
Sturmtief Sabine sorgte für einen heftigen ’stormy Monday'.
Für diese Konzertreise hatte der Go Music-Organisator Martin Engelien wieder ein exquisites Line-up aufgestellt.
Mel Gaynor bringt man nicht nur als Schlagzeuger der schottischen Rockband Simple Minds in Verbindung. Auf seiner Visitenkarten stehen auch Künstler/Bands wie The Pretenders, Iggy Pop, Elton John oder Tina Turner. Neben seinen Aktivitäten mit dem von ihm gegründeten The Fusion Project rief er 2007 die Band Risk ins Leben.
Steven Mageney ist Sänger der Hard Rock-Formation Crystal Ball. Mit dieser Combo brachte er "Dawnbreaker" (2013), "Liferider" (2014), "Déjà Voodoo" (2016), "Crystallizer" (2018) und zum zwanzigjährigen Jubiläum "2020" auf den Markt. Aus seiner Biografie: »[…] Ein weiteres Herzensprojekt von mir ist die "Nights of Ballads" welche ich seit vielen Jahren zusammen mit dem fantastischen Duo "Benny & Joyce" präsentiere. Die schönsten Balladen der Pop und Rock Geschichte nur mit Piano/ Gesang! […]«
Benni Bilgeri »[…] zählt zu den auffälligsten und aufregendsten Gitarristen der jetzigen Zeit. […]« 2016 veröffentlichte er Bad Boy und Ende 2017 folgte "Stories To Tell" von seinem Solo-Projekt Mansira. Benni Bilgeris Liste der Zusammenarbeit beinhaltet unter anderem Al Jarreau, die Pointer Sisters, Zucchero, Billy Cobham, Tom Waits oder Katrina And The Waves. Benni Bilgeri: »[…] The stage is my life. […]«
Eine bessere Überleitung zum Konzert im Falko Kempen gibt es wohl nicht.
Im Trio eröffneten Benni Bilgeri, Mel Gaynor sowie Martin Engelien den denkwürdigen Gig mit dem instrumentalen Titel "One Earth".
Benni Bilgeri begeisterte mit einer rockig-verspielten, von vielen Feinheiten begleiteten Fretboard-Fahrt und Martin Engelien wählte einen durchaus heftigen Einstieg für sein erstes Solo. Harte Saitenanschläge mündeten phasenweise in sanftes Nachklingen. Der Bassmann servierte ein Solo der anderen Art und erntet dafür Szenenapplaus. Genauso wie Mel Gaynor, der den Zuschauern zeigte, wie unterschiedlich Rhythmen ticken konnten.
Gemeinsam mit Sänger Steven Mageney begaben sich die vier Go Music-Musiker auf eine Zeitreise in Sachen Rock. Wie Martin Engelien betonte, stammte der jüngste – für die ausgedehnten Improvisationen – ausgewählte Song aus den Anfängen der Achtzigerjahre. Dabei handelte es sich um Survivors "Eye Of The Tiger". Songs von Bob Dylan präsentierte das Quartett gleich zweimal. Einerseits kam das allseits beliebte "Mighty Quinn" zum Zug und andererseits war es "Knockin' On Heaven’s Door".
Weitere Aufhänger der Kreativität waren zum Beispiel "All Right Now" von Free, "You Really Go Me" (The Kinks), Deep Purples "Hush" beziehungsweise "Smoke On The Water", "Easy Livin'" von Uriah Heep oder der "Sharp Dressed Man" (ZZ Top).
Die Combo befand sich in bester Spiellaune und so konnten sich die Anwesenden auf mächtig viele Fantasie-Exkurse freuen.
