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Mike Brookfield / Brookfield – CD-Review

Blues für die Massen?
Mike Brookfield veröffentlichte mit "Brookfield" ein Album, dass »[…] will make you want to dance […]«, wie aus dem Informationsblatt zur Platte hervor geht.
Bereits 2012 erschien "Skin On Bone" und 2015 folgte Love Breaks The Fall.
Der aus Dublin stammende Künstler macht da weiter, wo "Love Breaks The Fall" aufgehört hat. Nur mit dem Unterschied, dass das Line-up von vier auf zwei Person eingeschmolzen wurde. Auf der vorliegenden Platte begleitet ihn nur noch Schlagzeuger Andrew Lavery. Zu allen elf Songs schrieb der Protagonist die Musik. Die Texte bekam er von Eamon Carr, unter anderem Mitglied der Celtic Rock-Band Horslips.

Hammer, dieser Mann gibt auf "Brookfield" vielleicht Gas. Man könnte den Eindruck bekommen, als ließe er keinen Blues Rock-Stein auf dem anderen.
Er kann allerdings auch anderes, ganz anders, wenn sich der Musiker dem Slow Blues widmet. So ist aus dieser Sparte aus meiner Sicht das abschließende "Written In Chains" ein Höhepunkt der emotionalen Spiegelungen. Super!
In dieser musikalischen Ecke, wenn auch etwas dynamischer, kann man ebenfalls "Don’t Close The Gates" unterbringen. Eine herrliche Melodie wird begleitet von einer gefühlvoll eingesetzten Bottleneck-Gitarre. Der Mann ist bemerkenswert gut auf dem Fretboard seines Arbeitsgeräts unterwegs und kann auch noch sehr gut singen.

Der Opener "A Message For Willie Johnson" – gemeint ist Blind Willie Johnson – hinterlässt schon einen Gummiabrieb auf dem Asphalt des Blues Rock. Mike Brookfield will es von Beginn an allen zeigen und kann mit dem ersten Song auch noch punkten. Gitarren-Sounds satt und er ist obendrein sein eigener Chorsänger. Kommt auch noch gut. Hoffentlich kann er ein solch gutes Niveau halten.
Das Tempo etwas zurücknehmend ist "Beaten To Death By The Blues" nicht einen Deut schwächer als die ersten gut vier Minuten. Gitarre furios! Immer wieder findet Mike Brookfield gelungene Phase der Erholung in seinen Kompositionen.

Allerdings geht er in anderen Nummern ähnlich stürmisch ans Werk, wie im gerade erwähnten Track. Dem Mann aus Dublin gehört die momentane Blues Rock-Aufmerksamkeit.
Es wäre schon erstaunlich, wenn Mike Brookfield den Rock’n’Roll im 12-Takter übergehen würde. Weit gefehlt. Richtig dick angerührt kommt "Zombie Craze" auf den Hörer zu, der mit Wah Wah-Pedal-Klängen und übereinander gelegten Gitarren-Sounds die volle Dröhnung abbekommt und sich dabei glücklich fühlt.
Mike Brookfield drückt permanent den Knopf für die Blues Rock-Alarmglocken. Auch wenn "Suitcase Blues" am Anfang verhalten klingt, ist der Sechssaiter in diesem Stück kaum zu bändigen. Klasse!
Wir begegnen Mike Brookfield nicht nur geerdet, nein, er liefert uns auch sphärische Klänge und wer auf den Sound der Gitarre steht, wird hier bestens und mit hoher Qualität bedient. Mit "Hi Class Shoes" entführt uns der Musiker nach Amerika, ins Mekka des stampfenden Blues, nach Chicago. "This Restless Heart" klingt genau so, wie es der Titel vermuten lässt. Der Funk-Funke springt über.

Kritiker diesseits und jenseits des großen Teichs loben den Künstler vollmundig. Nach "Brookfield" schließt man sich dem gerne an. Mike Brookfield … dieser Musiker verursacht einen hell-leuchtenden Punkt auf dem Blues-Radar.


Line-up Mike Brookfield:

Mike Brookfield (all guitars, vocals)
Andrew Lavery (drums, percussion)

Tracklist "Brookfield":

  1. A Message For Willie Johnson
  2. Beaten To Death By The Blues
  3. Zombie Craze
  4. Suitcase Blues
  5. Don’t Close The Gates
  6. Living In A Better World
  7. Letter Form The Devil
  8. Hi Class Shoes
  9. Gun Crime
  10. This Restless Heart
  11. Written In Chains

Gesamtspielzeit: 48:24, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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