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Monotyp / Sechserpack – EP-CD-Review

Auf der Jimmy Steeltown-Facebook-Seite steht als letzter Eintrag vom 11. April 2018 unter anderem »[…] Nach fast 10 Jahren, wird Jimmy Steeltown in den wohlverdienten Ruhestand gehen. […]«
Weiter heißt es: »[…] Gestartet als kleine Idee, den Blues in seiner reinsten Form zu adaptieren und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, geendet als interessanter Mix aus Rock, Blues, Funk und Pop. […]«
Drei der vier Jimmy Steeltown-Mitglieder – Jens Skorwider, Mikel Bluni sowie Oliver Horlitz – sind sich treu geblieben und haben gemeinsam mit Kaneshka Musleh Monotyp gegründet.
Nach einigen erfolgreichen Konzerten, unter anderem einem sehr eindrucksvollen CD-Release-Gig im Grammatikoff, Duisburg wurde unter anderem die Veröffentlichung der EP "Sechserpack" gefeiert.
Genau diese EP soll nun kritisch unter die Lupe genommen werden. Wie der Titel es schon andeutet, enthält die vorliegende Platte insgesamt sechs Songs. Monotyp hat die Texte in deutscher Sprache verfasst.
Neben der Tracklist und dem Line-up gehen keine weiteren Informationen zum Aufnahmeort oder der Produktion hervor.

Eröffnet wird die Scheibe mit dem Song "Tango Mortale".
Da kann man nicht meckern. Gleich die erste Nummer sitzt, ist ein Volltreffer. Es geht in die Vollen, wenn die Band mit Hand und Herz rockt. Unterschiedliche Modifikationen im Tempo und der Dynamik erzeugen Spannung. Der riffige Rock erzeugt Dramatik. Da ist Mikel Bluni mit seinem Gitarren-Einsatz ganz weit vorne. Die beiden Groove-Master Kanneshka Musleh (Bass) sowie Schlagzeuger Oliver Horlitz sorgen für den passenden Beat und im Sechssaiter-Solo kommt zusätzlich gute Laune auf. Der Refrain hat Großformat. Da ist man gleich mittendrin und summt/singt mit. "Tango Mortale" trifft ins Zentrum des Deutschrock.

Wenn für den Opener der Begriff 'Großformat' benutzt wurde, dann hat der Refrain in "Antworten" Stadion-Charakter. Hammer, wie die Combo um den tollen Sänger Jens Skorwider rockt. In diesem Stück gibt es Momente der sinnlichen Einkehr. Super!
Spätestens mit "Du musst die Liebe nicht neu erfinden" wird klar, dass das Quartett auf eine bemerkenswerte Deutschrock-Spur abgebogen ist. Toll, wie Mikel Bluni sein Arbeitsgerät einerseits krachen, andererseits sehr sensibel klingen lässt. Auch in diesem Lied kann man die Variationen der Klänge bestens genießen. Er ist so etwas wie ein Sonderbeauftragter für klasse Gitarren-Soli.

"Vergessen" reiht sich problemlos in den Kreislauf der bisher gehörten Songs ein. Diese Nummer ist einfach nur wunderschön, rundum ein Spaß-Macher mit einem Gänsehaut-Finale.
Der Bass pumpt energisch, die Gitarre macht in Schärfe und der Sänger zeigt, wie man Emotionen rüber bringt. Die Texte der sechs Lieder positionieren sich abseits des allgemeinen Wischiwaschi, der unpräzisen Äußerungen. Monotyp triff handfeste Aussagen, auch in "Woher ich das weiss?"
Das abschließend mächtig groovende "In allen Farben" kann man als Headliner für die gesamte EP hernehmen, denn Monotyp ist eine starke Band, ist ein sympathischer Deutsch-Rocker.

Mit Monotyp rauscht es gehörig im Deutschrock-Blätterwald.
Mit Schwung und Gefühl erobert Monotyp die Herzen der Rock-Begeisterten.


Line-up Monotyp:

Jens Skorwider (vocals)
Mikel Bluni (guitar)
Kaneshka Musleh (bass)
Oliver Horlitz (drums)

Tracklist "Sechserpack":

  1. Tango Mortale (4:08)
  2. Antworten (4:08)
  3. Du musst die Liebe nicht neu erfinden (3:58)
  4. Vergessen (3:36)
  5. Woher ich das weiss? (3:31)
  6. In allen Farben (4:08)

Gesamtspielzeit: 23:45, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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