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Martin Engeliens Go Music – Konzertbericht, 13.01.2017, Buena Ressa Music Club, Rees

Zu Beginn des Jahres 2017 hatte die Go Music-Konzertreise wieder einmal ein tolles Line-up. Auf der Bühne konnte man die Sängerin Jeanette Marchewka bewundern. Sie ist in mehrern Projekten aktiv. Dazu zählen unter anderem Still Collins, Lingua Mortis Orchestra, Almanac oder die Jeanette Marchewka Band.
An der Gitarre faszinierte der allseits bekannte Thomas Blug. Mit seinen Saiten-Zaubereien tanzt er auf mehren musikalischen Hochzeiten. Neben seiner eigenen Band sowie dem Projekt Blug Plays Hendrix hat der Fender Stratking des Jahres 2004 schon mit Künstlern wie Bobby Kimball, Eloys Bodo Schopf, Thijs van Leer (Focus), Mel Gaynor (Simple Minds), dem Deep Purple-Schlagzeuger Ian Paice, Don Airey, Tommy Emmanuel oder Stewart Copeland (The Police) zusammen gearbeitet. Neben der Musik begeistert sich Thomas Blug auch für die Elektronik. 2014 gründete er sein eigenes Unternehmen BlueGuitar.
Den Namen des Schlagzeugers Ben Neuner liest man im Zusammenhang mit Glasperlenspiel, Dennis Hormes, Claudia Koreck, Jürgen Dahmen (auch Trance Groove, Grand Jam) oder Purple Schulz.
Der Go Music-Gründer Martin Engelien ist natürlich immer mit von der Partie.

Go Music im Buena Ressa Music Club

Go Music im Buena Ressa Music Club

Das Instrumental "Grateful" stand als musikalische Einführung am Beginn des Gig-Inhaltsverzeichnisses. Dabei wurden erste Visitenkarten handgemachter Musik abgeliefert. Oft entwickelt sich schon das erste Lied zu einer relativ langen Session. So auch im gemütlichen Buena Ressa Music Club. Bei einem Go Music-Auftritt über Spiellaune bei den Musikern zu diskutieren, ist so überflüssig wie ein Verkaufsstand für Winterklamotten in den Tropen.
Nach einer wahrhaft rockigen Song-Ouvertüre kam es dann zu einem fantastisch-transparenten Intermezzo, bei dem sich Thomas Blug die Zeit nahm, sein erstes Solo von einem entspannt-ruhigen Anfang hin zu einer Volldampf-Action auszubauen. Mit stetig steigender Geschwindigkeit befand er sich schließlich auf der musikalischen Überholspur. Lauter Beifall war der Lohn.
Den Staffelstab der Vorstellungsrunde gab der Gitarrist weiter an den Schlagzeuger Bene Neuner. Er konnte von den ersten Solo-Trommelschlägen an den ausverkauften Buena Ressa Music Club begeistern und auch an dieser Stelle war unter anderem Geschwindigkeit keine Zauberei.
Martin Engelien ließ sich da nicht lange bitten und legte auf seinem Bass ein Solo der tiefen und hohen Töne vor. Gespickt mit feinen Phrasierungen einiger Songs aus der Rockmusik und furiosen Wah Wah-Pedal-Aktivitäten, war der "Grateful"-Opener schon ein Genuss für Augen und Ohren, denn selten hat man ja die Gelegenheit, Kochkaräter der Künste so hautnah zu beobachten.
Dann bat Martin Engelien die Sängerin der Januar-Go Music auf die Bühne. Augen und Ohren durften sich weiter freuen. Jeanette Marchewka überraschte gleich mit ihren ersten Tönen durch eine gesanglich wunderschöne Veränderung von "Ain’t No Sunshine". Entschleunigt, ganz in Ruhe, aber dennoch spannend, wurde das Stück in den Go Music-Händen schließlich zu einer Rock-Version, die man so nicht alle Tage hört. Jeanette Marchewka konnte die Zuschauer mit ihrer Stimme in den Bann ziehen. Toll!

