Es hat schon so etwas wie Tradition, dass die letzte Go Music im Jahr unter dem Motto »[…] ROCKIN' X-MAS: Weihnachten rockt […]« steht.
Genauso wie im Jahr 2023.
Mit gleich acht Musikerinnen und Musikern war diese Go Music mit einem ganz großen Besteck am Start.
Mit dabei waren die Sängerinnen Stella Tonen, auch bekannt von Peter Burschs Bröselmaschine sowie Svenja Schmidt (u.a. Stars On 45).
Victor Smolski verbindet man mit Rock-Bands wie Rage beziehungsweise Almanac.
Der Keyboarder Kai Weiner interpretiert »[…] neben großen Balladen auch Songs von Elton John und Prince. […]« Darüber hinaus ist er Mitglied bei der Reggae-Formation The Rude Reminders.
Martin Engelien ist nicht nur bekannt »[…] für seine Arbeit mit Klaus Lage, Albert Mangeldorf und Focus […]«, sondern auch als Mitglied bei Blug, Granfelt & Engelien sowie dem Jazz-Musiker Jan Bierther und Vanesa Harbek.
Weitere Informationen aus dem Go Music-Newsletter:
»[…] Mit dabei ist auch Emanuele Martinez, ein sardischer Violinist und Tenor, der die Gäste mit traditionellen Klängen Sardiniens in die Weihnachtszeit entführt […] Jazz-Saxophonist Reiner Witzel (u.a. The Supremes, Fury In The Slaughterhouse, Udo Lindenberg) und Drummer Dirk Sengotta (u.a. Scorpions), beide Meister auf ihrem Gebiet, runden das Erlebnis mit einer perfekten Mischung aus Jazz und rockigem Groove ab. […]«
Zum einhundertdreißigminütigen Go Music-Konzert im Kastell, Sonsbeck, lässt sich das Folgende berichten:
Das sehr gut besuchte Konzert war kurz vor dem 2. Advent eine gelungene Bescherung.
Die ausgewählten Songs waren ein wunderschöner Streifzug durch rockige sowie balladeske Lieder, die zum Teil den Charakter einer Andacht hatten.
Schon bei dem ersten Song kam vorweihnachtlich Stimmung auf. Emanuele Martinez, ein ausgebildeter Tenor, sang mit herzergreifender Anmut das Stück "Adeste Fideles". Welch eine Konzerteröffnung. Eine erste Gänsehaut, die sich im Verlauf des erinnerungswürdigen Auftritts noch öfter einstellte. So zum Beispiel bei Emanuele Martinez' zweiter Gesangseinlage. Victor Smolski gab dem Lied "No Potho Reposare", aus der Feder von Andrea Parodi, in seinem Intro einen klassischen Anstrich und als Emanuele Martinez seine Geige erklingen ließ, verschmolzen die Sounds des Streichinstruments und der E-Gitarre zu einem Paar der Melancholie beziehungsweise Sehnsucht. Wenn dieser Tenor singt, ist eine Gänsehaut garantiert. Ganz sanft waren Bass sowie Keyboards in ihrer Begleitung ausgerichtet und mit einem Reiner Witzel-Saxofon-Solo garniert, konnte man dieser Go Music-Andacht einfach nur lauschen. Bei der erhabenen Stimmung war Szenenapplaus nicht angesagt.
Was die Gänsehaut betraf, war die Sängerin Svenja Schmidt ganz weit vorne dabei.
Sie verzauberte die Stimmung in der adventlich-winterlich geschmückten Location ein ums andere Mal mit ihrer fantastischen Stimme. Svenja Schmidt gab den Songs, bei denen sie die Lead Vocals sang, einen ganz speziellen Touch. Ihre Emotionen spiegelten die Texte der Lieder in bemerkenswerter Weise wider.
Die Strahlkraft ihres Gesang verlieh Songs wie Melanie Thorntons "Wonderful Dream" oder "All I Want For Christmas Is You" von Mariah Carey ein ganz besonderes Flair.
Zu einem der vielen Highlight dieses speziellen Gigs kam es dann, als die ersten Töne von "Nights In White Satin" von der Band Moody Blues ertönten. Hier gab es beim Svenja Schmidt-Gesang die nächste Gänsehaut, auch als Reiner Witzel ein wunderschönes Querflöten-Solo spielte. Victor Smolski zeigte dem Publikum hier, dass er ein Meister des Saiten-Tappings war und diese Nummer endete schließlich in einem klasse gesteigerten Grande Finale. Diese Komposition war zwar kein Weihnachtslied, passte allerding perfekt zur Stimmung des Abends. Super!
Auch "Purple Rain" von Prince gehörte zu den Liedern, denen diese Go Music ein festliches Outfit gab. Kai Weiner sang und zeichnete sich durch ein XXL-Hammond-Solo, bei dem er nicht nur hier den Leslie-Lautsprecher rotieren ließ, aus. Victor Smolski sorgte mit seinem Hammer-Solo für Freude und schließlich kam der Sonsbecker Kastell-Publikums-Chor nicht zum letzten Mal zum Einsatz.
