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Matt Holubowski / Weird Ones – CD-Review

Matt Holubowski / Weird Ones

Der Kanadier Matt Holubowski veröffentlichte im Jahr 2014 sein Debüt-Album. Es folgten ein weiterer Longplayer und eine EP, bis sich Matt 2019 in die Wälder Kanadas zurückzog, um sich den Songs für das aktuelle Album, "Weird Ones", zu widmen.

Zwölf Stücke sind so entstanden, allesamt ein wenig anders klingend und sich nicht zwingend daran orientierend, was sich Mainstream nennt. Der sehr zurückgehaltene und im Arrangement dicht integrierte, in hohen Tonlagen angesiedelte Gesang ist Bestandteil dieser sphärisch und mitunter unwirklichen Stimmung. Gerade das macht den Ausdruck so speziell und teilweise auch ein wenig surreal, vielleicht auch folkig-psychedelisch, wie man es bisweilen in den Sechzigern vernehmen konnte.

Jedenfalls ist diese, grundsätzlich in den Bereich Indie-Folk, Singer/Songwriter oder Americana einzordnende Musik, sehr ungewöhnlich, stets irgendwie schwebend und nicht fassbar wirkend. "Thoroughfare", das atmet darüber hinaus noch den Sound ganz früher Pink Floyd und Syd Barrett hätte hier durchaus seine Finger im Spiel haben können.
Denn dessen hoher Grad an skurriler Sensibilität findet sich in Spuren im Laufe der Platte immer wieder. Die Musik ist meist recht spartanisch arrangiert, auf reduzierte Ausprägungen trifft man allerorts, sei es der Gesang, die Gitarrenarbeit oder der Rhythmus.

Der Künstler wirkt oft so, als wäre er tief versunken in seine Songs, als würde er sich eingraben in diesen verhallten und melancholischen Sound, der jedoch nie depressiv, sonder eher verzaubert, verträumt und verwunschen wirkt. Mit einem stark kammermusikalischen Anstrich wird hier eine besondere Art von Folk mit anderen Elementen kombiniert zu einem Ganzen, das entrückt dahinfließt, dabei immer ein wenig befremdlich wirkt und sehr empfindsam vorgetragen. Vor Allem dann besonders, wenn sich Streicher einschleichen, man möge sich hierzu einmal "Down The Rabbit Hole" vornehmen.

So wirkt Alles in Allem sehr nachdenklich, sehr entschleunigt und besonders intensiv.


Line-up Matt Holubowski:

Matt Holubowski (vocals, guitar)
Simon Angell (guitar)
Marc-André Landry (bass)
Stéphane Bergeron (drums)
Marianne Houle (cello)

Tracklist "Weird Ones":

  1. Weird Ones
  2. Two Paper Moons
  3. Thoroughfare
  4. Around Here
  5. Down The Rabbit Hole
  6. The Highlands
  7. Weird Ones II
  8. Eyes Wider
  9. Greener
  10. Moon Rising
  11. Mellifluousflowers
  12. Love, The Impossible Ghost

Gesamtspielzeit: 50:40, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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