Nun ist es "Amtlich!". Ein "Stadtstreicher" wird 70 – da stehen mir doch glatt die "Schweißperlen" auf der Stirn. Trotz ein paar großer Hits, einige davon habt auch ihr garantiert schon »tausendmal« gehört, lies er sich nicht so in die "Musikmaschine" einspannen wie einige seiner Kollegen.
Meine erste sehr intensive Begegnung mit seiner Musik war eine lange Autofahrt. An Bord war eine(!) Kassette; "Stadtstreicher" und "Schweißperlen" begleiteten uns, etwa 900 km lang. In Dauerschleife.
Menschliches und Zwischenmenschliches sind und waren seit Jahrzehnten seine Themen, genauso wie Politisches. "Mamas Liebling" lernt "Diese Frau" kennen, "Mit meinen Augen" sehn und wurde "So geküsst". Das brachte er genauso auf Tonträger und Bühne wie "Monopoli", "Istanbul", "Beamte" und "Bankgeheimnis". Auch wenn der "Kandidat" auf dem Wahlplakat heute einen anderen Namen trägt als im Originalsong, hat sich nicht wirklich viel geändert an den Szenen. Auch wenn »…und wenn ich was zu schmieren hätt', ich hätt' dich längst geflickt!« vermutlich nur diejenigen verstehen, die die Ära Kohl & Co bewusst miterlebt haben.
Live hatte ich bedauerlicherweise erstmals in den 2000ern das Vergnügen, als "Der alte Wolf" schon langsam grau war. In netten und überschaubaren Locations. Und trotzdem war und ist da noch was: "Wenn du Wärme brauchst", "Mensch bleiben" willst, dich "Wie ein Stein" fühlst und dir denkst "Komm, halt mich fest".
Viele seiner Songs sind zeitlos und haben sich dennoch weiterentwickelt. Ob nun mit der Klaus Lage Band, zu zweit mit Keyboarder Bo Heart, solo als Liedermacher oder gar mit der Big Band. So wie er selbst, Klaus Lage, der mit 70 »nicht mehr den harten Rocker geben will« und stattdessen eine Swingplatte aufnehmen wird. Ein Musiker, der seine Musik mit sich wachsen lässt.
Happy Birthday, Klaus!
1 Kommentar
Stefan
17. Juni 2020 um 9:55 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Sabine,
wahrlich ein toller, vielseitiger Sänger. Hab ihn auch erst in den 2000ern gesehen, als es nicht mehr ganz so rockig auf seinen Platten zuging. Hab damals für unsere Tageszeitung einen Konzertbericht geschrieben. Den Glückwünschen schließe ich mich gerne an, hoffe der Klaus bleibt noch lange aktiv und lässt sich auch mal wieder im Großraum Stuttgart blicken.
Gruß
Stefan