«

»

Micke Bjorklof & Blue Strip / Twentyfive Live At Blues Baltica – CD-Review

Ain’t Bad Yet hat einen Nachfolger bekommen und dann gleich ein Doppelalbum und das auch noch live.
Micke Bjorklof & Blue Strip haben bereits einen »[…] Finnish Blues Award […] for "Best Band" […]« gewonnen.
1991 gilt als Geburtsjahr der Band und 1997 kam die Scheibe "From Four Until Late" auf den Markt. Nicht nur unter eigenem Namen war man erfolgreich auf Tour. In der Band-Biografie werden B.B. King, The Fabulous Thunderbirds, Bill Wyman’s Rhythm Kings, Robert Plant, Little Feat oder Solomon Burke erwähnt, denn für diese Bands/Künstler waren Micke Bjorklof & Blue Strip bei Konzerten Support-Act.

Die Songs des Doppeldeckers stammen von einem Auftritt am 19.05.2017 beim Blues Baltica Festival in Eutin.
Nur ausnahmsweise bezieht sich die Formation bei den insgesamt 21 Tracks auf fremde Hilfe was die Kompositionen angeht. Okay, "Ramblified" ist zwar aus der Feder von Ville Leppänen, baut allerdings musikalische Bezüge zu Son House auf. Ansonsten ist "Honey Hush" bekannt durch Albert Collins. "5-10-15 Hours" schrieb Rudy Toombs für Ruth Brown und "Let Me Love You Baby" geht zurück auf Willie Dixon.

An und für sich »[…] sollte das Album Aufnahmen aus mehreren Tourstädten enthalten, aber mit dem Angebot des Blues Baltica Festivals stand schnell fest, dass man nur Aufnahmen aus einem Konzert nehmen würde – etwas, das einfach zur Spontaneität der Band passt. […]«
Hat man sich die beiden Scheiben auch nur einmal angehört, kommt der Hörer zum Schluss, dass diese Entscheidung richtig getroffen wurde.

Die rockig-hinlangende Album-Eröffnung "Jack The Black Cat" und das folgende "Jungle Cat" sind definitiv nicht nur etwas für Katzenliebhaber. Der Hörer wird schon zu Beginn begeistert sein von Lefty Leppänens Slide-Einsätzen. Bandleader Micke Bjorklof singt wie es sich für einen Blues-Shouter gehört. Seine Harp-Beiträge sind bemerkenswert. Handtrommler Timo Roiko-Jokela ist nicht nur das fünfte Rad am 12-Takter der Formation. Wer gut zuhört, wird sich über seine Beträge freuen. Er ist mehr als Hintergrund-Füller. Beispiel: Das fast schon furiose "Last Train To Memphis" mit einem leichten Blick ins Country. In "Stone Inside", eine Mischung aus Chicago-Groove und leichter Rock’n’Roll-Würzung, hat Timo Roiko-Jokela seinen ganz besonderen Auftritt. Er spielt ein sogenanntes Malletkat, dem er einen herrlichen Keyboard-Sound entlockt. Super!
Micke Bjorklof & Blue Strip legen den Blues durchaus auch experimentierfreudig aus. Folglich gibt es auf den beiden Scheiben auch Phasen mit Jam-Charakter. So zum Beispiel in gerade erwähnter Nummer, die ebenfalls mit Scatgesang zur E-Gitarre glänzt. Klasse! Highlight!

Mit differenzierten Drum-Intros von Teemu Vuorela sind "Gumbo Mama" sowie "Killer Woman" unterhaltsame Ausflüge in die amerikanische Musik-Metropole New Orleans. Nach dem Hut-Zieher für Son House ist der Beifall riesig. Das Publikum ist begeistert und der Hörer auch. Zwei weitere Lieder stehen in der Tracklist. Das Willie Dixon-Stück "Let Me Love You Baby" ist feinster Slide-Gitarren-Rock’n’Roll und im dynamischen "Sweet Dream’s A Sweet Dream" wird zum Abschluss nochmals schwer gerockt beziehungsweise balladesk fantasiert.

Micke Bjorklof & Blue Strip haben mit "Twentyfive Live At Blues Baltica" alles richtig gemacht und nach diesem Doppelalbum möchte man die Finnen auch live erleben. Die vielen Booklet-Bilder von diversen Auftritten spiegeln die Bühnen-Vitalität der Gruppe wider.


Line-up Micke Bjorklof & Blue Strip:

Micke Bjorklof (vocals, harmonica, electric guitar)
Lefty Leppänen (electric guitar, slide guitar, vocals)
Teemu Vuorela (drums)
Seppo Nuolikoski (bass)
Timo Roiko-Jokela (percussion, malletkat)

Tracklist "Twentyfive Live At Blues Baltica":

CD 1:

  1. Jack The Black Hat
  2. Jungle Cat
  3. Last Train To Memphis
  4. After The Flood
  5. Ray Needs A Mojo Hand
  6. Hold Your Fire Baby
  7. Tell Me
  8. 5-10-15. Hours
  9. 36 Cuts
  10. Re Light Mama
  11. Honey Hush

CD 2:

  1. In Chains
  2. Blame It On The Bright Lights
  3. Troublemaker
  4. Woogie Or Die
  5. Gumbo Mama
  6. Stone Inside
  7. Killer Woman
  8. Ramblified
  9. Let Me Love You Baby
  10. Sweet Dream’s A Sweet Dream

Gesamtspielzeit: 47:58 (CD 1), 43:15 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>