Zirka ein Jahr nach der Gründung der aus dem süditalienischen Potenza stammenden Band Meteor Chasma wurde 2015 die EP "Per Me" mit heimatsprachlich gesungenen Texten auf den Markt gebracht. 2017 veröffentlichte das Trio um Tony Shoesless das unter anderem mit großer Härte geschmiedete Langeisen "A Monkey Into Space".
Die drei Männer stehen musikalisch voll auf Psychedelic-, Space- und Stoner Rock. Hauptsache immer schön den Himmel, am besten ohne Wolken, im Blick halten. Nach oben scheint es für Meteor Cahsma kein Ende zu geben.
"A Monkey Into Space" … zirka um die 1950-er Jahre wurden die ersten Primaten in den Weltraum geschickt. Meteor Chasma packt dieses Thema musikalisch an und widmet einen Song dem ersten Menschen im All sowie dem ersten Menschen auf dem Mond: "Neil Gagarin".
Das "Spaceship 2346" muss auf seinem Weg in den Weltraum nach dem Countdown und geschmeidigen Zünden der Raketentriebwerke so einige heftige Luftverwirbelungen überstehen und kommt mit einem losgelösten Tony Shoesless-E-Gitarren-Solo sicher im luftleeren Territorium an. Zum Ende des ersten Trips der drei Space-Männer bestimmen stakkatoartig einsetzende Lenkraketen die Stimmung. Mit "Spaceship 2346" legt Meteor Chasma einen sehr guten Start hin.
Die Übertragungsleitung der verschlüsselten Sprachinformationen scheint auch in "Space Time" phasenweisen atmosphärischen Schwankungen ausgesetzt zu sein. Tony Shoesless' Stimme ist verzerrt und – so wie in der zuletzt genannten Fahrt – verdammt grunge-growlig.
Dann folgt die Nationen-verbindende Himmelfahrt "Neil Gagarin" ohne Worte. Klar, bei diesem Instrumental geht alles auf vollen Schub. Die Raumkapsel wird auf ihre Belastbarkeit überprüft und der Hörer mit hohen G-Kräften in seinen Sitz gedrückt. Die Raum-Reise geht nicht spurlos am Passagier vor den Lautsprechern vorbei. Die "A Monkey Into Space"-Vibrationen geben auch das Gefühl der Zufriedenheit.
Nachdem man mit dem Astronauten-Trio in gespürter Lichtgeschwindigkeit an einigen Planeten vorbeigerauscht ist, kommt die Kapsel in eine Art ruhigere Umlaufbahn. "Ride A Meteor" wird zu einer gefühlten Odyssee eines Gesteinsbrockens, dessen Lichtreflexionen schemenhaft die Gesichter einer Band aus früheren Zeiten erscheinen lassen.
Meteor Chasma machen ihren "A Monkey Into Space"-Trip zu einer Reise, bei der man von den tollen Eindrücken fast überwältigt wird. Diesem Trio ist mit ihrem ersten Longplayer eine wirklich klasse Scheibe gelungen und nach einem harmonisch-plastisch geformten "Ride A Meteor" kreist das Raumschiff weiter und im "Lost Martian"-Sichtfenster erscheinen die mächtigen Gebirgsketten des Stoner Rock.
"Atomic Mushrooms" ist die Nahrung aus der Tube. Experimentell kann der biegsame Behälter geöffnet werden und diese vom Trio genossenen Pilze haben multiple halluzinogene Folgen mit beruhigenden Nebenwirkungen.
Beim "Jupiter" meldet Meteor Chasma keine besonderen Vorkommnisse an die Bodenstation. Solche Art von Nachrichten sind ja auch beruhigend, tun gut.
Im luftleeren Raum begegnen wir bei "Astroviking" einem abwechslungsreichen orbitalen Stoner Rock, der zwischen Schweben und 12-Takter-Erdkontrolle viele Facetten bietet. Die Rückkehr auf unseren heimischen Trabanten wird zu einem ruhigen Gleiten bis zum Eintritt in die Atmosphäre, die, nicht wie bekanntlich etwas durchschüttelt, sondern hier bis zum Ende entspannt gehalten wird.
Im Informationsblatt zur Scheibe steht die Aufforderung »[…] let’s listen to the album composed by these 3 stoner lovers, the trip is guaranteed! […]«
In diesem Sinn … es sind noch Plätze frei. Als Bordkarte bekommt man ein kleines Heftchen, in dem alle Sprachnachrichten nachzulesen sind.
Line-up Meteor Chasma:
Tony Shoesless (guitar, vocals)
Carlo Armiento (bass)
Sabè (drums)
Tracklist "A Monkey Into Space":
- Spaceship 2346 (5:34)
- Space Time (3:03)
- Neil Gagarin (5:15)
- Ride A Meteor (6:09)
- Lost Martian (6:08)
- Atomic Mushrooms (5:56)
- Jupiter (4:58)
- Astroviking (6:50)
- Life On Exoplanet (1:36)
Gesamtspielzeit: 45:41, Erscheinungsjahr: 2017
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