Martin Engelien und Victor Smolski begaben sich in einem Frage-Antwort-Wettbewerb in einen wahren Höhenflug der Funk-Virtuosität.
Svenja Schmidt hatte den Soul auf den Stimmbändern und brillierte auch in den höchsten Tonlagen.
Mit Blick auf die Auswahl der Songs bezogen sich Stella Tonons Lead Vocals eher auf die Lieder mit Rock-Würzung.
So kam es zum Beispiel bei "I Still Haven’t Found What I’m Looking For" respektive "Christmas (Please Come Home)" (beide von U2), zu zwei weiteren Höhepunkten, die vom Publikum mit viel Beifall honoriert wurden.
Zum wiederholten Mal begeisterte Reiner Witzel mit seinen Saxofon-Alleingängen, die er durch jazzige Varianten oder Phrasierungen um ein Song-Thema zum Besten gab. Super!
Ausdrucksstark in der Stimme und die Lyrics durch eine imposant-eindrucksvolle Mimik sowie Gestik verschärfend, konnte Stella Tonon die Anwesenden im Zuschauerraum auf ihre Art begeistern. Sie tanzte zur Musik, sie ging in die Hocke, sie kniete auf den Bühnenbretter, sie feuerte Dirk Sengotta an. Genauso wie bei Svenja Schmidt … alle Augen auf Stella Tonon und ihre Expressivität. Auch sie zog das Publikum ganz allgemein in ihren Bann.
Große Klasse war die Stella Tonon-Eigenkomposition "Puoi Farmi Piangere". Emanuele Martinez gab seiner Violine einen Hauch von Melancholie und Kai Weiner versah seinen Alleingang mit einem zarten Schmelz von Verträumtheit.
Auf der Suche nach Weihnachtsliedern stellte man im Vorfeld dieser Tour fest, dass sich sogar AC/DC dieses Themas angenommen hatte. "Mistress For Christmas" rockte die Hütte und brachte das Sonsbecker Kastell quasi zum Beben.
Apropos Kai Weiner. Er sang "Santa Claus Is Comin' To Town". Svenja Schmidt sowie Stella Tonon bildeten den Chor und Martin Engelien gab seinem Wah Wah-Pedal-Solo einen gemäßigt-psychedelischen Touch. Natürlich konnte an anderer Stelle auch Dirk Sengotta durch ein Drum-Solo mit allerlei Finessen begeistern.
Bei der Zugabe kam es zu einem ganz besonderen Go Music-Geschenk. Wie bei "Purple Rain" war schon nach den ersten Keyboard-Tönen von Kai Weiner klar, dass nun "With A Little Help From My Friends" folgen würde. Dieser vehemente Victor Smolski-Gitarren-Einsatz. Wow! Dann das Break. Svenja Schmidt trat ans Mikrofon und man formte schon den Mund für »[…] What would you think … […]«. Allerdings kam es dann anders, ganz anders. Svenja Schmidt sang zu dezenter Band-Begleitung einen Teil von "Silent Night". Diese Überraschung war gelungen. Dann wurde wieder der Joe Cocker-Klassiker aufgerufen. Abermals ein Break und Kai Weiner sang den Weihnachts-Hit in niederländischer Sprache. In diesem Wechselspiel waren es dann Stella Tonon mit der portugiesischen Version sowie abschließend Emanuele Martinez in italienischer Sprache. Nein, das Lied war noch nicht zu Ende, denn das Publikum sang das Lied dann mit dem deutschen Text. Wie war das mit der Gänsehaut?
Hut ab. Beide Daumen hoch für ein Konzert der Extraklasse.
Diese Go Music-Ausgabe bot extrem gute Unterhaltung.
Das von Son’Kult veranstaltete Event war rundum ein voller Erfolg.
Beim Gruppenfoto wurde auch der 1. Vorsitzende Olaf Broekmans von Son’Kult auf die Bühne gebeten.
Wir bedanken uns bei Martin Engelien für den Platz auf der Gästeliste.
Für die Go Music geht es im Januar 2025 weiter mit dem Gitarristen Samuel C. Lees, der Sängerin Jeannette Marchewka, dem Schlagzeuger Zacky Tsoukas und natürlich Martin Engelien am Bass.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Joachim Brookes | RockTimes
Line-up Martin Engeliens Go Music im Dezember 2024:
Martin Engelien (bass, backing vocals)
Victor Smolski (guitar)
Stella Tonen (lead vocals, backing vocals)
Svenja Schmidt (lead vocals, backing vocals)
Kai Weiner (lead vocals, keyboards, backing vocals)
Emanuele Martinez (lead vocals, violin, backing vocals)
Reiner Witzel (saxophone, flute)
Dirk Sengotta (drums)
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