen (vocals)
Maureen Van Zandt (vocals)
Whitney Bryant-Glandon (vocals)
Maria Santoro (vocals)
Kerry McGann (vocals)

Tracklist "Summer Of Sorcery Live …:

CD 1:

  1. Intro (Wavy Gravy)
  2. Communion
  3. Camouflage Of Righteousness
  4. Party Mambo
  5. Love Again
  6. Education
  7. On Sir Francis Drake
  8. I Visit The Blues
  9. Gravity
  10. Los Desaparecidos
  11. Little Girl So Fine
  12. Trapped Again
  13. Love On The Wrong Side Of Town
  14. World Of Our Own

CD 3:

  1. Bristol Stomp
  2. Club A-Go-Go
  3. Groovin' Is Easy
  4. (Ain’t Nothing But A) Houseparty
  5. Ride The Night Away
  6. Moon Tears
  7. Sun City

CD 2:

  1. Suddenly You
  2. Vortex
  3. I Am A Patriot
  4. Superfly Terraplane
  5. Bitter Fruit
  6. Forever
  7. Summer Of Sorcery
  8. Tucson Train
  9. Freeze Frame
  10. Sun City
  11. Soul Power Twist
  12. Out Of The Darkness

Gesamtspielzei: 78:55 (CD 1), 77:52 (CD 2), 38:43 (CD 3), Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
Meine Beiträge im RockTimes-Archiv
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Meine Konzerberichte im Team mit Sabine
Mail: markus(at)rocktimes.de

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