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Martin J. Andersen / Victory In Motion – CD-Review

Den dänischen Musiker Martin J. Andersen kennt man als Frontmann von Blindstone.
2015 erschien sein erstes Solo-Album mit dem Titel "Six String Renegade".
In zwei verschiedenen Studios wurde "Victory In Motion" aufgenommen.
Der Protagonist befand sich im Sonic Madness Unlimited Studio im dänischen Koldby.
Schlagzeuger Klaus Agerbos Beiträge wurden im The Mancave Drumstudio eingespielt.
Das Coverbild deutet wohl schon darauf hin, was den Hörer erwartet.
Die brennende Gitarre und die Zähne fletschenden Tiger verheißen nicht gerade Gemütlichkeit.
Die zehn instrumentalen Songs bringen es auf eine Gesamtspielzeit von gut achtunddreißig Minuten.
Im Informationsblatt wird die vorliegende Platte als »[…] an essential heavy guitar rocker released by Grooveyard Records that is Highly recommended to fans of serious, world-class, blues-based, guitar-fueled rock music […]«.

Okay, dann sollte man sich wohl, trotz angenehm warmer Außentemperaturen, für die CD-Spielzeit warm anziehen.
Die "Overture" bringt das Album relativ geschmeidig in Gang.
Um es vorweg zu nehmen: Der Blues ist bei fast allen Songs lediglich eine ziemlich tief sitzende Wurzel, die man nur ab und an deutlicher wahrnehmen kann.
Power umgibt "March Of The Machines".
Die kraftvolle Anmache wird von durchaus melodischen Gitarren-Phasen begleitet und Martin J. Andersen lässt es sich schon in dieser Nummer nicht nehmen, aus seinem persönlich-virtuosen Frickel-Nähkästchen zu plaudern. Dieses Stück ist schon etwas für die Fans der heavy Gitarren-Fraktion.

"Paradigm Shift" sowie "Soul Anesthesia" stehen im Zeichen der Wah Wah-Pedal-Action.
Keyboard-Sounds geben dem Track eine zusätzliche Fülle und hier darf der Blues, natürlich in seiner heftig rockenden Form zwei Cent in den musikalischen Ring werfen. Frickelei über dem Zwölftaker.
Die "Soul Anesthesia" ist eher eine Funk-Betäubung, die aus meiner Sicht ohrenbetäubend wird, wenn man die Lautstärke zu weit aufdreht.

Endlich kann man durchatmen.
Martin J. Andersen widmet sich ruhigeren Momenten. Eine im iberischen Flair gespielte akustische Gitarre beglückt den Hörer. Dann gesellt sich die E-Gitarre – wieder mit Unterstützung des Wah Wah Pedals – dazu. Der Protagonist lässt Gnade walten und zieht nur mit angezogener Handbremse vom Leder. Die zwischenzeitlich eingeschobenen Keyboards bringen Luft. Hinhörer!
Sehr schön! "In A Blue Funk" bringt die Blues Rock-Schiene wohl am deutlichsten zum Vorschein. Hier zupft Martin J. Andersen gar ein Bass-Blitzlicht-Solo, bevor er abermals in einen extrovertierten Alleingang abtaucht. Trotzdem ist diese Nummer gut.

Die Ballade war schön.
Auf der Suche nach weiteren solchen Momenten kommt man bei "With Hope And Perseverance" aus. Melodie ist Trumpf. Feine Sache!
Der CD-Kreis schließt sich mit "One Last Remark", einem Song der seine Kraft auch aus der schwankenden Dynamik schöpft.

Martin J. Andersens "Victory In Motion" ist etwas für die Fraktion der Heavy Rock-Liebhaber, die durchaus hochwertige Kost abseits von den üblichen Verdächtigen dieser Abteilung hören möchten. Wohl bekomms!
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Martin J. Andersen:

Martin J. Andersen (guitars, bass, keyboards)
Klaus Agerbo (drums)

Tracklist "Victory In Motion":

  1. Overture
  2. March Of The Machines
  3. Paradigm Shift
  4. Soul Anesthesia
  5. Signs And Portents
  6. Searching For The Truth
  7. In A Blue Funk
  8. Victory In Motion
  9. With Hope And Perseverance
  10. One Last Remark

Gesamtspielzeit: 38:44, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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