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Luke / Break The Silence – EP-CD-Review

Alles beim Alten geblieben.
Zumindest, was das Luke-Line-up angeht.
Denn Lukas Schüßler spielt immer noch mit dem Tastenmann Florian Stein, Bassist Sebastian Sommer sowie Schlagzeuger Bernd Wegener zusammen.
Der "Break The Silence"-Vorgänger Out Of The Blue kam Ende 2019 auf den Markt.
Die fünf Songs der vorliegenden Platte stellen sich dem Vergleich zu den sechs Tracks von "Out Of The Blue".

Dazu heißt es in der Besprechung:
»[…] Rockiges trifft auf Poppiges, Poppiges trifft auf Jazziges, Jazziges trifft auf Balladeskes und alles zusammen ergibt ein sehr interessantes "Out Of The Blue". […]«
Kann das positive Fazit auch bei "Break The Silence" gezogen werden?

Wenn die Rebellen rebellieren begibt sich Luke mit einem energisch-eindringlich singenden Lukas Schüßler auf den Weg des heftigen Blues Rock. Der mittlere Teil des aufmüpfigen Tracks – mit einer kräftigen Bernd Wegener-Drum-Auslage – verfügt fast schon über den Charakter einer Jam und dann entflieht der Frontmann, vom Wah Wah-Pedal unterstützt, gen Himmel. Gitarren-Psychedelic ist angesagt und Florian Stein lässt die Tasten in seinem Hammond-Solo sozusagen fliegen. Bei aller Individualität beinhaltet das Stück eine Retro-Blick.

Für eine kurzen Moment versetzt uns Florian Stein in seinem "So Far Away From You"-Intro in eine Kirche.
Dann packt man allerdings den bluesigen Rock-Fäustel aus und bei einer riffigen E-Gitarre finden wir die Sprengsel der Akustischen sowie wunderschöne Piano-Tröpfchen besonders interessant und schön. Nicht nur hier ist Bassist Sebastian Sommer allgegenwärtig. Super, wie er in allen Nummern den Sound der dicken Saiten stimmungsvoll artikuliert. Der eingängige Refrain setzt kontrastierende Ausrufezeichen zur Musik. Lukas Schüßlers Gesang ist klasse.
War der akustische Sechssaiter beim Opener in einer Art Nebenrolle zu hören, steigern sich sein Anteil im gut groovenden Titeltrack "Break The Silence". Diese Nummer hat Drive, weiß aber auch durch Breaks in ruhigere Phasen zu gefallen. Das langgezogene Song-Ende hat man sehr einladend arrangiert. Der Refrain ist schon hymnenhaft und Lukas Schüßler attestieren wir ein tolles Händchen für das Songwriting. Daumen hoch!

Der Herz-Schmerz-Track "Someday You’ll Cry For Me" ist die Ballade auf "Break The Silence". So steht auch Lukas Schüßlers meisterliche Qualität auf den sechs Saiten seiner Arbeitsgeräte im Vordergrund. Das weiter oben bei "Out Of The Blue" erwähnte Jazzige ploppt bei Florian Steins Rhodes-Solo einmalig hoch. Klasse!

Bei fast sieben Minuten ist "Why Don’t We Stop Asking Why" Ergebnis einer langen Genuss-Phase. Die vorherigen Lukas Schüßler-Kompositionen fristen definitiv kein Schattendasein, wenn man den letzten Song zu einem Highlight erhebt.
In der Entschlossenheit, sehr gut gesetzten und gelungenen dynamischen Schwankungen schraubt sich die gesamte Band in Richtung extrem ausdrucksstarker Intensität. Der gesamte Track identifiziert sich mit dem Text durch eine enorme Spannung, die man beim relaxten Beginn gar nicht vermutet. Insofern kommt es auch noch zu Überraschungsmomenten.

In knapp fünfundzwanzig Minuten muss jeder andere Künstler/jede andere Band auf den Punkt kommen und das macht Luke.
Die fünf Songs von "Break The Silence" setzen die Erfolgsstory von Luke fort.
Zwei EPs, die das musikalische Vermögen von Lukas Schüßler verdeutlichen.
Bei allem Respekt muss man allerdings auch die Band Luke in den Fokus rücken.
Chapeau, Bernd, Florian, Lukas und Sebastian!
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Luke:

Lukas Schüßler (vocals, guitars)
Florian Stein (Rhodes, Hammond organ, piano)
Sebastian Sommer (bass)
Bernd Wegener (drums, percussion)

Tracklist "Break The Silence":

  1. So Far Away From You (4:11)
  2. Break The Silence (4:08)
  3. Someday You’ll Cry For Me (4:46)
  4. When The Rebels Rebel Again (4:38)
  5. Why Don’t We Stop Asking Why (6:51)

Gesamtspielzeit: 24:42, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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