Bei Popup Records lesen wir über das Lucy Kruger & The Lost Boys-Album "Heaving" unter anderem: »[…] Lucy Kruger & The Lost Boys experimentieren auf "Heaving" mit akustischem Storytelling und erschaffen intensive Soundlandschaft für alle Sinne. […] Wie eine Welle bricht Heaving über einen herein, sich dem Sog dieser musikalischen Kraft zu entziehen, ist auf eine gute Art unmöglich. Denn das Art-Pop-Noise-Projekt rund um die südafrikanische Wahl-Berlinerin Lucy Kruger erschafft atmosphärischen, intensiven Pop Noir, die besonders durch die lebendige und losgelöste Art des akustischen Storytellings geprägt ist. […]Der menschliche Körper, ihr Körper, ein immer wiederkehrendes Motiv und zentrales Instrument des Albums. Bewusst nutzt Lucy Kruger das Pulsieren, die Ruckartigkeit und die Echos ausgelöst durch elektronische Elemente und häufig auch durch ihre Stimme, um Heaving zum Leben zu erwecken. […]«
Lucy Kruger & The Lost Boys' "Heaving" ist musikalische Kunst, die die Leute vor den Lautsprechern in Spannung versetzt.
Lucy Kruger & The Lost Boys' "Heaving" ist schmeichelnd für die Ohren, ist herausfordernd für die Nerven.
Lucy Kruger & The Lost Boys' "Heaving" ist ein frappierendes Beispiel für Vielfalt.
Was uns die Combo in den zehn Songs, die sich auf fast genau vierzig Minuten verteilen, an Exkursen bietet, ist ein emotionales Karussell der extremen Klänge.
Ob in elektronischem Wohlgefallen, als Pop Noir oder Art Noise verpackt, erzählt die Südafrikanerin, mittlerweile in Berlin beheimatet, von emotionalen Abgründen der Seele.
Gefühle werden zu gesungenen, geschrienen oder einfach auch hingehauchten Klängen. Hinzu kommen Sound-Effekte, die die Emotionalität im Gesang noch verschärfen. Oft ist die dazu passende Musik tatsächlich eine Art Untermalung, ein passender Hintergrund zu Lucy Krugers Stimme.
Das Album "Heaving" scheut keine Grenzen. Wenn es um extreme Gefühle geht, ist die Musik phasenweise auch exzentrisch. Selbst balladeske Momente auf der vorliegenden Platte sind fernab vom Wohlfühlen. Ja, "Heaving" ist eine Stil- oder Genre-Mixtur, die einen fordert. Mit einem Hördurchgang hat man sich noch lange nicht in die Songs vertieft. Für weitere Annäherungen braucht es weitere Spins.
Wenn die Lunte einmal brennt, wird man vom "Heaving"-Ambiente eingefangen und dann möchte man mit dem Hörgenuss so schnell nicht aufhören.
Das Album hat keine speziellen Favoriten. Alle zehn Lieder für sich sind bemerkenswerte Exponate einer Musik, die so vielschichtig ist.
Lucy Kruger & The Lost Boys' "Heaven Sent" ist nicht das Lied von INXS.
Vielmehr offenbart dieser Track das hohe Niveau der Musik. Man könnte diese Nummer auch so etwas wie den Klappentext bei einem Buch bezeichnen. Die ganz dunkle beziehungsweise Noise-Seite schimmert hier allerdings nur durch.
Der Album-Abschluss "Undress" kann man als minimalistischen Art Pop bezeichnen. Auch bei diesem Lied steht Lucy Krugers Gesang im Vordergrund. Hier ist die Musik eine sphärische Begleiterscheinung.
Bei Lucy Kruger & The Lost Boys' "Heaving" ist Aufgeschlossenheit angesagt.
Hat man sich einmal mit der besonderen Musik von Lucy Kruger & The Lost Boys' "Heaving" angefreundet, geht eine große Tür des Gefallens auf.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Lucy Kruger & The Lost Boys:
Lucy Kruger (vocals)
Liú Mottes (guitar)
André Leo (guitar)
Jean-Louise Parker (viola, violin, vocals)
Gidon Carmel (drums)
Andreas Miranda (bass)
Tracklist "Heaving":
- Auditorium
- Heaving
- Howl
- Stereoscope
- Burning Building
- Feedback Hounds
- Front Row
- Tender
- Heaven Sent
- Undress
Gesamtspielzeit: 39:53, Erscheinungsjahr: 2023
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