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Mittekill / Phantom Club – CD-Review

Mittekill ist die Projekt von Friedrich Greiling.
Mittelkills Album "Phantom Club" wird als »[…] das neue, recht schwarze Album […]« angekündigt.
In seinem Ausdruck reflektiert schon das Cover das Ambiente der insgesamt fünfzehn Songs auf der vorliegenden Platte.
Allerdings ist "Phantom Club" mit einer Gesamtspielzeit von annähernd vierundfünfzig Minuten mehr als ein ’schwarzes Album'.
Der Mehrwert ergibt sich aus Ausläufern in die elektronische Tanzmusik, Elektro Punk, Chanson, Kammermusik, Piano-Verträumtes oder so etwas wie up to date-NDW.
Mittekill ist provokant.
Mittekill bringt es mit den Texten auf den Punkt.
Mittekill lässt allerdings auch Interpretations-Freiräume.
Mittekill wagt den Ritt auf der Rasierklinge.
Friedrich Greiling macht, was er will, was ihm gefällt.

Mittekills elektronische Schwingungen setzten sich im Gehirn fest.
Mittekills Musik verursacht gute Laune und die Texte regen zum Nachdenken an.

Elektronica und verwegener Punk sind in der Tracklist unmittelbare Nachbarn und selbst kurze Nummern wirken wie epische Machwerke.
Die Leute aus dem Internet ist nur ein kleines Puzzleteil im Mittelkill-Kosmos der musikalischen Annehmlichkeiten sowie Ecken und Kanten.

Der "Phantom Club" ist etwas für Personen, sich nicht auf ein Genre festlegen lassen.
Der "Phantom Club" ist eine Tüte gefüllt mit kunterbunter Musik.

Die Mittekill-Musik vermittelt Emotionen, die durch ihre Diversität glänzen.
Irgendwie lassen einen die fünfzehn Songs nicht los, weil ständig andere Stimmungen vermittelt werden. Die, gepaart mit unterschiedlichen Stilen, machen den "Phantom Club" zu einer fesselnden Angelegenheit.
Die Leute vor den Lautsprechern müssen ständig mit Überraschungen rechnen. Musikalische Wendungen, die nicht vorhersehbar sind.
So etwas macht Mittekill aus.

Die "Angst vor der Polizei" ist tanzbar, reflektiert eine textlich-ironische Sichtweise auf die Hüter der Gesetze.
"In A House On A Hill In A Forest With A Lake By The Fire After Sex" ist der längste Songtitel mit der kürzesten Spielzeit des Albums. Die intensive Piano-Ballade gibt instrumental Aufschluss darüber, wie es so ist im Ambiente rund um das Haus und so weiter. Verträumt, entspannt eben.
Das folgende "Wenn ich sag ich denk" könnte aus dem Track-Vorgänger entsprungen sein. Jetzt mit Text, aber abermals in ruhigen Fahrwassern angesiedelt, ist diese Nummer ein Stück, dass Hildegard Knef nie gesungen hat. Mittekill kann singen.

Mittelkills "Phantom Club" ist am Ende der fast vierundfünfzig Minuten kein Trugbild mehr.
Mittekills "Phantom Club" regt zum Nachdenken an, kann gleichzeitig allerdings auch zum Tanzen motivieren.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Mittekill:

Friedrich Greiling (vocals, all instruments)
Sven Ulber (drums – #6,7,12)
Daniel Gahn (drums – #4,9, vocals – #9)
Oliver Pfeifer (rhythm guitar – #4)

Tracklist "Phantom Club":

  1. Pads (4:37)
  2. Die Leute aus dem Internet (6:13)
  3. Angst vor der Polizei (3:29)
  4. Moral Ich (3:29)
  5. FOAD (3:17)
  6. Dohlengarten (3:35)
  7. Civil Raw (1:46)
  8. Are You Stressed (3:34)
  9. Distinktion [Instr] (2:47)
  10. In A House On A Hill In A Forest With A Lake By The Fire After Sex (1:33)
  11. Wenn ich sag ich denk (2:37)
  12. Words (6:26)
  13. Don’t Trust The Summer (4:48)
  14. Abfuckprämie (2:41)
  15. Superpatt (2:27)

Gesamtspielzeit: 53:43, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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