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Max Braun / Till Morning Comes – CD-Review

Zu Max Brauns "Till Morning Comes" schreibt Popup Records unter anderem: »[…] In den neun facettenreich arrangierten Songs widmet sich der in Berlin ansässige Singer-Songwriter voll und ganz einem Zustand, den wir alle nur zu gut kennen: der Schwelle zwischen Wirklichkeit und Traum, dem Einschlafen. […] Hört man alle neun Songs des Albums, erschließt sich das Konzept von Max Braun und seine Vision geht auf. Dabei vermengt sich pastoraler Folk mit Elementen des Krautrock, des Minimalismus und der Avantgarde, verliert aber niemals an Wärme. Ein motorischer Puls verwandelt die Musik und lässt sie ins Unwirkliche gleiten: Der Traum beginnt. […]«
Max Braun sagt: »[…] Mir war es wichtig, dass wir spontanen Impulsen folgen und die Musiker sich auf die Stimmungen der Songs mit ihrem Spiel ganz individuell einlassen konnten. So entstanden Arrangements, die mich selbst überraschten. […]«

"My River" ist eines der zentralen Stücke auf "Till Morning Comes", nicht nur, weil es locker die zehn Minutenmarke knackt. Dieser Track ist außergewöhnlich gut. Er versinnbildlicht eine Stimmung, die man durchaus als zeitlos bezeichnen kann. Sphärische Atmosphären prägen dieses Lied. Es ist ein Meisterstück der Emotionalität. Es ist eine Hymne an die Alternative Music. Oder sollte man es gar als Avantgarde bezeichnen?

Max Braun & Co. hält die Leute vor den Lautsprechern förmlich in einer Stimmung, die man – auch bedingt durch die relative hohe Stimme des Protagonisten – als traumhaft beschreiben kann. Es ist bemerkenswert, wie man hier von Beginn bis Ende eine Spannung aufrechterhält.
Die Gitarre beschreibt Szenarien, die ihre Fantasien gefühlvoll in hervorgehobenen Klängen zelebriert. Es sind Töne der Zärtlichkeit angesagt. Die Stimmung changiert in kaum wahrnehmbaren Wechseln und dazu kreiert man durch künstliche Klänge einen hervorragend-stimmigen Hintergrund. "My River" ist allerdings nur eines der Highlights auf Max Brauns Debütalbum.

Im Kontrast dazu ist der Titelsong "Till Morning Comes" ein geradezu rockendes Stück Musik. Das Schlagzeug treibt die Nummer – ebenfalls mit schwebendem Charakter – fast hypnotisch an. Die Melodie prägt sich ins Gehirn ein.
"Fade Away" ist wieder eine der ruhigeren Vertreter auf der vorliegenden Platte. Entspanntheit ist angesagt. Dennoch beinhaltet dieses eine nicht von der Hand zu weisende Spannung. Hinhörer!

Ziemlich sparsam inszeniert ist "Nightingale Lullaby", ein Wiegenlied, in dem Max Braun seinen Text phasenweise fast flüstert. Sanftheit ist die aus dem Ärmel der Ideen gezogene Trumpfkarte.
Bei all den mannigfaltigen Stimmungen ist "Dreamland" auch eines dieser Lieder, in der Kraft aus der Ruhe kommt. Abermals weiß die Gitarre – hier mit melancholischem Charakter – zu gefallen.
Bei "Swooning And Swaying" ist herrliche Entspannung angesagt. Das Arrangement ist perfekt und schon wieder haben wir bei diesem Lied mit einem Hinhörer zu tun.

Max Brauns "Till Morning Comes" ist eine Überraschung der besonderen Art.
Max Brauns "Till Morning Comes" ist von Beginn bis Ende eine in diversen Stimmungen getauchte Musik, der man sich jederzeit widmen kann.
Max Brauns "Till Morning Comes" schlägt eine Brücke zu den Herzen der Hörer.
Man möchte mehr Max Braun-Musik dieser Art.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Max Braun:

Max Braun (vocals, guitar, synthesizer, Mellotron, glockenspiel, Solina String Orchestra)
Jo Ambros (guitar)
Fabian Wendt (bass)
Matteo Scrimali (drums, rhythm machine)

Tracklist "Till Morning Comes":

  1. Early Morning Bird
  2. Swooning And Swaying
  3. My River
  4. My Little Girl Dreams Of The Dead
  5. Dreamland
  6. Till Morning Comes
  7. Whisper Of Words
  8. Fade Away
  9. Nightingale Lullaby

Gesamtspielzeit: 42:30, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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