Zum zwanzigsten Geburtstag wird das Album "Kissin' Time" von Marianne Faithfull noch einmal neu aufgelegt. Die Songs sollen nach wie vor direkt und unerschrocken klingen, vom Titeltrack über "Sex With Strangers" bis hin zur Synthie-lastigen Ballade "I’m On Fire", die Miss Faithfull als »Hymne an die Liebe« bezeichnete und ursprünglich gemeinsam mit Brian Wilson von den Beach Boys schreiben wollte. Die lyrische Offenheit des Albums, das beispielsweise unverblümt das Leben der deutschen Sängerin Nico in "Song For Nico" beschreibt oder Mariannes Beziehung zu ihren Eltern ("Like Being Born") zieht sich auch sonst durch ihre Arbeiten: Von "Sister Morphine" über "Broken English" bis hin zu ihren beiden biografischen Büchern hat Marianne Faithfull selten den Eindruck erweckt eine Künstlerin zu sein, die sich zurückhält.
Die Sängerin beschrieb "Kissin' Time" seinerzeit als eine Stimmung »…über das Leben und die Freude…«, die allerdings dadurch verschärft wurde, dass sie ausgerechnet vor den Aufnahmen stürzte und sich die Schulter brach – »Ich hatte mein Leben vor Augen«, erinnerte sie sich später, »ich merkte, dass ich ohne Schuld oder Scham auschecken konnte, aber stattdessen drehte ich mich in der Luft und landete auf meiner Schulter… es war interessant zu lernen, dass ich wirklich leben wollte, und das hatte einen großen Einfluss auf die Platte«.
Faithfull war und ist in der Lage, die Launen der Mode und des wechselnden Geschmacks zu überwinden; sie genießt ein anderes Ansehen als viele ihrer Altersgenossen. "Kissin' Time" versammelt eine Reihe damals jüngerer Künstler von Blur über Jarvis Cocker und Beck bis hin zum Frontmann der Smashing Pumpkins, Billy Corgan. Außerdem Dave Stewart, der US-Rock-Gitarrist Matt Sweeney sowie den französische Singer-Songwriter Etienne Daho.
Als Veröffentlichungstermin auf CD, digital und erstmalig auch auf Vinyl wird der 27. Januar 2023 genannt.
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