Benni Bilgeris Soli schnitten wie ein Messer durch Butter, euphorisierten die Trommelfelle, waren geniale Frickelorgien, zündeten nacheinander Stufen der Begeisterung, boten Parallelperspektiven des Rock, entwickelten sich beim Wah Wah-Pedal-Einsatz heftig funky, begaben sich im freien Flug durch die Rock-Lüfte und steckten voller Sinnlichkeit. Zeitweise trumpfte er durch schier grenzenlose Ideen auf. Manchmal fand der Gitarrist nicht das Bremspedal.
Steven Mageney verfügte über die authentische Aura eines überzeugenden Rock-Shouters, setzte in ruhigeren Momenten Ausrufezeichen der tiefen Passion, sang a cappella, begeisterte durch eine unwiderstehliche Bühnenpräsenz, spielte eine perfekte Luft-Gitarre. Die Frage-Antwort-Einlage gemeinsam mit dem Gitarristen war genial. Er fühlte sich in der Rolle des Motivators pudelwohl. Wie selbstverständlich animierte er das volle Haus zu gesanglichen Höchstleistungen. Der Falko-Publikums-Chor erhielt Lob von den Musikern.
Martin Engelien lud sowohl Mel Gaynor als auch Benni Bilgeri zu hinreißenden instrumentalen Diskussionen ein und ließ die beiden Gesprächspartner zu Höchstleistungen auflaufen. Sein rechter Arm rotierte wie eine Windmühle, setzte einem seiner Alleingänge die Jazz-Krone auf und lieferte den vom Wah Wah-Pedal gesteuerten Funk. Martin Engeliens Bass-Behandlungen waren wieder einmal einzigartig.
Mel Gaynor trommelte feinfühlig und akzentuiert, setzte Glanzlichter der variablen Rhythmik, verpasste den Soli anderer Musiker einen nur durch Bassdrum und Hi-Hat generierten Groove und sang. Mit seiner Stimme rockte Mel Gaynor "All Right Now" und injizierte "Superstition" den Soul.
Martin Engelien hielt ein Plädoyer für Live-Musik. Allerdings prangerte er auch Personen an, die nur Konzerte besuchen, um sich zu unterhalten. Beide Daumen hoch für dieses Statement. An Highlights mangelte es bei dieser Go Music wahrlich nicht. An dieser Stelle sollte dann doch ein herausragender Moment genannt werden, denn aus Liebe zum Blues inszenierte das Quartett etwas ganz Außergewöhnliches. Gary Moores "Walking By Myself"-Zwölftakter-Musterläppchen erhielt von der Go Music-Besetzung einen herrlich jazzigen Saum. In Anlehnung an die Äußerungen spielte das Quartett diesen Song extrem leise. Steven Mageney hauchte den Text ins Mikrofon und das Publikum flüsterte den Refrain. Man bekommt jetzt noch eine Gänsehaut. Als Mel Gaynor diese Andacht mit einem lauten Trommel-Blitzlicht aufmischte, sorgte er für einen Schreckmoment. Diese Go Music fand einen Platz in der ewigen Konzert-Bestenliste.
Im März 2020 wird Martin Engelien mit Vanesa Harbek, Thomas Hufschmidt und Manni von Bohr touren.
Wir bedanken uns bei Martin Engelien für den Platz auf der Gästeliste.
Line-up Martin Engeliens Go Music im Februar 2020:
Martin Engelien (bass, backing vocals)
Steven Mageney (vocals)
Benni Bilgeri (guitar)
Mel Gaynor (drums, vocals, backing vocals)
- Steven Mageney (vocals)
- Benni Bilgeri (guitar)
- Mel Gaynor (drums, vocals, backing vocals)
- Spaß
- Steven Mageney, der Shouter
- Drum & Bass-Session
- Steven Mageney, der Motivator
- Benni Bilgeri rockt
- Mel Gaynor singt
- von Herzen
- Steven Mageney, der Beschwörer
- bester Bass
- sinnlich
- volle Kanne
- einzigartig
- Mel Gaynors Groove
- we rock you
- Power
- Luft-Gitarre
- Danke, Go Music!
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