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Malina Moye / Bad As I Wanna Be – CD-Review

Wer Lust auf Funk, Soul, R&B, Rock und Blues hat, sollte sich für Malina Moye interessieren.
Malina Moye hat auch einen Sinn für Mode und vor der vorliegenden Platte "Bad As I Wanna Be" veröffentlichte die Protagonistin seit 2004 als Singles unter anderem "Alone", "Girlfriend" oder "Need Your Lovin'". 2009 erschien dann das Album "Diamonds & Guitars". Auf der EP "Rock & Roll Baby" (2015) befinden sich sechs Lieder. Mit "K-Yotic (feat. Bootsy Collins)", "A Little Rough", "Are You The One" sowie "Run Free" füllen von den Songtiteln her vier Nummern auch die Tracklist von "Bad As I Wanna Be".
Die aus Minneapolis stammende Künstlerin blickt auf eine ziemlich steile Karriere zurück. Nicht nur mit höheren und hohen Positionen in diversen Charts konnte sie von sich reden machen.
Sie spielte auf dem Blues Festival zu Ehren von Robert Johnson, und »[…] was the first female guitarst to join the Experience Hendrix Tour and appeared in the documentary "Stratmaster: The Greatest Guitar Story Ever Told." […]«
Malina Moye »[…] honored the Queen of England by playing "God Save The Queen" at the Goodwood Festival of Speed for the Queen’s sixty year jubilee. […]«
Ihren Sinn für Mode spiegeln die vielen Bilder im Booklet. So, wie sie sich dort präsentiert, sind ihre diversen Outfits auch Kunst.

Die Künstlerin kommt aus einer durchaus musikalischen Familie. Ihr Vater George Moye, seines Zeichens Zupfer der dicken Saiten, taucht im RockTimes-Archiv bei Bernard Allisons Live At The Jazzhaus auf und Mutter Moye sang im Tina Turner-Chor.

Mit "Something To Say" hat die Künstlerin schon einmal etwas zu sagen. Heavy Riffs und gute Gitarrenarbeit zeichnen den "Bad As I Wanna Be"-Opener aus. An ihrer Stimme gibt es nichts zu meckern. Die Sechssaiter Riffs ziehen sich durch den gesamten Track und wirken wie ein Hypnosependel. Im ersten Lied verzichtet die Linkshänderin auf einen Gitarrenexkurs. "Something To Say" funkt beziehungsweise rockt gut und endet in einem klassischen Fade-Out.
"Jumpin'" ist dann die erste Eigenkomposition. Der Refrain ist großformatig angelegt und der Funk treibt das Stück in einer verstärkten Version an. Der Bass kommt aus richtig tiefen Gegenden und irgendwie verzichtet Malina Moye auch hier auf den Einsatz ihres Arbeitsgerätes in Solo-Auslage. Einige in den Vordergrund gestellte funky Licks zählen da jetzt nicht. So richtig herausragend ist das Eröffnungs-Duo allerdings nicht unbedingt.

Wenn es um Jimi Hendrix und sein "If 6 Was 9" geht, merkt man, wie diese Nummer ihren Stempel trägt und hier darf man sich auf gitarristische Kost freuen. Rhytmisch dominieren so etwas wie Handclaps. Klasse!

Die Handklatscherei setzt sich quasi nahtlos in "Betta>u" – ebenfalls aus der Feder von Malina Moye – fort. Jetzt werden Funk- mit Rock-Riffs kombiniert, aber so richtig zündet die Chose nicht.
Bei "Are You The One" – einer der bereits erwähnten älteren Songs – greift die Musikerin zum Zuckerguss, den sie aber nicht im Übermaß in den Track gießt. Endlich lässt sie mal die Finger gekonnt übers Fretboard gleiten. Die Piano-Läufe machen einen gewissen Mehrwert in dieser Nummer aus.
Man wird schon ein wenig skeptisch, wenn ein Track den Titel "A Little Rough" trägt. Jau, jetzt hat Malina Moye aber der Rock gepackt und was man so im Informationsblatt lesen kann, passt schon bei dieser Nummer.

Über das "Woman 2 Woman" legt man den Mantel – oder eher Mäntelchen – des Schweigens. Mit "Run Free" geht der Daumen der linken Hand auf drei Uhr und am ebenfalls etwas älteren "K-Yotic" mit Bootsy Collins und Bassistin Rhonda Smith findet man Gefallen.

"Bad As I Wanna Be" hinterlässt einen gespaltenen Eindruck und wenn eingangs geschrieben wurde, dass man sich für Malina Moye interessieren sollte, dann kann es auch so stehen bleiben, allerdings muss man sich sein eigenes Bild von diesem Album machen.


Line-up Malina Moye:

Malina Moye (lead vocals, lead guitar, rhythm guitar, background vocals – #1-10)
Stacey Lamont Sydnor (drums – #1,2,9)
Kyle Bolden (additional guitar – #1,2,9)
Gemi Taylor (additional guitar – #3,4)
Maurice Ellis (bass, keyboard bass – #1,2,9)
Toneia Rodgers (background vocals – #2,9)
Grant Nicholas (keyboard, organ – #5,8-10)
Christopher 'CJ' Emmons (background vocals – #7-10)
George Moye (bass – 4,7)
Trameka Richardson (background vocals – #4,7,9)
Ethan Farmer (bass – #5,8)
Simone Sello (additional guitar – #8)
Gorden Campbell (drums – #8)
Alex Al (drums – #6)
Robin DiMeggio (drums – #6)
Lasalle Gabriel (additional guitar – #6)
Rhonda Smith (bass – #10)
Frankie 'Kash' Waddy (drums – #4,10)
Jay Vincent B (background vocals – #1)
Eddie Brown (organ – #10)
Michael Cordone (trumpet – #9)
Chris Johnson (trombone – #9)
Reginald Paul (saxophone – #9)

Tracklist "Bad As I Wanna Be":

  1. Something To Say
  2. Jumpin'
  3. If 6 Was 9
  4. Betta>U
  5. Are You The One
  6. A Little Rough
  7. Woman 2 Woman
  8. Run Free
  9. Enough
  10. K-Yotic

Gesamtspielzeit: 37:38, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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