Am 11. Februar 2023 gastierte Martin Engeliens Go Music im Tanzpalast Bresserberg, Kleve.
Mit dabei waren neben dem Vater und Organisator der Go Music, Martin Engelien, Sänger Steven Mageney, Gitarrist Francesco Marras sowie Dirk Sengotta am Schlagzeug.
Steven Mageney ist Sänger der Hard Rock-Formation Crystal Ball. Mit dieser Combo brachte er "Dawnbreaker" (2013), "Liferider" (2014), "Déjà Voodoo" (2016), "Crystallizer" (2018) und zum zwanzigjährigen Jubiläum "2020" auf den Markt. Über den Gitarristen Francesco Marras lesen wir: »[…] Francesco Marras, seit Sommer 2020 Mitglied der Britischen Hard Rock Institution Tygers Of Pan Tang, ist ein italienischer Gitarrenvirtuose, Komponist, Solo Künstler und Session Musiker. Francesco Marras veröffentlichte im November 2021 ein neues Album seiner Band Screaming Shadows mit dem Titel "Legacy Of Stone" und in 2022 ein Soloalbum mit dem Titel "It’s Me!". […]«
Dirk Sengotta ist »[…] ein namhafter Schlagzeuger aus Deutschland […], der mit Künstlern wie Rufus Thomas, Fred Wesley oder Pointer Sister auf der Bühne gestanden hat. […]«
Zu Martin Engelien heißt es: »[…] Der international renommierte Bassist aus Krefeld blickt auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück. Als Gründungsmitglied der Klaus Lage Band tourte Martin mit Songs wie "1000 und eine Nacht" und "Monopoli" über 20 Jahre durch die deutschsprachigen Länder. Zusammen mit dem Jazzgiganten Albert Mangelsdorff war Engelien weltweit unterwegs und begeisterte das Publikum rund um den Globus. […]«
Zum gut über zweistündigen Go Music-Konzert im Tanzpalast Bresserberg, Kleve, lässt sich das Folgende berichten: Dieser Go Music-Gig war geprägt von bester Spiellaune seitens der Musiker und die sorgte für eine ausgelassene Stimmung im Tanzpalast Bresserberg.
Die zahlreich erschienen Leute hatten rundum ihren Spaß an dem, was diese Go Music-Besetzung an handverlesenen Songs für ihre ausladenden Improvisationen aufbot.
Einen gewissen Schwerpunkt boten die drei Knaller-Nummern von Deep Purple: "Hush", "Black Night" sowie "Smoke On The Water". Den Tanzpalast-Publikums-Chor konnte man fast schon als fünftes Go Music-Bandmitglied ansehen, so oft, wie die Leute vor der Bühne kräftig mitsangen.
Steven Mageney sang nicht nur mit einer prägenden Rock-Röhre, sondern zeigte sich durch zahllose Einsätze als der Experte an der Luftgitarre.
Bei weiteren Liedern schoss die Raumtemperatur im Tanzpalast in die Höhe. Dafür sorgten unter anderem Survivors "Eye Of The Tiger", "Walking By Myself" von Gary Moore, Status Quos "Rockin' All Over The World", "Born To Be Wild" von Steppenwolf oder Bobby Blands "Ain’t No Love In The Heart Of The City", auch bestens bekannt durch Whitesnake.
Alleine die rund siebzehnminütige "Be Kind"-Konzerteröffnung ließ erahnen, was noch Spektakuläres passieren würde.
Nach einem eher entspannten Beginn setzte sich Francesco Marras zunächst herrlich sentimental und danach, bei steigender Dynamik, perfekt in Szene. Dirk Sengotta trommelte ein extrem differenziertes Solo und brachte dabei die Cowbell zum Klingen. Martin Engelien zog die Aufmerksamkeit durch einen wunderschön melodisch-rockigen Alleingang auf sich.
Von Stille war bei "Hush" keine Spur zu erkennen. Beim furiosen Solo des Gitarristen geriet der Tanzpalast quasi aus den Fugen. Dann folgte ZZ Tops "Sharp Dressed Man" und auch hier sorgte die Combo für mächtigen Druck.
Francesco Marras veröffentlichte 2022 sein Album "It’s Me". Daraus servierte man zwei Kostproben, bei denen der Gitarrist auch sang. "Closer To The Edge" offenbarte die eher balladeske Seite, wo hingegen "Do You Hear Me Now?" die rockige Variante war. Diese beiden Expertisen sollten Anlass genug gewesen sein, um sich das Album beim Merchandise zuzulegen.