Martin Engelien (Bass)

Martin Engelien (Bass)

"Ain’t Nobody" war die personifizierte Action zwischen Thomas Blug, der sein Wah Wah-Pedal auf dem Boden ordentlich wippen ließ und Martin Englien legte genüsslich nach. Die beiden trafen sich während des Gigs an ganz verschiedenen Stellen der Bühne, um gemeinsam Besonderheiten der Fantasie zu servieren. Manchmal gaben sie sich, durch ihre auf Gegenseitigkeit beruhenden Motivation, die Kante. Tolle Show!
Auch Medleys gaben diesem Konzert ein Gesicht. So mischte das Quartett gekonnt "Every Breath You Take" und "Stand By Me" zu einer Go Music-Einheit, bei der sozusagen der fünfte Mann mitbeteiligt war, denn eine Klasse für sich bildete der Buena Ressa Music Club-Publikumschor, der dem Stück weitere Fülle verlieh. Thomas Blug konnte mit einer finken Fretboard-Fahrt glänzen. Die Musiker verfügten über großdimensionierte Spielfelder, denn nach dem Melissa Etheridge-Hit "Like The Way I Do" mit Gitarren-Träumereien, Tremolo-Klängen sowie schwebendem Santana-Flair waren in gut einer Stunde erst fünf Lieder beleuchtet worden.
Apropos Beleuchtung: Zwischenzeitlich sorgte Martin Engelien mit Licht am Bass für einen Hingucker. Hinhörer war dabei ein "Bring It Back To Me", das mit Lounge-Einstieg für Aufmerksamkeit sorgte und sich durch Bene Neuners sanftem Swing-Groove zu einer tollen Jazz-Nummer entwickelte. Beeindruckend, mit welcher Authentizität sich Jeanette Marchewka stilübergreifend ausdrücken konnte. Thomas Blug zog es kurzzeitig hin zum "James Bond"-Thema.

Jeanette Marchewka (Vocals)

Jeanette Marchewka (Vocals)

Bei einem weiteren Medley, unter anderem mit "Sweet Dreams Are Made For This" gehörte auch Tanzen dazu und Thomas Blug bewegte sich dabei vom heftighen Sturm ins Auge eines Tornados. Den Soul von Simply Reds "Something Got Me Started" beziehungsweise Jeanette Marchewkas Soul-Stimme bildete einen fantastischen Kontrast zu den Saiten-Exkursionen des Gitarristen, der beim heavy Rock-Riffing Deep Purples "Smoke On The Water" integrierte und im Abgang Pink Floyd streifte.
Das Leben ist ein Tanz. 'Komm-lass-uns-tanzen'-Disco. Go Music-Kreativität hatte einen deutlichen Vorsprung gegenüber der musikalischen Normalität. Ja, tatsächlich! Die Go Music huldigte mit einem Potpourri aus Hits die Disco-Zeiten. Gehaltvollen Bass-Groove gab es unter anderem mit "Papa Was A Rolling Stone" und "Billy Jean". Es war ein Ausflug, der ins Zentrum traf. "Simply The Best" von Tina Turner nahm für die drei Go Music-Musiker ein echt überraschendes Ende, denn Martin Engelien setzte sein »Mach was«-Karussell in gang. Spontan, reihum, musste sich jeder blitzschnell etwas einfallen lassen. Im zweiten und letzten Durchgang servierte Bene Neuner einen Walzerrhythmus. Ende des Konzerts? Nein, denn als Zugabe wurde es nochmal richtig funkig und der Bassist verwickelte den Schlagzeuger in ein höchst interessantes musikalisches Gespräch. Zwischen Vollgas und Balladeskem hatte diese Go Music viele Improvisations-Highlights auf Lager. Hats off!
Im Februar teilen Sängerin Jutta Weinhold, Gitarrist Benni Bilgeri und Schlagzeuger Bernie Bovens die Bühne mit Martin Engelien.
Wir bedanken uns bei Martin Engelien für die problemlose Akkreditierung.

Line-up Martin Engeliens Go Music:

Martin Engelien (bass, backing vocals)
Jeanette Marchewka (vocals)
Thomas Blug (guitar)
Bene Neuner (drums)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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