Einige werden den Schlagzeuger Mark Murdock wohl als rhythmisches Rückgrat solcher Musiker und Bands wie in Peter Banks, Empire Mark lll, The New Empire with Fernando Perdomo, Cymbalic Encounters kennen.
2021 gab es mit der Platte The Phoenix Has Risen bereits eine Veröffentlichung. Die Aufnahmen zu jener Platte entstanden während des Lockdowns im letzten Jahr und der Phönix im Titel sollte für Mark ein Symbol der Hoffnung in den Zeiten der Pandemie darstellen. Im wesentlichen sind die gleichen Musiker wieder beteiligt und somit kann man davon ausgehen, die gleiche musikalische Ausrichtung zum Prog Rock vorzufinden.
Der Künstler selbst sieht seine neue Kreation, "Visitors From Another Planet", als »einen weiteren Beitrag zur Kunst mit neuen Dimensionen und Atmosphären, die in meinen früheren Arbeiten nicht erforscht wurden.« Neue Dimensionen also – der Titelsong, mit dem das Album startet, versetzt mich dann auch sogleich in eine spacige Stimmung. Somit werde ich heimgesucht von den Besuchern eines anderen Planeten, die sich dann aber rasch als recht irdisch erweisen, wenn Tim Pepper mit seinem Gesang einsetzt und wenig außerirdisch klingt. So erzählt er jedoch von Ereignissen, die mit den Absichten des Komponisten einhergehen. Leider fehlen hierzu, um das konkret und aufmerksam nachvollziehen zu können, die Texte.
Ansonsten eine klare Richtung, erneut ist es Art Rock/Prog Rock von hoher Qualität, von Gitarren und von Keyboards angetrieben, dazwischen spricht ein Alien – das ist Joe Berger. Der Sound orientiert sich stark an den Siebzigern und Achtzigern, Pepper klingt gar ein wenig nach einer Mischung aus Peter Gabriel und Robert Wyatt, trägt mit seinem Gesang jedoch dazu bei, dass ein individueller Sound entstand. Ein knackiger Bass durchzieht den Sound der Platte, trotz verschiedener Drummer bleibt es hier recht einheitlich, mit einem leicht treibenden Druck, der gar ein wenig swingt. So ist auch hier erneut eine Nähe zum Jazz Rock zu bemerken, bei einem Song mehr, bei anderen Stücken weniger, wenn sich zum Beispiel "The Tarnished Mirror" mehr am Sound von Genesis anlehnt.
Im Gegensatz zum Vorläufer empfinde ich die Musik auf "Visitors From Another Planet" lebhafter und recht abwechslungsreich, die Nummern sind meist recht quirlig arrangiert und versprühen viel Kraft. Musikalisch umgesetzt werden sie von einer Riege hochwertiger Musiker, die allesamt professionell und engagiert agieren, und auch hier ist es erneut Joe Berger, der mir mit seinem Solo auf "Friction" gut gefällt. Leider ist er nur hier zu hören.
Sollten sich mir Besucher von anderen Planeten auf diese Weise musikalisch nähern, dann werde ich mich nicht beängstigt fühlen, sondern sie sicher mit offenen Armen empfangen, denn musikalisch passen sie wohl auf den Planeten Erde.
Line-up Mark Murdock:
Mark Murdock (drums, keyboards, strings, synthesizer, gongs)
Tim Pepper (lead vocal)
Ric Parnell (drums, percussion – #2,4,13)
Alan Childs (drums – #3)
Ron Howden (drums – #6,7)
Fernando Perdomo (guitar – #1,4,7,9,11)
Derek 'Mo' Moore (bass – #7)
Katsumi Yoneda (guitar – #5,6,9,13)
Joe Berger (lead guitar – #11 & the alien voice – #1)
Dave Juteau (guitar – #1,2,8,12)
Preston Murdock (guitar – #3,7)
Kenta Shimokuni (bass)
Rod Farlora (bass – #10)
Jeff Curry (bass – #2,3,6,8,12)
Tracklist "Visitors From Another Planet":
- Visitors From Another Planet
- Time Travelers From The Future
- The Purveyors Of Underworld Ideas
- The Tarnished Mirror
- False Algorithms
- Forgotten Episodes
- The River Of Illusion
- Somewhere And Nowhere
- Adapted For Theater
- Sub-Reactional Stratospheric Complex
- Friction
- Shadows That Stood Between The Lies
- In Speculation
(All songs composed (music and lyrics) by Mark Murdock)
Gesamtspielzeit: 73:42, Erscheinungsjahr: 2021
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