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Mark Vickness / Interconnected – CD-Review

Mark Vickness / Interconnected

Im Alter von sechs Jahren startete Mark Vickness seine musikalische Karriere mit dem Erlernen des Pianospiels. Ein neuer Mozart wurde nicht aus ihm, wechselte er doch später zur Gitarre. Gleichzeitig studierte er klassisches Piano, Gitarre, Sitar und Tabla, ein Master Degree als Komponist erwarb er ebenfalls. Nachfolgend erwarb sich der Musiker einen Namen als Jazzgitarrist, Komponist für Filme und arbeitete musikalisch als Duo mit David Worm (Glasshouse) und war Mitglied bei der Formation The Turtle Island String Quartet.

Seine Debüt-Platte erschien 2017 mit "Places". Nun legt der Musiker aus Long Island nach mit "Interconnected". Vom Start an weiß Vickness zu fesseln. Akustik-Gitarre und Violine erklingen zum Auftakt von "Interwoven", bis sich die anderen Instrumente dazu gesellen und einen Klangteppich erzeugen, der viel Ruhe ausstrahlt, viel Schönheit in sich trägt und warm und flauschig einzuhüllen weiss. Der Einsatz der Tablas führt Ost und West zusammen, Orient und Okzident.

Gerade dadurch, dass sowohl Cello und Violine stark präsent sind, wird der besondere kammermusikalische Aspekt abgebildet. Und diese spezielle Mischung verschiedener stilistischer Ausprägungen ist es, die die Musik auf ihre Weise unwiderstehlich die Seele berührt. Mark Vickness als Namensgeber dieser Platte kann mit seiner speziellen Art des Gitarrenspiels einerseits wesentliche Akzente setzen, doch andererseits ist auch er ein Teil des Ganzen, das sich im einen oder anderen Song jedes Mal ein wenig anders darstellt mit seiner Wichtigkeit. Und hierbei sind es natürlich besonders die eingeflochtenen Solo-Stücke des Protagonisten, die speziell ihn herausstellen.

Hinsichtlich der Stimmung fliessen bei mir verschiedene Assoziationen, vermag ich in einigen Passagen, bei einigen Songs, Ähnlichkeiten zur Musik von Stephan Micus, dem Penguin Cafe Orchestra oder Shakti zu erkennen, wenngleich auch mitunter nur in homöopathischen Dosen. Der Geist der New Age-Bewegung schwingt ebenso mit wie der der Folkmusik. Alles in Allem stellt sich beim Hören eine sehr warme harmonische Atmosphäre ein. Aus meiner Sicht nimmt der Song "6 In 7" eine ganz besondere Stellung innerhalb der Platte ein. Der meditative Charakter mit der drohnenhaften Einleitung scheint die verschiedenen Kulturen, die der Musik zugrunde liegen, perfekt zu verschmelzen.


Line-up Mark Vickness:

Mark Vickness (guitars)
Mads Tolling (violin)
Joseph Hebert (cello)
Dan Feiszli (upright, electric bass)
Ty Burhoe (tablas)

Tracklist "Interconnected":

  1. Interwoven [ensemble] (5:31)
  2. Grey Skye [solo] (4:27)
  3. Hot Apple Stuff [ensemble studio version] (5:26)
  4. Bodega Blue [solo] (3:46)
  5. 6 in 7 [(ensemble] (6:33)
  6. Mia Lucia [solo] (5:07)
  7. For Every Child [trio] (3:59)
  8. Hot Apple Stuff/live recording [ensemble] (5:17)
  9. One Day Over A Thousand [solo] (4:00)

Gesamtspielzeit: 44:20, Erscheinungsjahr:2020

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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