Bei dieser Go Music-Ausgabe war in Sachen Improvisation was los, denn nach sechs Songs bat die Band zur Pause.
Zu Beginn des zweiten Teils bat Martin Engelien um Ruhe im Saal. Nur auf dem HiHat entwickelte Dirk Sengotta aus der ganz leisen Phase einen Train-Rhythmus, der dann mit den so bekannten "Eye Of The Tiger"-Riffs richtig in Fahrt kam. In sein Schlagzeug-Solo integrierte er die "Live Is Life"-Rhythmik und stante pede klinkten sich die Anwesenden ganz spontan mit dem Refrain des Songs ein. Tja, der Tanzpalast-Publikums-Chor hatte es drauf. Genauso wie bei Francesco Marras, als er seine Fretboard-Blitzlichter in die "Black Night" schickte. Phasenweise bekam seine Saiten-Artistik Flügel.
Schnell, schneller, Dirk Sengotta. Ein weiteres Solo mit Double Bass-Einsatz wäre von jeder Geschwindigkeitskontrolle geblitzt worden. Martin Engelien verpasste seinen Alleingängen eine swinging Jazz-Variante oder glänzte auch durch den Einsatz des Wah Wah-Pedals. Super!
Steven Mageney war – neben seinem tollen Gesang – der Publikums-Motivator, der die Anwesenden beim Singen immer wieder forderte. Anlass für eine Gänsehaut gab es genug. Allerdings kam es zu einem ganz besonderen Gänsehaut-Moment, als "Smoke On The Water" auf der Tagesordnung stand. Rhythmisches Schnippen und Klatschen war angesagt, als Steven Mageney dann a cappella den Text intonierte. Hammer!
Es kam zu einer klasse Frage-Antwort-Einlage zwischen dem Sänger und Gitarristen. Steven Mageney hatte dann den Ian Gillan-Schrei aus "Child In Time" drauf. Toll! Entsprechend bat Martin Engelien Dirk Sengotta zu einem Zwiegespräch. Immer wieder spannend, wie tiefe Töne in Rhythmik umgesetzt wurde.
Virtuell brannten Feuerzeug-Flammen, als der "Ain’t No Love In The Heart Of The City"-Slow Blues den Raum füllte. Francesco Marras zeigte sich von der sentimentalen Seite. Nachdem die Power von "Rockin' All Over The World" wie ein Signalfeuer wirkte, kam es bei der Kinks-Nummer "You Really Got Me" zu einem furiosen Zugabe-Finale.
Hut ab, Dirk, Francseco, Martin und Steven!
Diese Go Music-Augabe war vom Feinsten.
Wir bedanken uns bei Martin Engelien für den Platz auf der Gästeliste.
Für die Go Music im März werden neben Martin Engelien Bo Heart, Joerg Dudys sowie Dieter Steinmann dabei sein.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Line-up Martin Engeliens Go Music im Februar 2023:
Martin Engelien (bass, backing vocals)
Steven Mageney (vocals)
Francesco Marras (guitar, vocals)
Dirk Sengotta (drums)
2 Kommentare
Jürgen aus Bonn
26. Februar 2023 um 12:57 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ein toller Bericht über ein offensichtlich tolles Konzert, der mich mit dem Ärger zurücklässt, nicht dabei gewesen zu sein.
Nach meinem Geschmack fehlt lediglich in Bezug auf Dirk Sengotta der Hinweis, dass er in deren Anfangsjahren bei der Henrik Frischlader Band getrommelt hat, was dem Autor des Berichts nur zu gut bekannt sein dürfte, s. nur hier: https://www.rocktimes.info/Archiv/gesamt/f/henrik_freischlader/get_closer.html. Oder will Dirk Sengotta daran nicht mehr erinnert werden, vielleicht weil ein späterer Wiedereinstieg in die Band nicht geklappt hat?
Viele Grüße aus Bonn
Jürgen
Joachim 'Joe' Brookes
1. März 2023 um 10:17 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Jürgen aus Bonn,
ja, es war ein super Go Music-Konzert. Ja, natürlich ist mir bewusst, dass Dirk Sengotta bei Henrik Freischlader gespielt hat und ich habe Dirk Sengotta nicht gefragt, ob er etwas dagegen hat, es zu erwähnen. Bei den Informationen zu den Musikern habe ich mich für diesen Bericht an die Infos des Newsletters gehalten.
Viele Grüße
Joe