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Micke Bjorklof & Blue Strip / Colors Of Jealousy – CD-Review

Lang, lang ist es her, seit Ain’t Bad Yet von Micke Bjorklof & The Blue Strip erschien. Danach kamen Twentyfive Live At Blues Baltica (2018) und Whole 'Nutha Thang, ein Album, das 2007 auf den Markt kam und im Herbst 2021 bei Ruf Records neu aufgelegt wurde.

Bei Uta Bretsch Communications erfahren wir unter anderem: »[…] Colors Of Jealousy ist das erste Studioalbum von Micke Bjorklof & Blue Strip seit acht Jahren. Das heißt allerdings nicht, dass es dem finnischen Musiker und seinen musikalischen Weggefährten in der Zwischenzeit langweilig geworden wäre: viele Tourneen in ganz Europa, ein lange geplantes Live-Album der Band sowie ein neues Album des Akustik-Projekts Micke & Lefty feat. Chef sorgten für volle Terminkalender. Die elf Stücke von Colors Of Jealousy sind im BoomRoom Studio im finnischen Kauhava in Eigenproduktion entstanden und wurden von der Toningenieurlegende Kimmo Ahola (u.a. Nightwish) gemischt. Entstanden sind sie über einen längeren Zeitraum, da alle Bandmitglieder parallel in anderen Projekten arbeiten und außerdem über ganz Finnland verstreut leben […]«.
Das Album erscheint als CD, LP und digital.

Wie zu lesen ist, »[…] sollte eigentlich mit dem Album das 30-jährige Tourjubiläum der Band gefeiert […]« werden.
Aus bekannten Gründen kam es leider anders, als geplant.

Nichtsdestotrotz ist "Colors Of Jealousy" voller tollem Blues beziehungsweise Blues Rock.
Mag man den Sound der Slide-Gitarre – Lefty Leppänen streift das Bottleneck oft über – werden die Leute vor den Lautsprechern voll verwöhnt.
Der Micke Bjorklof & Blue Strip-Blues rockt und ist durchweg infizierend. Hinzu kommt, dass bei sechs der insgesamt elf Songs Harri Taittonen den kraftvollen Klang durch seine Hammond Orgel verschärft. Außerdem gefällt uns der Chorgesang von Lena Lindroos.
Ein dickes Lob geht an den Bassisten Seppo Noulikoski sowie Schlagzeuger Teemu Vuorela für die abwechslungsreiche Rhythmik.
Die Band schlägt eine musikalische Brücke vom Blues, Blues Rock über den Delta Blues, New Orleans bis hin zum Zwölftakter, der vom Country gespeist wird.

Die Nummern sind so etwas wie ein vorzüglicher Höhenflug in Sachen Blues.
Micke Bjorklofs Stimme passt perfekt zur präsentierten Musik und wenn Lena Lindroos mit von der Partie ist, dann ist auch Soul-Gesang angesagt.

Es gibt Blues-Rocker, die nur so vor Kraft strotzen, wenn es zum Beispiel zu "Missing My Woman" kommt. Direkt danach setzt die Combo einen besonderen Kontrast zum quirligen Zwölftakter-Rock, denn "Are You Real" ist eine hin- sowie herzzerreißende Ballade mit Slide-Sound und einem Bandleader, der hier zeigt, wie einfühlsam er singen kann.
"Get Out" gehört auch zu den Songs mit verlangsamten Tempo. Abermals ist der Frontmann vor dem Mikrofon höchst emotional unterwegs. Wurde Lefty Leppänen schon erwähnt? Ja, sein Bottleneck gleitet hier, etwas intensiver, ebenfalls über die Saiten und dieses Stück wird durch Harri Taittonen abgerundet. Highlight!
"Thought You Were Mine" kommt mit einem tollen Groove sowie Boogie-Anleihen daher.
Bei einem leicht psychedelischen Beginn geht es kurz vor Schluss im von Timo Roiko-Jokela-Percussion angetriebenen "Into The Fire" rockend und mit klasse Harp-Einsatz weiter.
"It Takes Two" setzt ein letztes Ausrufezeichen der entspannten, ruhigeren Art. Sahnehäubchen!

Micke Bjorklof & Blue Strips "Colors Of Jealousy" ist beste Blues-Kost.
Micke Bjorklof & Blue Strips "Colors Of Jealousy" ist Blues aus dem obersten Regal.
Micke Bjorklof & Blue Strips "Colors Of Jealousy" glänzt durch Abwechslung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Micke Bjorklof & Blue Strip:

Micke Bjorklof (vocals, harmonica, electric guitar)
Lefty Leppänen (electric guitar, acoustic guitar, slide guitar, mandolin, backing vocals)
Teemu Vuorela (drums)
Seppo Noulikoski (bass, backing vocals)
Timo Roiko-Jokela (percussion, malletKAT)

With:
Lena Lindroos (backing vocals – #1,3,6,8,11)
Harri Taittonen (Hammond organ – #1,3-6,11)

Tracklist "Colors Of Jealousy":

  1. Highway Highway
  2. Feel It In My Bones
  3. Colors Of Jealousy
  4. Missing That Woman
  5. Are You Real
  6. Long Ago
  7. Thought You Were Mine
  8. Good Times Somehow
  9. Get Out
  10. Into The Fire
  11. It Takes Two

Gesamtspielzeit: 43:53, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

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