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Mason Rack Band – Konzertbericht, 27.09.2019, blues, Rhede

Das letzte September-Wochenende läutete das blues in Rhede mit einem Konzert der Mason Rack Band ein.
Über zwanzig Termine umfasste die Herbst-Tour des Trios alleine in Deutschland.
Mason Rack ist ein Mann der Bühne. Er und seine Musiker begeistern Show für Show und wie es den Anschein hat, macht es ihnen richtig Spaß, aus dem Koffer zu leben. Auftritte im Heimatland Australien, in Kanada, Deutschland, Italien, den Niederlanden oder Japan belegen die Reiselust der Künstler.
Über zweitausendfünfhundert Gigs sprechen eine eigene Sprache. Da ist man wohl oft atemlos durch die Nacht geeilt, um den nächsten Termin wahrzunehmen.
Auf dem Merchandise-Tisch standen unter anderem folgenden Alben zur Auswahl: "Best Of So Far", Limits Of Grip, "Big Bad Machine", "Show Me Yours". Darüber hinaus weckten auch T-Shirts das Interesse der Konzertbesucher. Den Bass bediente Vini Melo und am Schlagzeug war Joel Purkess (unter anderem Stef Paglia, The Bluesbones) aktiv. Als Special Guest trat zeitweise der Niederländer Lars Bekkenkamp auf.

Mason Rack Band im blues Rhede

Mason Rack Band im blues Rhede

Mystisch-psychedelisch eröffnete das Trio den Gig.
Herrlich schwebende Atmosphäre zog durch die Location. Joel Purkess dezentes Drumming unterstützte er durch den Einsatz von Paukenschlägel und Basser Vini Melo war quasi auf sanften Pfoten unterwegs. Mason Rack hob in seinem Solo noch weiter ab und nach einigen akzentuierten Akkorden aus der Slide-Gitarre legte die Rhythmus-Fraktion so richtig los. Mason Rack lebte weiterhin in der Psychedelic-Schleife. Hammer!

Ohne mit der Wimper zu zucken elektrisierte der auf der linken Seite sitzenden Frontmann die Luft mit zupackenden Boogie-Riffs. Aus der Blues-Quelle floss nicht enden wollende Power. Boogie-Begeisterung pur! Gleich neben der absoluten Bewegungslosigkeit siedelte die Combo den Track "Crawlin' King Snake" an. Dramatische Dynamik-Schübe explodierten unerwartet und die raue, phasenweise beschwörende Stimme eines Mason Rack fügte nicht nur dieser Nummer einen Gänsehaut-Charakter hinzu. Während dieses 12-Takter-Trips entfernte man sich in künstlerisch hochwertiger Art ganz geschickt vom Original und so spielte die Individualität der einzelnen Musiker die Hauptrolle in diesem Track. Super!

Zwischen den Liedern punktete der Protagonist auf eine verspielte Weise immer wieder mit einer verschmitzt-witzigen Art. "Riot In Cell Block No. 9" versetzte man mit einem deftigen Punch von Blues Rock und dann regierten die Voodoo-Klänge die aufgeräumte Szenerie. Die Gitarren-Riffs tanzten den Rock’n’Roll.

Der Special Guest des Abends war Lars Bekkenkamp. Mit ihm brach die Zeit der Solo-Beiträge an. Vom Rock’n’Roll umarmt, startete Mason Rack seinen Alleingang und Lars Bekkenkamp überzeugte mit seinem Solo. Er transportierte seine Feelings auf direktem Weg auf das Fretboard seiner E-Gitarre. Respekt! Der junge Mann konnte gefallen.
In der Funk-Fraktion slappte Vini Melo knackig die dicken Saiten und der Gast-Gitarrist fand darauf die genau passende Antwort auf sechs Saiten. Joel Purkess aktivierte abermals die Paukenschlägel und trommelte herrlich jazzige Variationen. Perfekt!

Mason Rack (vocals, guitar, slide guitar, drums, percussion, bass)

Mason Rack (vocals, guitar, slide guitar, drums, percussion, bass)

Während "Baby, Please Don’t Go" – im Original von Big Joe Williams – intensivierte das Trio die Bühnenshow.
Nach einem beständigen Groove eröffneten die drei Musiker die Instrumenten-Börse. Mason Rack wechselte zum Schlagzeug, Vini Melo spielte E-Gitarre und Joel Purkess machte ein tieftönendes Fass am Bass auf. Klasse!
Nach einer knapp gehaltenen Pause offerierte das Trio dem Publikum eine Art Outback-Blues im Rockabilly-Format. Für eine fein swingende Nummer wählte Mason Rack einen Erzähl-Modus und dann enterte Lars Bekkenkamp nochmals die Bühne. Er war etwas überrascht, als Mason Rack ihn dazu aufforderte, "Sweet Home Chicago" zu singen. Auch am Mikrofon überzeugend sang er das Stück zusammen mit der Band und gemeinsam mit dem Publikum. Jetzt zupfte Mason Rack den Bass. Der Niederländer sowie Vini Melo trafen sich zu einem E-Gitarren-Gespräch und – ohne Lars Bekkenkamp – zelebrierte das Trio Bo Diddleys "Who Do You Love". Vor der Bühne trommelte Mason Rack sein Bierfässer-Solo, was zunächst in Percussion-Einlagen auf allen möglichen Gegenständen und dann in eine tolle Frage-Antwort-Phase mit dem Schlagzeuger mündete.

Da ließ sich die Band nicht lumpen. Der laute Zuschauer-Beifall ergab zwei Zugaben. Gospel-Gesang eröffnete "Come On Up". Eine Frau aus dem Publikum spielte, nach Mason Racks Hilfe, die Slide-Gitarre und der Frontmann bediente das Wah Wah-Pedal mit der Hand. Super!
Bei "Black Betty" schlugen alle Blues-Alarmglocken und dann – der Kontrast konnte nicht größer sein – wechselte die Stimmung, denn Mason Rack spielte und sang ein höchst intensives "Waltzing Matilda". Highlight! Das tolle Konzerte endete mit einer weiteren Fass-Nummer.

Mit ihrer Spielfreude und musikalische-überzeugend Art sorgten Mason Rack & Co. für einen herrlichen Blues-Abend.
Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 11. Oktober wird Manu Lanvin im blues, Rhede spielen.

Line-up Mason Rack Band:

Mason Rack (vocals, guitar, slide guitar, drums, percussion, bass)
Joel Purkess (drums, percussion, bass, backing vocals)
Vini Melo (bass, guitar, percussion, backing vocals)

Special Guest:

Lars Bekkenkamp (guitar, vocals)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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